Kommentar zu Nietzsche

Sebastian Kaufmann: Kommentar zu Nietzsches ›Die fröhliche Wissenschaft‹.

(Nietzsche Kommentar, Band 3.2)
2 Bände. Berlin: De Gruyter 2022. [XIX; V, 1882 Seiten.
ISBN 978-3-11-029304-3.
149,95 €

 

Nietzsche probt den Zarathustra: eine fröhliche Wissenschaft

Eine Rezension von Christoph Auffarth

 

Kurz: In dem ‚ausgewogensten‘ Buch Nietzsches von 1882 werden zentrale Gedanken wie „Gott ist tot“ und „der tolle Mensch“ (Zarathustra) sowie die ‚ewige Wiederkehr des Gleichen‘ zum ersten Mal eingeführt, die im Zarathustra dann ausgestaltet werden. Kaufmann kommentiert das Buch umfassend.

Ausführlich:

Die Grundlage des Textes des Nietzsche Kommentars ist der von Nietzsche selbst für den Druck besorgte Text. Das ist ja auch das Prinzip dieser Kommentar-Reihe, nicht die Notizen, die Fragmente aus dem Nachlass als ‚Nietzsches eigentliches Werk‘ zu kommentieren, schon gar nicht die für die Rezeption so verhängnisvolle Kompilation von Nietzsches Schwester Elisabeth “Der Wille zur Macht”. Aber interessant sind auch die “Vorstufen”, also Entwürfe und Planänderungen. Die KSA gibt in Band 14 nur eine Auswahl der “Vorstufen”; eine vollständige Dokumentation unternimmt der Wiener Religionswissenschaftler Gerald Hödl.[1]

In einem spannenden Buch hat Philipp Felsch erzählt, wie die beiden Italiener Giorgio Colli und Mazzino Montinari nach der Katastrophe des Nationalsozialismus – für den Nietzsche ja gerade als Kronzeuge galt – sich die Lebensaufgabe stellten, den Missbrauch zu korrigie­ren durch eine Edition, die dank des De Gruyter Verlages als preiswerte Taschenbuchaus­gabe an die Stelle der älteren Editionen tritt, vor allem der Ausgaben des Nietzsche-Archivs direkt nach dem Tod des Philosophen und der im Kröner Verlag eschienenen. Darunter das berüchtigte Buch „Der Wille zur Macht“, das seine Schwester aus Fragmenten des psychisch kranken Buders und eigenen Einfügungen (also Fälschungen) zusammenstellte, angeblich Nietzsches Hauptwerk (dazu die frühere Rezension in dieser Zeitschrift).[2] Die Ausgabe von Colli/ Montinari bildet nun die verlässliche Grundlage jeder intensiveren Beschäftigung mit Nietzsche.[3] Während die (west-) deutsche Nietzsche-Forschung den handschriftlichen Nachlass Nietzsches in Moskauer Archiven wähnte (und tatsächlich war alles schon zum Abtransport vorbereitet, blieb dann aber in Weimar im Goethe- und Schiller-Archiv), konnte dank der Verbindungen der italienischen kommunistischen Partei mit der SED der jüngere der beiden Forscher immer wieder längere Zeit an den Handschriften forschen und so die Edition die kritische Gesamtausgabe erarbeiten wie ebenso die Briefedition. Als Arbeits­instrument ist die KSA Kritische Studienausgabe (1980, ²1988) der Referenztext, auch für den Kommentar.[4]

