Vorhandene Ideen für den digitalen Unterricht

Heute hatte ich eine interessante Konversation per Email: Es kam die Idee zu einer Plattform für Material für den digitalen (Religions)unterricht. Ich konnte mir nicht verkneifen zu antworten: Da gibt es doch schon so viel.

Was in der Bitte mündete, meine Links zu teilen. Ich versuche also einmal zu bündeln:

  1. Links zu digitalem Religionsunterricht (speziell)
    1. Ganz wichtig: Das RPI-Virtuell momentan vor allem mit seiner Seite https://religionsunterricht.net
    2. das RPZ-Heilsbronn bietet auch Ideen. Auch der Blick ins Material der Fachbereiche lohnt sich.
    3. Die Relitanten
    4. Twitter Zusammengefasst: Relichat
    5. Deutsche Bibelgesellschaft: Bibelwissenschaft mit Lexika, Karten, etc
    6. Und natürlich dieser Blog 🙂
  2. Links zu digitalem Unterricht (allgemein)
    1. Eine meiner absoluten Lieblingsseiten, die mich immer wieder inspiriert: ebildungslabor, vor allem der Rundbrief edumail
    2. Bei Mastodon werden unter den Hashtags #FediLZ und #digitalebildung spannende Diskussionen gesucht. Es lohnt sich die Registrierung bei http://www.bildung.social mich findet ihr als @gerhardbeck@bildung.social
    3. Einen gute Übersicht über Tools bietet das digital learning lab
    4. Sehr viel mit digitalem Unterricht beschäftigt sich die Zentralstelle für Unterrichtsmedien im Internet e.V. (ZUM)
    5. Viel Inspiration bildet auch das Medienpädagogik Praxis Blog.
    6. Blogs denen ich gerne folge um mich inspirieren zu lassen sind das Lehrerzimmer, Bob Blume und der tolle Unterricht
  3. Wichtige, ausgewählte Tools zum digitalen Unterricht in Corona-Zeiten
    1. Webseiten erstellen: Die Blogfunktion vom RPI Virtuell
    2. Datenaustausch: Die ELKB Cloud für alle Bayern oder die Cloud des RPI Virtuell
    3. Videokonferenzen: jitsii mit konferenz-e (Hannoversche Landeskirche)
    4. Chat: Matrix mit Synod.im (LibreChurch Projekt) oder für Techniker: Lerntools (Wir suchen noch Hoster!)
    5. Ideensammeln: Datenschutzgerecht: Lerntools
    6. Zusammenarbeiten: Eine Etherpadsoftware, zum Beispiel das Zumpad
    7. digitale Medien zum Unterricht gibts natürlich bei euren Medienzentralen (für evangelische bayerische Religionsunterrichtende kostenlos)

Bitte beachtet in diesen Zeiten dennoch den Datenschutz: Es gilt möglichst wenig Daten zu sammeln, möglichst keine Registrierung zu erzwingen, Seiten zu verwenden die nicht tracken.

Gerade jetzt bin ich ein großer Fan von OpenSource Software. Spannende Argumente, gerade im Unterricht bietet die Kampagne “öffentliches Geld öffentliches Gut”

Über weitere Tipps und Ergänzungen freue ich mich in den Kommentaren.

Gut gemacht, aber theologisch zu hinterfragen

Ich mag ja die Videos von https://dasbibelprojekt.de/: Sie sind gut gemacht und die Videos zu den Inhalten der einzelnen Bücher fassen gut zusammen. Habe mir sogar das große Coffee-Table-Book gekauft (40X30cm, ein Riese im Schrank).

Das neueste Video fasst das neue Testament zusammen und versucht einen Zusammenhang zum Alten Testament herzustellen: https://www.youtube.com/watch?v=L9Y0z1OZpLg&mc_cid=c1de377900&mc_eid=65408a10fa

Die ersten zwei Minuten fand ich noch super, aber ich finde es theologisch fragwürdig: Es wird behauptet, alles sei innerhalb von 40 Jahren nach dem Tod Jesu geschrieben und zwar nur von direkten Nachfolgern. Das ist eine Sonderposition der wissenschaftlichen Theologie, die davon ausgeht, dass wesentlich mehr Personen mitgeschrieben haben und der Zeitraum länger ist.

Ich persönlich tue mich auch mit der Art einiges zu sagen schwer, aber das finde ich nicht so gravierend.

Ich möchte meinen SchülerInnen gerne vermitteln, dass die Bibel auf vielfältige Weise entstanden ist und interpretiert werden muss, daher kann ich das Video leider nicht verwenden.

Fragen sammeln mit frag.jetzt

Name: Frag.jetzt

Homepage: https://frag.jetzt/

Kosten: keine

Möglichkeiten: Fragen stellen/sammeln und bewerten

Alternativen: Einfach fragen mit fragmich.xyz

Registrierung für ErstellerInnen: nicht notwendig

Registrierung für BenutzerInnen: nicht notwendig

Sprache: deutsch

System: Browser

Vorteil: Fragen einfach sammeln und in der Schule einblenden, Gut verständliche Datenschutzerklärung

Nachteile: keine gefunden

Praktisch angewandt:

Ein schönes Beispiel dafür, was es bewirken kann, wenn öffentliches Geld für öffentlich zugängliche Software verwendet wird, ist frag.jetzt

frag.jetzt ist eine Entwicklung von https://arsnova.thm.de und dem schon getesten fragmich.xyz ähnlich. Mir gefällt es allerdings noch besser, da der Moderationsmodus gut verlinkt ist.

