Ecuador, Ghana 2006

Ecuador

  • Erweiterung der bestehenden Volks- und Hauptschule von 150 auf 350 Schülerplätze
  • Einbau von Sanitäranlagen
  • Befestigung des Innenhofs
  • Diverse Renovierungsarbeiten am Altbestand

Ghana
Aikoo Yaa eeh
Bericht aus Ghana.

Wir, das sind eine Schülerin, zwei Schüler und drei „Externe“, haben von 23. Juni bis 23. Juli an einem Schul-Bauprojekt der „Handmaids of the Divine Redeemer“[1] mitgearbeitet. Wir konnten auch € 2500,- aus Spenden vom Verein EZA HTL Mödling überbringen.

Das Projekt.

Die Schule „Our Lady of Fatima“ mit Internat ist schon lange zu klein. Dort werden Mädchen von 10 bis 14 Jahren ausgebildet. Auf einem großen Grundstück im Nachbarort soll eine neue Schule entstehen. Sechs Gebäude, für Klassenzimmer, Speisesaal, Schlafräume, Sanitäranlagen usw. sollen errichtet werden. (Jedes 60 m lang und 12 m breit.) Auch eine Kapelle, ein Konvent für die Schwestern und andere Nebengebäude sind geplant.

In der ersten Woche halfen wir den einheimischen Arbeitern beim Schalen und Betonieren der letzten Säulen für den Rohbau des ersten ebenerdigen Gebäudes. Die Träger für das Dach und das Dach sollen demnächst fertig gestellt werden.

In weiteren zwei Wochen hoben wir mit bis zu acht einheimischen Arbeitern das Streifenfundament für das zweite Gebäude aus. Es wird zwei Geschoße haben. Die Sonne und die Luftfeuchtigkeit trieben unseren Schweiß in Bächen. Wie man in Ghana zu sagen pflegt: „we sweat like pregnant fish“.

Unsere ProjektpartnerInnen.

Unter der professionellen Koordination der Schwestern und Toni dem Baumeister und Bruder von Sr. Genevieve werkten wir mit den Arbeitern aus den umliegenden Orten Hand in Hand. Fast alle sprachen und verstanden Englisch. Sie lehrten uns auch einige Wörter ihrer Sprache Twi. (Z. B. grüßt man Leute bei der Arbeit mit „Aikoo“ worauf die mit „Yaa eeh“ antworten.) Es war auch genug Werkzeug vorhanden, wenn auch der Beton mit Schüsseln auf dem Kopf und nicht mit der Scheibtruhe transportiert wurde.

Bei den Arbeitern waren die Kappeln vom STANDARD und Arbeitshandschuhe sehr begehrt.

Durch einen glücklichen Zufall lernten wir auch den Bürgermeister des Distrikts kennen. Er besuchte uns auf der Baustelle und sicherte vor laufender Fernsehkamera Unterstützung mit Baumaterial zu.

Für alle unsere Wege vom Quartier zur Baustelle und auch für unsere Ausflüge stand uns ein Kleinbus der Kongregation samt Chauffeur zur Verfügung.

Unsere Gastgeber.

Die Schwestern verwöhnten uns enorm. Sie hatten in der bestehenden Schule drei Klassenzimmer zu einem Quartier für uns umgebaut, samt Sanitär- und Elektroinstallation. Diese Räume sollen für künftige Einsätze reserviert bleiben, d.h. wer immer dorthin zum Helfen kommt, wohnt gratis. Aus dem Konvent in Accra wurde eine Schwester abkommandiert, um uns nach beinahe europäischem Standard zu verpflegen. Erst auf Anforderung durften wir auch köstliches Foufou, Banku und Groundnut Soup, die Spezialitäten Ghanas genießen.

Unser Quartier in der Schule bescherte uns täglich einen Weckruf mit Gebet und Gesang von den Schülerinnen und herzliche Freundschaften. Jeden Freitag und Samstag abend gab es „Entertainment“ mit Tanz und Gesang in der Schule. Auch unsere Beiträge wurden mit Beifall aufgenommen. Sonntags feierten wir mit den Leuten den englischsprachigen Gottesdienst mit viel Rhythmus und Gesang.

Sightseeing.

Wir besuchten einige sehr idyllische Wasserfälle, den größten Baum Westafrikas und den Akosombo-Damm, der den Volta-Stausee absperrt. Wir wankten auf Seilbrücken von Baumriese zu Baumriese im Kakum National Park. Wir schwammen in den Wellen des Atlantik an einigen herrlichen Sandstränden und im Volta-Stausee.

Wir waren erschüttert über die Grausamkeiten des Sklavenhandels, von denen wir bei den Führungen durch die Sklavenfestungen erfuhren.

An einem unserer letzten Tage gaben wir unsere letzten Cedis der Landeswährung für Kunsthandwerk in einem „Crafts village“ aus.

Zum Abschied versprachen uns alle, am Projekt weiter zu arbeiten, uns in Erinnerung zu behalten und alle hoffen, dass wir wieder kommen.

Herbert Kaser

[1] Diese Kongregation wurde 1957 vom damaligen Erzbischof von Accra gegründet und widmet sich der Ausbildung von Mädchen.