Gottesbilder

In den letzten Stunden haben wir uns mit den Gottebildern des Alten Testamentes beschäftigt. Wir haben in einer Art Feldforschung verschiedene Bibelstellen beschrieben und uns gefragt, welche Rolle Gott und dem Menschen in den Geschichten zukommt.

Wir haben uns mit der Entstehung und Bedeutung des Wortes „Gott“ im hebräischen (JHWH, Elohim, Eloha, Adonaj usw.) und im Deutschen befasst und sind zu der Erkenntnis gelangt, dass es keine feste Vorstellung von Gott gibt.

Wir haben die erste Formulierung eines Segens kennengelernt (Aaronitischer Segen aus dem 7. Jh. v. Chr. ) dem man entnehmen kann, dass die Hauptaufgaben Gottes von Anfang an eine Art Vertrag (Bund) war, in dem Gott dem Menschen Segen und gelingendes Leben zusprach, Schutz und Treue, wenn man an ihn glaubt.

Einige Geschichten haben wir uns genauer angeschaut und versucht, hinter den Kern der Botschaft der jeweiligen sprachlichen Bilder zu kommen.
Die Schöpfungsgeschichte weist dem Menschen seinen Platz auf der Erde zu kann als Handlungsanweisung im Umgang mit der Natur und miteinander verstanden werden. Der Baum der Erkenntnis zeigt den Menschen seine Grenzen auf.

Abraham und Noah schließen mit Gott einen Bund. Und bekommen dafür die Zusage für ein erfülltes und glückliches Leben. Mose lernt am Dornbusch, sich zu vertrauen und bekommt von Gott seinen Weg gewiesen.
Weitere Erkenntnisse finden sich in unserer Reli 19 Tabelle.

Es folgt jetzt die Geschichte des Ortes, an dem wir Gott vermuten. Das wird spannend, hoffe ich.

Religionskritiker

Inzwischen sind sie gute alte Bekannte: Die einschlägigen Religionskritiker. Leibniz, Schopenhauer, Feuerbach, Schleiermacher, Marx und Freud können wir jetzt einordnen. Wie ihr selbst sagt, kommt man ganz durcheinander, weil alle Ansichten und Meinungen ihre Berechtigung haben, wenn man sie liest. Interessant findet ihr, wie sich die einzelnen Theorien von der jeweiligen gesellschaftlichen Situation ableiten lassen. Das ist vor allem wichtig bei den beiden jüngsten “Kritikern”, nämlich Barth und Bonhoeffer. Die Kritik dieser beiden Theologen ist vor allem aus der Zeit des Nationalsozialsmus heraus zu verstehen.

Gleichzeitig lernt ihr in dieser Einheit, wie man mit schweren theoretischen Texten umgeht. Was mache ich, wenn ich einen Text gar nicht verstehe? Er ist zwar auf deutsch geschrieben, aber entzieht sich meinem Hirn irgendwie. Hilfe, ich kann nicht folgen!  Ich möchte euch Mut machen, diese Texte zu entschlüsseln wie ein Rätsel. Sucht euch die Hauptsätze heraus in den konfusen langen Satzschlangen. Und malt euch auf, welche Informationen gesagt werden oder unterstreicht alles schön bunt. Wirklich, das hift.

Gottesbeweise 2 und Religionskritik – Grundlagen

In den letzten sechs Stunden haben wir versucht, einen Einstieg in das große Thema Religionskritik zu bekommen. Wir haben vier verschiedene Positionen zum Thema „Gottesbeweise“ kennengelernt. Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Descartes, Kierkegaard.

Der „Deismus“ (Herbert of Cherbury) war Thema genauso wie „natürliche Religion“ und wie Kants Gottesbegriff. Und seine Forderungen im kategorischen Imperativ. „Vernunft“ und „Offenbarung“ stehen jetzt als zwei Prinzipien einander gegenüber

In einer abschließenden Stunde wurde alles in einer umfassenden Struktur zusammengeführt, so dass sich jetzt folgendes Bild ergibt:

struktur

Religionskritik – Gottesbeweise 1

Gibt es Gott und wenn ja, wo ist er? Alle damit zusammenhängenden Fragen wollen ir kennen lernen. Wir fangen an mit den klassischen Gottesbeweisen. Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Blaise Pascal, Descartes, Paulus waren die Themen für einzelne Gruppen. eine nette Moderatorin führte uns dann durch das Streitgespräch um die Existenz Gottes.

Da die Sache mit Gott nun alles andere als einfach ist, kommen wir dem allgemeinen Wunsch der Gruppe nach und vertiefen die Frage nach den verschiedenen Positionen in einer zweiten Stunde.

