Die Bibel interreligiös lesen – Ungewöhnlicher Umgang mit “heiligen” Texten

Es gibt unterschiedliche Versuche, die Texte der Bibel zu aktualisieren, ohne die exegetische Sorgfalt zu vernachlässigen. Ein Beispiel für den interreligiösen Zugang zu Texten des Alten und Neuen Testaments bietet das Bändchen von Reinhard Kirste: Die Bibel interreligiös gelesen, das unter religionspluralistischen Überlegungen grundsätzliche und praktische Elemente bietet (vgl. Inhaltsverzeichnis und Hinweise im Vorwort). 

Als Bd. 7 der Interkulturellen Bibliothek (Bautz-Verlag) wird durch die Verbindung mit den andern Titeln der Zusammenhang von Interkulturalität und Interreligiosität deutlich.

Inzwischen ist auch eine niederländische Übersetzung unter dem Titel "De tolerante Bijbel" auf dem Markt. Sie ist ergänzt durch einen Beitrag über wunderbare Geburten: Krishna – Buddha – Jesus sowie einem Vorwort von Drs. Ari van Buuren – mit Vorstellung des Buches (in Englisch).

In der Rezension von Gerhard Kracht werden besonders die erweiterten Verstehensmöglichkeiten betont, die solche interreligiöse Zugänge eröffnen.

Thomas Würtz dagegen betont in seiner Besprechung stärker die Herausforderung auch für eine koranische Re-Lektüre, die durch eine interreligöse Hermeneutik der Bibel angestoßen wird.

Das stärker unterrichtspraktisch ausgerichtete Heft der Iserlohner Con-Texte (ICT 18):  Gespiegelte Wahrheit. Biblische Geschichten und Kontexte anderer Religionen (Download PDF) lädt ein, diesen interreligiösen Ansatz weiter zu verfolgen und unterrichtspraktische Umsetzungen zu versuchen.