Der südafrikanische islamische Theologe Farid Esack gehört zu den progressivsten Denkern und Koranauslegern. Auf dem Hintergrund des Kampfes gegen die Apartheid ist in Südafrika nicht nur eine interreligiöse Solidarität entstanden, sondern es hat sich auch eine befreiungstheologische Lesart des Korans entwickelt.
Im Rahmen eines Seminars an der TU Dortmund zum Thema "BrückenbauerInnen zwischen den Religionen" wurden auch zwei seiner Bücher ausführlich vorgestellt:
— Qur’an, Liberation & Pluralism (1997)
Beide Bücher haben bis heute nichts von ihrer versöhnenden Aktualität und Dialogbereitschaft verloren.
In ähnliche Richtung geht übrigens der Literaturwissenschaftler Nasr Abu Zaid, der wegen seiner literarkrisch und historisch ansetzenden Koran-Hermeneutik Ägypten verlassen musste und in die Niederlande ins Exil ging, wo er an der Universität Utrecht als Religionswissenschaftler lehrt (vgl. dazu sein Buch "Mohammed und die Zeichen Gottes" (INTR°A-Rezension).