Hallo Welt,
inzwischen weiß ich schon gar nicht mehr, wem ich in den letzten Wochen eigentlich alles was versprochen habe – mindestens mal Jörg einen Blogbeitrag zu “Weihnachtsritualen”, einer speziellen Referendarin (schöne Grüße!) was zu “Geburtstagsritualen”, dem halben Seminar und der ganzen RS+-WQM die Plätzchenrezepte…
Wie spannend das für Euch am Tag vor Weihnachten ist, da wir nun Ferien haben und die dienstliche Weihnachtszeit für dieses Jahr geschafft ist, mag ich nicht einschätzen – da aber viele Impulse auch zu anderen Gelegenheiten passen, mach ich mal einfach. Was gut ist, bleibt im Gedächtnis, und nach dem Fest ist vor dem Fest 😉 Außerdem mag ich keine leeren Versprechungen.
Das hier ist immer noch faszinierend: Man schreibt die Sachen einmal irgendwo hin, und jede/r kann sich bedienen – bequemer geht´s nicht mehr. Also los!
Großzügig ausgelegt, gehören zu den Weihnachtsritualen zuerst mal die Adventsrituale.
Allen voran: Adventskalender! Bei den SozialassistentInnen und in der ErzieherInnenausbildung das Beispiel schlechthin für “Rituale in der KiTa” – aber auch in der Altenpflege nicht verkehrt.
Meine absolute Lieblingsidee in der Altenpflege ist immer noch der Flaschenpost-Adventskalender:
So ein Badestrand im Klassenzimmer (wir hatten sogar schon mal Schüppchen und Eimer und Kuchenförmchen…) ist so schön schräg, dass es einfach nur witzig ist – und das Ritual, die Flaschen zu entpacken und den Tag mit einem spirituellen Impuls zu beginnen, ist wunderbar. (Und ja, lieber Michael, falls Du hier mitliest: Das ist tatsächlich immer noch die Flaschenpost, die ich vor Jahr und Tag mal von Dir bekommen habe… schöne Grüße!)
Eine andere Aktion von vor ein paar Jahren könnte unter anderem unsere Grundschulkollegen interessieren. Ich wollte in einer Sozialassistentenklasse demonstrieren, dass es noch andere Möglichkeiten außer Süßigkeitenkalendern gibt und habe ein Adventskalenderprojekt gestartet: Kleine Gruppen haben je einen Kalender gestaltet, und den Advent über wurde dann nach Kräften ausgepackt. Die Gruppe, die den Päckchenkalender gefaltet hat, nimmt mir das heut noch übel, glaube ich – ansonsten war es überaus witzig. so in kalendern zu schwelgen. Nicht alles ist brandneu, die Idee lebte von der Vielfalt. Hier die vielen Anleitungen (von denen man sich natürlich auch nur eine aussuchen kann, ist ja klar!):
Ein Ritual, das an unserer Schule eigentlich wichtig ist, aber derzeit daran scheitert, dass unser Musikkollege (der federführend war) uns verlassen hat: Das Adventssingen. Im Treppenhaus, wegen der Akustik. Mit einer Mischung aus modernen schwungvollen Liedern und althergebrachten, ebenfalls schwungvollen Liedern, dazwischen der ein oder andere Text oder auch mal ein Solostück (wir haben hochbegabt musikalische SchülerInnen, sensationell!), und fertig. Morgens zu Beginn der ersten Stunde an wechselnden Wochentagen. Leider haben wir die Rechte an den Liedern nicht, und gefilmt haben wir auch nie. Da muss also die Idee reichen.
Nicht ganz so herkömmlich: Die Weihnachtsbilderbuchausstellung. Ich besitze, meinem Motto “wenn schon, denn schon!” getreu, eine umfangreiche Sammlung an Bilderbüchern zur Weihnachtsgeschichte, bestimmt um die 40 verschiedene. Hochspannend zu sehen, wie immer die gleiche Geschichte auf verschiedene Weisen illustriert und nacherzählt wird – (religiöse) Bilderbücher beurteilen gehört bei den ErzieherInnen zur Fachkompetenz, so dass meine Ausrede zum Bücherkaufen perfekt ist 😉 Mit den ganzen Büchern bauen wir alle zwei Jahre in der Bibliothek eine Ausstellung auf, die den Advent über stehen bleibt, mit Klassen oder auch einzeln besucht werden kann, zum Blättern einlädt… nächstes Jahr mach ich mal ein Foto, versprochen.