Die Benutzung ist einfach: Eine Sitzung erstellen und den Code an die SuS weitergeben. Diese können dann Fragen erstellen, die man über den “Moderation”-Button ( Tipp 1: Verlinken und immer im gleichen Browser aufsuchen oder registrieren) freigeben oder löschen kann.

frag.jetzt
Beispielfragen in frag.jetzt

Die Fragen können entweder am Ende der Stunde oder z.B. in der nächsten Stunde beantwortet werden.

Tipp 2: Es lohnt sich die Einführung durchzulesen, hier gibt es hilfreiche Tipps.

Tipp 3: Nach Erstellung der Sitzung lohnt sich auch ein Klick auf das Zahnrad, hier verbirgt sich noch mehr, das in der Einführung erklärt ist.

Also: Ein mächtiges, aber ziemlich intuitives Tool. Sehr weiterempfehlenswert.

Learningapps problematisch

Vor kurzem machte mich ein Lehrer darauf aufmerksam, dass er bei einer Datenschutzfortbildung gelernt habe, dass Learningapps zu vermeiden sei: Durch GoogleAnalytics würden Daten nach Amerika übertragen, das sei nicht zulässig.

Ich persönlich wende mich ja immer mehr H5P zu, aber das hat mich nun doch interessiert.

Ein Blick in die Datenschutzerklärung ergab: Google Analytics wird verwendet. Ein Optout ist möglich, muss aber erst angekreuzt werden. Das ist aus verschiedenen Gründen sehr problematisch, wie C.Brecheis mir in Mastodon erörtert hat.

Einfach selber nachlesen und sich bei Interesse mit einklinken: https://bildung.social/@gerhardbeck/103346719489092715

Mein Tipp: Im Interesse des Datenschutzes nach Möglichkeit LearningApps vermeiden.

frag.jetzt veröffentlicht

Schon eine Weile beobachte ich arsnova.eu, es war mir aber zu kompliziert.

Die Entwickler veröffentlichen nun https://frag.jetzt/ und ein wenig rumspielen verheißt viel: eine einfach Software um Fragen gestellt zu kriegen, Datenschutzgerecht, Opensource, moderierbar, hört sich gut an. Muss ich mal mit Schülern testen…

vielfältige Memes mit Pablo Buffer

Name: pablo.buffer.com/

Homepage: https://pablo.buffer.com/

Kosten: keine

Möglichkeiten: vielfältige Memes erstellen

Alternativen: Imgflip: Meme generieren, Meinmeme.de

Registrierung für ErstellerInnen: keine

Registrierung für BenutzerInnen: keine

Sprache: Sprache

System: Browser

Vorteil: sehr vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, für Schüler einfach zu verstehen

Nachteile: Geht nicht auf Handy und Tablet

Praktisch angewandt:

In den Stunden vor den Ferien kann man ja mal wild drauf los testen. Eine Aufgabe lautete: “Erstelle ein Meme zu einer Einheit in diesem Schuljahr”.

Herausgekommen sind drei Memes, die zeigen wie leicht Pablo.buffer.com zu bedienen ist (alle von SchülerInnen erstellt):

Was den SchülerInnen besonders gut gefiel und das ganze auch sehr beschleunigt hat (bei nur einer Stunde durchaus ein wichtiger Faktor) war, dass Pablo.buffer.com eine integrierte Bildersuche hat.

Was mir besonders gefällt ist die Möglichkeit sehr viel zu verändern: die Größe, die Textorte, Logos einfügen. Eine sehr schöne Seite!

Charts erstellen mit chartify.io

Name: Chartify.io

Homepage: https://chartify.io/

Kosten: kostenlos

Möglichkeiten: Charts erstellen

Alternativen: H5P.org, beam

Registrierung für ErstellerInnen: keine

Registrierung für BenutzerInnen: keine

Sprache: Englisch

System: Browser

Vorteil: geht schnell und einfach, gleich herunterladbar

Nachteile: geht nicht an Tablets/Handys, keine Kurven erstellbar, nicht löschbar, keine Kontaktdaten zu Adminstratoren.

Praktisch angewandt:

Mit Chartify lassen sich extrem schnell Charts erstellen und Statistiken bebildern, zum Beispiel die Statistik, wie fleißig ich hier selbst schreibe:

Chartify Chart

Vier große Nachteile gibt es:

  1. Die Seite verweigert sich Tablets und Handys mit einer Fehlermeldung und ist somit nur am PC brauchbar
  2. Ein Zahlenstrahl wie bei Beam ist nicht verfügbar
  3. Wie bei Beam lässt sich die Grafik nicht löschen. Was hier allerdings geht: die Grafik lässt sich im Nachhinein editieren. Man kann sie also runterladen,  die Daten hinauslöschen und geändert speichern. Dennoch sehr umständlich
  4. Leider gibt es auf der Homepage keine Kontaktdaten zu den Administratoren.

Also wieder ein sehr schönes Tool, aber doch dubios, dass es in Open Source geben sollte!