Zen-Buddhismus und Christentum – was trennt, was eint?

Die Religionswissenschaftlerin, Zen-Praktizierende und Asien Erfahrene Ursula Baatz hat mit dem Buch

"Erleuchtung trifft Auferstehung. Zen-Buddhismus und Christentum. Eine Orientierung" (Rezension hier)

den Versuch unternommen, das spannungsreiche und zugleich intensive Verhältnis von Zen und christlicher Spiritualität zu durchleuchten.

Als Schülerin des berühmten Jesuiten und Zen-Meisters Hugo Enomiya-Lassalle nimmt sie Erfahrungen und Beurteilungen von unterschiedlich Zen Praktizierenden hauptsächlich in Japan und im deutschsprachigen Raum auf, zeigt Zen-Wirkungen auf den Philippinen, weist auf europäische Engführungen bestimmter Zen-Verständnisse hin und plädiert für eine Zweisprachigkeit im Blick auf Zen und Christentum. Damit können jedoch offen bleibende Fragen nicht ausgeräumt werden, so dass vielleicht eine erneute Prüfung unter religionspluralistischen Vorzeichen weitere Orientierung bringen könnte.

Transformation des Christentums durch Dialog

Der Protagonist religionspluralistischer Theologie, der Englander John Hick, hat das neue Buch des Münsteraner Professors für Religiöse Studien, Perry Schmidt-Leukel, Transformation by Integration (hier: Rezension) als ein aufregendes Buch deshalb bewertet, weil es eine neue Phase des interreligiösen Dialogs eröffnet.

Durch die Interaktion in der Begegnung von Menschen verschiedener Glaubensweisen, ändern sich festgefahrene Muster. Indem für das Verständnis des eigenen Glaubens die anderen Religionen komplementär wichtig werden und in die eigene religiöse Biografie einbezogen werden, entwickelt sich ein hoffnungsvolles Christentum für das Friedenswirken in der Gesellschaft. So gewinnt eine christliche religionpluralistische Theologie ganz aktuelle und konkrete Dimensionen.

Europa im Orient – der Orient in Europa

Bereits 2006 brachte die Interreligiöse Arbeitsstelle (INTR°A) den 9. Band der Reihe "Religionen im Gespräch" (RIG 9) heraus. Damit kamen allerdings die Reihe dieser "Zwei-Jahresbücher" (RIG 1-9) als Druckfassung an ihr Ende. Seitdem stellt INTR°A verstärkt Materialien und Besprechungen im Internet vor, und zwar unter der Rubrik "Themen und Texte" und bei "Rezensionen".

RIG 9 wurde nicht nur mehrfach besprochen, sondern bildete wegen der dort angeschnittenen grundsätzlichen Fragen und praktischen Berichte auch die Arbeitsbasis mehrerere Seminare. Auch eine große Zahl von Büchern zu Themen der interreligiösen Begegnung wurden dort besprochen –  vgl. Übersicht über alle Rezensionen von 1990-2006.

Zwei ausführliche Besprechungen werden hier vorgestellt, die eine aus der Zeitschrift "Freies Christentum", die der Bund für Freies Christentum, regelmäßig herausbringt, die andere entstand in einem Seminar an der Technischen Universität Dortmund.

Religiosität in Europa und weltweit

Im Jahre 2007 präsentierte die Bertelsmannstiftung die ersten Ergebnisse des Religionsmonitors 2008. Das Handbuch der Religionen (HdR, Olzog-Verlag) nahm im Rahmen der Gesamtkonzeption diese Thematik auf. I (vgl. Grundlegende Artikel).

In einer Ergänzungslieferung, HdR EL 17, 2008 I-14.11.6, wurde dieses auf Deutschland und international bezogene Projekt ausführlich analysiert. Als Ergebnis wurde trotz der nicht überall bisher möglichen repräsentativen Erhebungen und erst vorläufiger Bilanzierung "ein religionsvergleichendes Projekt angeschoben wurde, das nicht nur für einzelne Länder, sondern sogar für die künftige Weltgesellschaft und den Einfluss religiöser Traditionen mit ihren variierenden Strömungen … nicht hoch genug eingeschätzt werden kann."

RPI-virtuell hat dazu weitere Informationen gesammelt. Auch im INTR°A-Tagebuch wurde bereits im Februar 2008 diese wichtige Untersuchung vorgestellt.