Der Dom zu Regensburg Fotodokumentation

Achim Hubel und Manfred Schuller:  Der Dom zu Regensburg.
Teil 4: Fotodokumentation.

(Kunstdenkmäler von Bayern 7,4)
Regensburg: Pustet ²2018. [800 S.]

 

Der Regensburger Dom unter der Lupe

Eine Rezension von Christoph Auffarth

Kurz: Das umfassendste Forschungswerk an einem gotischen Dom ist geglückt. Auch die Fotodokumentation hatte Glück und zeigt jede Besonderheit und jede Einzelheit aus der Nähe.

Ausführlich: Das Forschungsprojekt zur Erforschung über den Regensburger Dom von Achim Hubel und Manfred Schuller mit ihrem Team hat eine großartige Doku­men­tation und Erklärung des Doms vollendet. Nach dreißig Jahren Forschung ist dieser gotische Dom das nun am besten erforschte Gebäude in seiner Architektur von der Grundsteinlegung bis zur Vollendung des Turms, seinen Glasfenstern, den Bild­werken, Krypta, Altar, Lettner.[1] Der Band 4 bietet alle Blicke auf den Dom, von der Sicht von der Donau her auf die Stadt alle Einzelheiten der Architektur, der Plastiken und Gräber bis hin zur Möbilierung. Die Fotodokumentation hatte insofern Glück, als sowohl der Dom von außen wie dann auch noch von innen eingerüstet war und der Fotograf so die Gelegenheit hatte, auch die entlegenen Stellen des Doms aus der Nähe fotografieren zu können. Alte Aufnahmen, darunter die verhutzelten Domturmstümpfe zeigen auch die Veränderungen, ganz besonders die großartigen gotischen Türme, die erst Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut wurden und die den Ruhm dieser Kirche ausmachen (etwa am Ende der Regensburger Krimis mit Kom­missarin Lukas).[2] Das Werk ist offenbar viel gekauft worden, so dass Band 4 sofort ausverkauft war, Band 5 schnell nicht mehr zu bekommen waren. Nun hat der Ver­lag die beiden Tafel- und Fotobände wieder gedruckt, so dass das Werk nun in allen fünf Bänden erhältlich ist. Ein Jahrhundertwerk, das nicht nur lokal interessant ist, sondern die gotische Baukunst an einem Beispiel detailliert erklärt und einordnet. Ein kleines Manko bleibt: Wie auf den Fotos kein lebender Mensch zu finden ist, so fehlt leider das Kapitel über die Liturgie im Dom.[3] Sicher hatte und hat der Dom als Bauwerk seinen eigenen Wert und sollte die wirtschaftliche Potenz und den Ehrgeiz der Stadt zeigen, die größte und schönste Kirche weit und breit sich zu leisten, aber sie ist doch im Innern als Gotteshaus für den Gottesdienst und die Gebete mit Leben erfüllt.

  1. Juli 2018  Christoph Auffarth

Religionswissenschaft

Universität Bremen

E-Mail: auffarth@uni-bremen.de

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[1] Die Rezensionen zu den fünf Bänden sind auf dieser Website zu finden:

[5] Kathedralen des Mittelalters: Das Ganze und die Details am Regensburger Dom anschaulich gemacht:
Achim Hubel; Manfred Schuller: Der Dom zu Regensburg, Band 5, 2011, (6.3.2011) http://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2011/03/06/der-dom-zu-regensburg-von-achim-hubel-und-manfred-schuller/
[1] Kathedralen des Mittelalters: Generationen von Regens­burgern verausgaben ihr Geld für das Schmuckstück Dom: Achim Hubel; Manfred Schuller: Der Dom zu Regensburg. Textband 1, 2013. http://buchempfehlungen.blogs.rpi-virtuell.net/2014/03/23/der-dom-zu-regensburg/
[2] Kathedralen des Mittelalters: Der Regensburger Dom und die ‚klassische‘ Gotik von außen und von innen. Achim Hubel; Manfred Schuller: Der Dom zu Regensburg, Band 2, 2014. http://buchempfehlungen.blogs.rpi-virtuell.net/2015/02/17/der-dom-zu-regensburg-2/ [3] Der Schlussstein: die Erforschung des Regensburger Doms ist vollendet: Manfred Schuller; Achim Hubel: Der Dom zu Regensburg, Textband 3. http://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2017/01/09/der-dom-zu-regensburg-3/ (9.1.2017).

 

[2] Zur Entdeckung der Gotik im 19. Jahrhundert s. Christoph Auffarth: Kölner Dom und Kölner Bahn­hof: Ankunft und Zukunft. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft 26(2018), im Druck.

[3] Das ist begründet durch das Alter der damit beauftragten Forscherin; in einigen Kapiteln des 3. Textbandes findet man Bemerkungen.

 

 

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