Der Lehrplan für Evangelische Religion an allgemeinbildenen Gymnasien
Der Fachlehrplan für Evangelische Religion an den Gymnasien Sachsen-Anhalts ist veröffentlicht und befindet sich in der Phase der Erprobung.
Zum Download -> https://www.bildung-lsa.de/pool/RRL_Lehrplaene/Erprobung/Gymnasium/FLP_Gym_evRel_LTn.pdf
Ergänzung S. 9 Medienkompetenz: (vor dem jetzt dastehenden Text einzuordnen)
Die Schülerinnen und Schüler können die Bibel als die grundlegende Urkunde christlichen Glaubens wahrnehmen, interpretieren und beurteilen. Dazu eignen sie sich hermeneutische Verfahren und Methoden der Schriftauslegung an und können diese in angemessener Fachsprache kommunizieren. Mit Hilfe dieser Kriterien sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, andere religiöse Texte zu erschließen und diskursiv zu reflektieren.
Neben den hermeneutischen Zugängen zur Bibel braucht es literaturwissenschaftliche Zugänge zum Koran. Hier entsteht ein fachwissenschaftlicher Fortbildungsbedarf.
Christian Herzfeld schreibt:
Zustimmung: Die Ausweitung des Kompetenzmodells auf den Seiten 5 – 10
Vorschläge: Ich musste feststellen, dass der Lehrplan nicht auf die fortschreitende Säkularisierung einerseits und die massive Zunahme religiöser Erscheinungsformen reagiert. Aus dieser Perspektive nimmt Ekklesiologie einen viel zu breiten Raum ein, gerade in Sachsen-Anhalt halte ich dies für eine realitätsfremde Konzeption, bei allem Verständnis für die erkennbare Strukturierung des Lehrplans durch die sechs “Kompetenzschwerpunkte”. Unsere Schülerschaft ist mehrheitlich kirchenfern, selbst getaufte, konfi rmierte bzw die Konfirmation planende SchülerInnen nehmen nur in sehr geringem Maße an gemeindlichem Leben teil. Dass diese Gruppe ohnehin eine Minderheit bildet, ist ja bekannt. Religionsunterricht kann die Defizite des kirchlichen Lebens nicht ausgleichen, erst recht nicht in säkularen Kollegien, in denen eine christlich inspirierte Strukturierung des Schullebens nicht umsetzbar ist. Um auf die quantitative Zunahme religiöser Phänomene zu reagieren, wäre die Ersetzung des Kompetenzschwerpunktes Ekklesiologie durch einen Kompetenzschwerpunkt Religionswissenschaft erforderlich.