Johann Figl: Philosophie der Religionen. Pluralismus und Religionskritik im Kontext des europäischen Denkens. Paderborn u.a.:
Schöningh 2012, 308 S., Personenregister — ISBN 978-3-506-72448-9
Es gibt eine Fülle religionsphilosophischer Untersuchungen, aber wenige, die sich bewusst auf die Herausforderungen in der jeweiligen gesellschaftlichen Situation einlassen. Johann Figl, Theologe und Religionswissenschaftler an der Universität Wien, sieht in der Pluralität der Religionen die entscheidende Herausforderung: „Um … nämlich einerseits (und primär) dem Faktum der religiösen Pluralität, und andererseits zugleich den Problemen des Atheismus und der Religionskritik gerecht zu werden, ist es notwendig, das religionsphilosophische Konzept der Aufklärung … weiterzuführen, und zwar in dem Sinn, dass die neuzeitliche auf das Christentum und Europa zentrierte Verengung überwunden wird“ (S. 11). Dank des humanistischen Verständnisses von Toleranz gewinnt Religionsphilosophie seit der Antike in Europa auf diese Weise zugleich einen ethischen Impetus im Blick auf inakzeptable Praktiken, Menschenrechte und Sinnorientierungen und nutzt die Pluralität der Religionen als Brückenschlag verschiedener Glaubens- und Denkweisen, einschließlich religionskritischer Einwände.
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