Religionswissenschaft auf neuen Wegen

Der Historiker Michael Klöcker von der Universität zu Köln und der Religionswissenschaftler Udo Tworuschka von der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben unter dem Titel "Praktische Religionswissenschaft einen interdisziplinären Ansatz – zusammen mit einer Reihe von Fachleuten verschiedener Disziplinen – vorgelegt, in dem das religiöse Potenzial von Spiritualität sowie die Suchbewegungen nach Sinn, Lebens- und Weltgestaltung konkret im Sinne humanitärer Bildung aufgenommen wird.

Die Universität Jena hat dieses Vorhaben ausführlich vorgestellt.

Um es etwas zugespitzt zu sagen. Die Religionswissenschaft wagt sich zumindest in Teilen aus ihrem Elfenbeinturm heraus und benennt wichtige gesellschaftliche Handlungsfelder wie die Medien, die Alltagssprache, die Wirtschaft, den interreligiösen Dialog udn das interreligiöse Lernen.  Leseprobe hier 

Wege und Welten der Religionen - Titelabbildung Dies kommt übrigens auch in der Festschrift für Udo Tworuschla zum 60. Geburtstag zum Ausdruck: Wege und Welten der Religionen, wo die Beiträger und Gratulanten immer wieder auf den inneren Zusammenhang von Forschungen und Vermittlungen verweisen. Präsentation: hier

 

Buch des Monats Juli 2009 – Religiöse Vielfalt und Religionsfrieden

Eine Reihe von Fachleuten der Philosophie, Theologie und Soziologie (besonders von Schweizer Unioversitäten) diskutieren in dem Band Religiöse Vielfalt und der Religionsfrieden. Herausforderungen für die Kirchen (TVZ Zürich)

Dieser Sammelband wird in einer Rezension als Buch des Monats Juli 2009 vorgestellt.

Das Ziel von Herausgebern und AutorInnen ist es, Moderne und Religion in einem demokratischen Staat angesichts der religiösen Pluralität zu analysieren und positiv und für eine friedvolle Gesellschaft aufzunehmen. Dabei beschränken sie sich auf West- und Mitteleuropa. Die Schweiz könnte in diesem Zusammenhang durchaus eine gewisse Schlüsselfunktion für die Herausarbeitung interreligiöser Kompetenz gewinnen.


Religiosität in Europa und weltweit

Im Jahre 2007 präsentierte die Bertelsmannstiftung die ersten Ergebnisse des Religionsmonitors 2008. Das Handbuch der Religionen (HdR, Olzog-Verlag) nahm im Rahmen der Gesamtkonzeption diese Thematik auf. I (vgl. Grundlegende Artikel).

In einer Ergänzungslieferung, HdR EL 17, 2008 I-14.11.6, wurde dieses auf Deutschland und international bezogene Projekt ausführlich analysiert. Als Ergebnis wurde trotz der nicht überall bisher möglichen repräsentativen Erhebungen und erst vorläufiger Bilanzierung "ein religionsvergleichendes Projekt angeschoben wurde, das nicht nur für einzelne Länder, sondern sogar für die künftige Weltgesellschaft und den Einfluss religiöser Traditionen mit ihren variierenden Strömungen … nicht hoch genug eingeschätzt werden kann."

RPI-virtuell hat dazu weitere Informationen gesammelt. Auch im INTR°A-Tagebuch wurde bereits im Februar 2008 diese wichtige Untersuchung vorgestellt.

Die Kunst des Dialogs

Das hier mit einer Rezension vorgestellte Buch von Johannes und Martina Hartkemeyer hat seine Basis in der Bildungsarbeit und bietet in Theorie und Praxis Möglichkeiten, sich in kreativer Kommunikation und damit der "Kunst des Dialogs" einzuüben. Auch für diejenigen, die interreligiöse Begegnungen intensivieren wollen, sind die Grundsatzüberlegungen, Gespräche mit kompetenten Fachleuten und die praktischen Handlunsganleitungen mit ihrer übersichtlichen und didaktisch aufgebauten Darstellung eine Impuls gebende Möglichkeit, die Chancen des Dialog-lernens zu erweitern.

Spurensuche mit Hans Küng – auch als Taschenbuch

Im Frühjahr 2008 erschien die Taschenbuchausgabe des Buches "Spurensuche" des Weltethos-Initiators Hans KüngEs ist hauptsächlich eine Einführung in die großen Weltreligionen mit dem Ziel ihre Friedensfähigkeit und gemeinsame Weltverantwortung zu betonen.

Angesichts der langanhaltenden Wirkung des mit diesem Buch verbundenen Gesamtprojekts (Didaktische Materialien mit DVD) wird hier mit einer ausführlichen Besprechung noch einmal auf dieses Grundlagenwerk als Teil des Weltethos-Projekts verwiesen.

Es sei angemerkt, dass dieses empfehlenswerte und auch preislich günstige Taschenbuch gegenüber dem gebundenen großformatigen Original nicht dieselbe  Bildqualität erreichen kann.