Sebastian Kaufmann[5] unternimmt nun im Rahmen des Nietzsche Kommentars die Kom­mentierung zu dem Werk Nietzsches, das Giorgio Colli sein „zentrales“ nennt, nicht nur weil es unter den Büchern Nietzsches in der Mitte steht, „sondern auch in dem subtileren (Sinne), dass es sich wie ein magischer Augenblick der Ausgewogenheit in seine Schriften einfügt, als seine einzige Erfahrung völliger ‚Gesundheit‘. [ohne den sonst üblichen] Fanatismus – genauer gesagt, der unwiderstehliche Zwang, persönliche Standpunkte ins Maßlose zu steigern, von den Sternen geholte Gedanken als Mordwaffen zu gebrauchen – ein Zeichen von Krankheit.“[6] Nietzsche nennt sie Die Fröhliche Wissenschaft, weil er das „Unerwartetste in Dankbarkeit“ erfahren hat, die „Genesung“ (Vorwort zu FW² KSA 345, 14f), warnt aber gleichzeitig die Lesenden vor: incipit parodia.[7] Diese Aussage – statt des sprichwörtlichen incipit tragoedia – wurde von vielen Nietzsche-Interpreten so gedeutet, dass die eigentliche Tragödie hier schon vorausgewiesen sei, dass nämlich die Fröhliche Wissen­schaft nur die Vorbereitung des Zarathustra sei (KSA 3, 571 – SK 56-73).  Wie in der Reihe vorgesehen, gibt SK zunächst einen Überblickskommentar 3-73, dann den Stellenkommentar zu den ersten drei Büchern (im ersten Teilband) und dem vierten Buch Sanctus Januarius wie dem fünften Buch Wir Furchtlosen. Auf 130 Seiten ist das Literaturverzeichnis, dann auf 60 Seiten die ausführlichen, sehr wertvollen Sach- und Begriffsregister wie das Personen­register. Nur muss ich wieder einwenden, dass Hunderte von Belegen, undifferenziert für Kunst oder Natur oder Moral u.v.m., für Goethe, Kant oder Köselitz (seinen Lektor, der sich Peter Gast nennen ließ), das Suchen nach einer wichtigen Stelle nicht gerade leicht machen.

SK erläutert im Überblickskommentar die Entstehungsgeschichte des Buches, das Nietzsche nach dem Nachtrag (Ende 1979) zu Menschliches, Allzumenschliches[8] zunächst als Kapitel 6-8 der Morgenröthe[9] bis Herbst 1881 beginnt, dann aber eine Schreibpause braucht, um für den „elementaren […] Gedanken, der in der That ‚Jahrtausende‘ braucht, um etwas zu werden“ (gemeint ist die „ewige Wiederkehr des Gleichen“, SK 3f).[10] Doch kann er bald weiter­schreiben, nämlich das dann als Buch 4 in FW integrierte Kapitel Sanctus Januarius. Das fünfte Buch erscheint erst mit der zweiten Auflage 1887 nach Zarathustra[11] und Jenseits von Gut und Böse.[12] Als er sich entschieden hat, ein eigenes Buch daraus zu machen, erscheint die Fröhliche Wissenschaft im August 1882. Er findet trotz miserabler Verkaufszahlen aller seiner Bücher einen neuen Verleger, Ernst Wilhelm Fritzsch in Leipzig (S. 9). – Nietzsche verwendet seine Quellen nicht aus seiner Privatbibliothek, die er wegen seiner ständigen Reisen seiner Gesundheit willen nicht benutzen kann.[13] So kommen Metaphern, Begriffe, Beispiele, Gleich­nisse anderer ohne Nachweise vor. Viele Ideen, die Nietzsche für sich beansprucht, hat er ja aus Paul Reé.[14] „Er ist trotzdem alles andere als ein plumper Plagiator“ (SK 15), denn er deutet um und nutzt kreativ die Ideen anderer: Immer noch Schopenhauer, aber nicht mehr Richard Wagner, dazu wird Ralph Waldo Emerson zum Ideengeber. Nietzsche, der Alter­tumswissenschaftler, verfügt über weitreichende Kenntnisse antiker Literatur, lehnt aber „den Schatten Gottes“ ab, das Grundübel der Religion: die Metaphysik (Platons und des Christentums). Stattdessen beruft er sich auf die Vor-Sokratiker.[15] Vielfach aber kennt er sie aus der antiken Philosophiegeschichte des Diogenes Laërtios. Was er über den Buddhismus weiß, gleichfalls metaphysik-frei, schöpft er aus Schopenhauer, aus Oldenberg 1881 und Koeppen 1857-59. Die Konsequenzen aus dem Abscheu gegen jede Metaphysik sind zwar schon formuliert mit „Gott ist todt“ (FW 467,5 = SK 41. 100) und auch schon die Figur des letzten/tollen Menschen (FW 480,22-25 – SK 845-862) zeigt, wie Nietzsche länger schon die Anekdote durcharbeitete, aber noch nicht mit der Wucht, wie im dann folgenden Werk, dem Zarathustra, wo dieser der ‚tolle Mensch‘ ist, der den Tod Gottes verkündet. Ist mit der Anekdote (die bei der antiken Quelle Diogenes Laertios (6.2) heißt: „Ich suche einen Menschen“) gemeint, dass Nietzsche ein leidenschaftlicher Gottsucher war (Heidegger 1943) oder ein offenes philosophisches Gedankenexperiment ist, für das SK eintritt (847)?