Interreligiöser Vergleich

Als Beispiel wählten wir den Islam. Ausgehend von einem Filmbeitrag über den Schriftsteller (Friedenspreis des deutschen Buchhandels, 2015) Navid Kermani, der auch zugleich Orientalist ist, versuchten wir Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Christentum und Islam herauszufinden. Am besten beschrieben durch den Satz: “Verlieben kann man sich nur in das Andere, in das Eigene verliebt man sich nicht.”

https://www.youtube.com/watch?v=_fto-KGrERw

 

Religionsgeschichte – spotlight

Als Beispiel für die Entwicklung religiöser Strukturen haben wir bisher die Natur- bzw. Stammesreligionen kennen gelernt. Immer, wenn etwas unerklärlich war, wurde die Erscheinung mit Religiösem aufgeladen. (Naturerscheinung, Geburt, Tod….)

Am Beispiel des röm./Griech. Götterglaubens verdeutlichten wir die polytheistische Struktur. Wir stellten je einen Gott/eine Göttin dar und machten das Menschenbild deutlich: Die Menschen bedienten die Götter, um sie gnädig zu stimmen. Der Mensch verharrte in Angst und Ehrfurcht, weil es keine Möglichkeit gab, den komplexen Götterhimmel zu überblicken.

Dem gegenüber ist die monotheistische Vorstellung z.B. des Christentums eine Bereicherung für den Menschen. Geblieben ist die Unbegrenztheit und Unbegreiflichkeit des Göttlichen (des Numinosen) . Aber auch das Christentum bediente sich der bereits bekannten Strukturen, das kann man auch sehen.

Erscheinungsformen von Religion

Religion hat viele Gesichter. Die folgenden Erscheinungsformen von Religion haben wir unterschieden:

Naturreligion (Göttlichkeit in der gesamten Umwelt, meist polytheistisch, Ahnenverehrung, Überliefererung durch Erzählungen und Rituale, z.B. Afrika)

Mystische Religion (eignes Zeit- und Geschichtsverständnis, zyklisches Weltbild, Mensch als Suchender, religiöse Praktiken entscheidend, z.B. Hinduismus)

Kulturreligion Religion als ein von den menschen zu gestaltender Bereich (=Kultur), die Römer und Griechen übernahmen die Vorstellungen der unterworfenen Völker, die schon da waren, und integrierten sie in ihre Kultur. auf einen Bereich begrenzt.

Offenbarungsreligion (monotheistisch, Bindung an geschichtliche Personen, Heilige Schriften, Selbstmitteilung Gottes, z.B. Christentum)

Religion in den Medien

Wir haben unsere Beobachtungen verglichen mit der aktuellen Shell-Studie und der Sinus-Studie, in der die derzeitige Ansicht der Jugendlichen zu Religion und Glauben zusammengefasst sind.

Unser vorläufiges Ergebnis des Vergleichs: in den Medien ist viel mehr von Religion die Rede, als wir vorher gedacht hatten. Die Kritik an Religion ist gleichzeitig und hauptsächlich Kritik an Kirche. Vorrangig wird gefordert, dass sich die Kirchen zeit- und Jugend gemäßer darstellen sollten und mehr attraktive Angebote bereit halten sollten. Gleichzeitig werden aber die bestehenden Angebote und Möglichkeiten der Mitgestaltung nicht wahrgenommen.

Wie äußert sich Religion? Teil drei

Wie weit sind wir?

Wir haben uns sechs Bilder aus verschiedenen Religionen angeschaut und versucht, anhand der Symbole Querverbindungen herzustellen. Was ist das Religiöse und was und wem nützt es? Welches Ziel haben religiöse Handlungen? Besonders augenfällig wird das, wenn man das Verhältnis zur Natur (z.B. Bäume in den Stammesreligionen) betrachtet. Offen bleibt noch die Unterscheidung zwischen Geistern und Gottheiten. Ein Grund für die polytheistischen Religionen kann sein, dass viele Gottheiten von anderen bereits bestehenden Religionen übernommen wurden, was man am Beispiel der Römer und Griechen sehen kann.

Wir sind mit der Bestimmung des “Religiösen” noch immer nicht fertig. Uns fehlt noch die Verbreitung und Bedeutung in unserer heutigen Welt.
Dann folgt die Geschichte der Entstehung von Religionen und darauf die religionskritischen Positionen. Genug zu tun bis Weihnachten 🙃

 

Exkurs: Heiligenstadt leuchtet 2017

Aufgrund einer “geschenkten” Stunde haben wir angefangen uns mit dem Thema “Heil und Gerechtigkeit” zu befassen, das das Motto der diesjährigen Adventsaktion von “heiligenstadt leuchtet” ist.

Gemäß des Verfahrens “vom Kleinen ins Große” (leicht angelehnt an den hermeneutischen Zirkel) haben wir erst unsere Hirne durchforstet, dann versucht auf die Schnelle neue Ideen aufgrund von Eindrücken von außen (Lektüre) zu entwickeln, um dann in  einem dritten Schritt eine Zusammenschau herzustellen. Das führt schon zu einigen konkreten Idee.

  1. Brain storm
  2. Lektüre
  3. Konkrete Ideen

Die Fotos zeigens uns.