„Habt ihr nicht von jenem tollen Menschen gehört, der am hellen Vormittage eine Laterne anzündete, auf den Markt lief und unaufhörlich schrie: ‚Ich suche Gott! Ich suche Gott!!‘“ (FW 480, 22-25 SK 845-862). Die Anekdote von Diogenes lässt den Zyniker erkennen: Bedürfnislos wie ein Hund (Griechisch kyón, daher nennen sich seine Anhänger Kyniker, lateinisch Zyniker ausgesprochen) lebt Diogenes in einer Tonne/Hundehütte. Diogenes von Sinope provoziert die Bürger, dass er selbst mit einer Laterne am hellichten Tage Gott nicht findet. Zu Diogenes mit der Laterne im Kontext der neuzeitlichen Rezeption des Kynismus/Zynismus siehe Heinrich Niehues-Pröbsting: Die Kynismus-Rezeption der Moderne: Diogenes in der Aufklärung. In: Marie-Odile Goulet-Cazé;er Richard Goulet (éd.): Le cynisme ancien et ses prolonge­ments. Paris: Presses universitaires 1993, 519-555, hier 552. Auch der hebräische Prophet Zefania wird mit Laterne dargestellt, so v.a. in Reliefs an der Westfassade der Kathedrale von Amiens des 13. Jh.s.[16]

Das vierte Buch, der heilige Januarius (KSA 3, 521-571) wird als das Beste an zusammen­hängender Erzählung und Argumentation gelobt. Nietzsches selbst hielt es für sein „persönlichstes“ Buch, in dem er „sich selbst erklärt“ habe (SK 43).

Nietzsche selbst verstand die FW als Abschluss einer Schaffungsperiode, in der er sich zur Freigeisterei durchgearbeitet habe, gemeinhin als ‚mittlere‘ Werkepoche bezeichnet: Menschliches, Allzumenschliches, Morgenröthe, die FW; später charakterisierte Nietzsche aber diese Werke, Morgenröthe und FW, „überdies Einleitungen und Commentare zu meinem Zarathustra“ (Dazu SK 47-55).[17] Der Untertitel der zweiten Auflage La gaya scienza begründet Nietzsche als die Freiheit der Troubadoure in der Provence (aus deren Sprache der Begriff entnommen sei) und die er mit den Gedichten des Prinzen Vogelfrei KSA 3,639-651 – SK 1597-1685) gegenüber der Erstauflage ergänzt als rahmendes Gegenstück zu den Gedichten am Anfang „Scherz, List und Rache. Vorspiel in deutschen Reimen“ (KSA 353-367).

Der gewaltige Kommentar erfüllt die Ziele des Nietzsche Kommentars hervorragend: Nicht nur die Entstehungsgeschichte, der Aufbau, die ‚Wirkungsgeschichte‘ sind dargestellt, sondern vor allem der zeitgenössische Kontext: Welche Quellen hat Nietzsche verarbeitet (die er selten einmal preisgibt, als sei alles in seinem Kopf entstanden), mit wem hat er sich implizit auseinandergesetzt, welche rhetorischen und literarischen Formen hat er verwendet, wie hat er selbst und vor allem wie haben die Zeitgenossinnen und Zeitgenossen sein Werk wahrgenommen? Wie nimmt dieses Werk früher schon formulierte Gedanken auf und wie hat Nietzsche sie später weiter entwickelt? Das ist in der bisherigen Kommentierung allen­falls an wenigen zufälligen Beispielen erklärt worden (wie situativ Nietzsches Werke je auf die Gegenwart der Philosophiehistoriker hin eingeordnet wurden, zeigen die Zitate SKs in der Rezeptions- und Forschungsgeschichte 56-73), nirgends so systematisch und umfassend. Nietzsche in seiner Zeit und in den Werken, die er selbst so wollte (erarbeitet und für den Druck frei gegeben hat), wird nun plastisch kontextualisiert. Das Bild, das Aschheim in seinem großartigen Buch zum Nietzsches-Kult für den Umschlag gewählt hat,[18] Nietzsche nackt auf einem Felsen in der Sonne, unter ihm ein Nebelmeer, wird hier entzaubert: Mit seinen Provokationen und gewaltigen, ja gewaltsamen Gedanken ist nicht allein; er ist nicht „unzeitgemäß“, vieles ist vor und gleichzeitig mit ihm gedacht und ausgesprochen worden. Das ist der Gewinn des Nietzsche Kommentars, der hier meisterhaft fortgesetzt wird.

 

Bremen/Wellerscheid, Mai 2023                                                                Christoph Auffarth
Religionswissenschat
Universität Bremen

E-Mail: auffarth@uni-bremen.de

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[1] Hans Gerald Hödl: Nachbericht zu Die Fröhliche Wissenschaft (KGW v 4) – angekündigt S. viii, mit Kritik und Korrekturen an der KSA in dieser Beziehung. Die entsprechenden Fragen sind im Kommentar bereits berücksichtigt.

[2] Zum „Willen zur Macht“ s. meine Besprechung: Nietzsches Kritik der bürgerlichen Moral „Jenseits von Gut und Böse“ und „Der Wille zur Macht“: Der neue Nietzsche-Kommentar (2). In: Zeitschrift für Religionswissenschaft 26(2018), 381-385.  Zu den ersten drei Bänden: Nietzsches Religionskritik und Religionsproduktion: der neue „Nietzsche Kommentar“. Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken. Band 1/1; 6/1; 6/2. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft 21(2013), 273-279. [Im Druck ist die gemeinsame Überschrift weggefallen]. Material zu den verschiedenen Nietzsche-Ausgaben findet sich im Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Nietzsche-Ausgabe (28.5.2023).

[3] Philipp Felsch: Wie Nietzsche aus der Kälte kam. Geschichte einer Rettung. München: Beck 2022. Der Titel spielt wohl an auf ‘Der Spion, der aus der Kälte kam’, einem Roman von John le Carré 1963 über die Geheimdienste im ‚Kalten Krieg‘.

[4] Der Nietzsche Kommentar (NK) zitiert im Stellenkommentar jeweils die Seite und Zeile der KSA, für die Fröhliche Wissenschaft (FW) also Band 3, 343-651. Zitieren kann man auch nach den fortlaufenden Nummern, die Nietzsche zu den Aphorismen und zu den längeren Texten eingefügt hat.

[5] Der Germanist Sebastian Kaufmann lehrt und arbeitet an der Universität Freiburg. Im Nietzsche Kommentar hat er im Band 3.1 (2015) den Gedichtzyklus Die Idyllen von Messina kommentiert. Informationen zu ihm Prof. Dr. Sebastian Kaufmann – Startseite — Neuere Deutsche Literatur (uni-freiburg.de) Zu seinen Publikationen ‪Sebastian Kaufmann – ‪Google Scholar. Im Folgenden kürze ich seinen Namen mit den Initialen SK ab. Mit SK bezeichne ich auch Verweise auf den vorliegenden Kommentar NK Band 3.2. Da die zwei Bände durchgehend paginiert sind, ist die Bandangabe entbehrlich.

[6] Giorgio Colli in Nachwort KSA 3, 660.

[7] KSA 346, 31.

[8] Der Kommentar dazu ist als NK Band 2.2 angekündigt für 2024, verfasst von Katharina Grätz.

[9] Der Kommentar dazu ist als NK Band 3.1 von Jochen Schmidt 2015 erschienen.

[10] Diese zentrale Theorie, dass Nietzsche das antike Denken als ‚zyklisch‘ beschreibt im Gegensatz zum ‚teleologischen‘ Denken des Christentums, hat Mircea Eliade weiter ausgeformt in Le mythe de l’eternel retour: Archètypes et rèpètition. Paris: Gallimard 1949; dt. Kosmos und Geschichte. Der Mythos der ewigen Wiederkehr. Düsseldorf: Diederichs 1953). Zur Kritik Hubert Cancik: Nietzsches Antike 1995, 107-121 [zuerst 1983]. Ernst A. Schmidt: Kreis und Gerade. Moderne Konstruktionen der griechischen Antike als Gegenbildentwürfe. Heidelberg: Winter 2019.

[11] Der Kommentar dazu als NK Band 4.1 und 4.2 ist für November 2023 angekündigt.

[12] Der Kommentar von Andreas Ursws Sommer erschien 2016 als NK Band 3.1.

[13] Die großartige Chronik in Bildern und Texten von Raymond J. Benders und Stephan Oettermann (München: Hanser; dtv 2000), dokumentiert diese Jahre S. 502-528, darunter die Dreiecksbeziehung Nietzsches mit Lou von Salomé und Paul Reé (s. folgende Anm.12).

[14] Ohne Namensnennung FW 578, siehe SK 1297-1299. Reé schenkte sein Werk Der Ursprung der moralischen Empfindungen 1877, das in mündlichem Austausch mit Nietzsche entstanden war, mit der handschriftlichen Widmung: „Dem Vater dieser Schrift dankbarst deren Mutter“. Reés Buch Die Entstehung des Gewissens 1885 wies Nietzsche aber schroff zurück, weil die Freunde mittlerweile zu Konkurrenten um die Liebe Lou von Salomé geworden waren. Boshafte Verdrehung weist etwa SK 1297. 1303 nach. Die Werke Reés (1849-1901) hat Hubert Treiber neu herausgegeben (Berlin: De Gruyter 2004).

[15] Hubert Cancik: Nietzsches Antike. Stuttgart: Metzler 1995, 64-80. Die neue Ausgabe von André Laks und Glen Most verwendet statt des üblichen Begriffs jetzt Early Greek Philosophy (9 Bände. Griechisch-englisch in der Loeb Library) Cambridge, MA: Harvard 2016.

[16] Nicht in SKs Kommentar. Das bezieht sich auf Zefanja 1,12f, wo allerdings JHWH selbst “Ich werde Jerusalem mit Lampen/ Leuchten durchsuchen und werde heimsuchen die Männer, die eindicken auf ihren Weinhefen, die im Herzen sagen: Nicht Gutes tut JHWH und nichts Böses!” Hubert Irsigler; Zefania. (HThKAT) Freiburg: Herder 2002, 33.

[17] Nietzsche selbst in einer Anzeige der FW, zitiert SK 48, wo auch der Begriff erklärt wird als deutsche Wiedergabe des französischen ésprit libre. Nietzsche bezieht ihn nicht sofort auf Religions­kritik, sondern allgemeiner (KSA 2, 189, 12-20): „Man nennt Den einen Freigeist, welcher anders denkt, als man von ihm auf Grund seiner Herkunft, seines Standes und Amtes oder auf Grund der herrschenden Zeitansicht erwartet. Er ist die Ausnahme, die gebundenen Geister […] werfen ihm vor, dass seine freien Grundsätze […] auf freie Handlungen, welche mit der gebundenen Moral unverein­bar sind, schliessen lassen.“

[18] Steven Aschheim: Nietzsche und die Deutschen. Karriere eines Kults. Stuttgart: Metzler 1996 [The Nietzsche Legacy in Germany 1890-1990. University of California 1992]. Das Bild stammt von Alfred Soder 1907 (Abb. 10, S. 214).

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