Die Klasse, die dies vorbereitet, bekommt dazu unseren “Buchempfehlungsbogen”. Die Kommentare liegen den Büchern dann bei, oder auch nicht. Da der Bogen sich für jegliches Buch unter der Sonne eignet, stell ich den hier mal ein:
Damit die Gäste den maximalen Gewinn von der Aktion haben, bekommen sie als Gastgeschenk die Originalgeschichte zum Vergleichen, in liebevoll handgefalteten Büchlein zum Mitnehmen.
Weil ich das schon immer mal wollte, hab ich Euch eine Foto-Faltanleitung gezaubert, bitteschön:
Viel Spaß damit!
Leider finde ich gerade die Kopiervorlage mit der Geschichte-an-sich nicht in meinen diversen Ordnern – aber das kriegt Ihr auch ohne mich hin.
Übrigens eignen sich die gefalteten Geschichten auch gut als Weihnachtsgeschenk. Ich hab sie dieses Jahr einfach in einen weihnachtsbunten Briefumschlag gesteckt, zugeklebt, mit einer meiner ebenfalls rituellen Weihnachts-Wäscheklammern versehen, und fertig. “Rituelle” Klammern, weil ich jedes Jahr welche mache, inzwischen mit verschiedenen Motiven (Engel, Elche, Elefanten…), man kann Briefumscshläge damit aufpeppen, Plätzchentüten, Fotokopienstapel, was auch immer – und manche Schülerinnen sammeln die Klammern inzwischen… das gehört zu unserer Weihnachtszeit absolut dazu.
In aller Regel brauchen wir schon deswegen helle Haufen solcher Klammern, weil jedes Jahr (bloß dieses nicht, weil ich so lange krank war…) eine meiner ErzieherInnen-Lerngruppen für die eigene und die anderen drei Klassen eine gemeinsame Weihnachtsfeier vorbereitet, mit der wir einen ganzen Vormittag zubringen. Unser zentrales Weihnchtsritual, mit einem (relativ) besinnlichen Einstieg, sehr viel Musik, einem Spieleteil, einem Teil für Plätzchen und Kekse, wenn ich mich durchsetzen kann mit einem umfangreichen Gewichtele, und meist noch mit einem improvisierten Theaterstück. Zur Feier gehören natürlich Geschenke für alle… die man zuklammern muss, ganz klar. Wenn ich nun aber anfange, von den Weihnachtsfeiern der letzten Jahre zu berichten, gibt´s die Geschenke morgen ohne mich, so viel könnte ich erzählen. Falls jemand mit dem Gedanken spielt und Tipps braucht, möge er oder sie das Kommentarfeld nutzen, darauf reagiere ich dann gern – jetzt führt das zu weit.
Zurück zu den gefalteten Büchern: Mit denen kann man noch jede Menge anderen Spaß haben. Zum Beispiel eignen sie sich als Rezeptbücher für die Rezepte zu den Plätzchen, die den Advent in unserem Lehrerzimmer prägen: Aus einem Bogen Din A 2 bekommt man ein Büchlein Din A 6, also Postkartenformat. Das nutze ich, um meine begehrten Rezepte gleich auf A 6 auszudrucken (die Karten dafür gibt´s fertig zugeschnitten) – einkleben, zubinden, verschenken, fertig! Hier die beliebtesten Rezepte:
… und alles, was noch fehlt (z. B. die Kugeln mit dem Kokoszeug in der Mitte), steht vermutlich hier:
Falls jemand seinen Lieblingskeks vermisst oder die Pralinen von diesem Jahr – sorry! Auch dafür gibt´s im Zweifelsfall das Kommentarfeld. Schade insgesamt, das man nur die Rezepte, nicht aber die Kekse hochladen kann…
Übrigens gehört es zu meinen pesönlichen Weihnachtsferienritualen, für die drei erlebnispädagogischen Tage mit der neuen Referendarsgruppe zu backen. Das ist das erste, was für mich dienstlich im neuen Jahr überhaupt passiert, und ich freue mich schon jetzt wie doll darauf, das wird ganz sicher wunderbar … na ja, und zum Ritual gehört, dass diese Veranstaltung nicht an zu wenig Kalorien scheitern wird 😉
Eine weitere coole Idee für die Büchlein: Sie eignen sich durch eine günstige Seitenzahl gut für Kalender. Ich hab einen Vordruck für die Monate, der sich wieder für A 6 – Ausdrucke eignet. Damit gestalte ich Geburtstagskalender (die für mehrere Jahre halten)
oder Handlungsprodukte aus einer Unterrichtseinheit “Feste im Kirchenjahr” bzw. “Feste verschiedener Religionen”. Falls das jemand nachbasteln (lassen) möchte, hier die Kopiervorlage für die Innenseiten:
Eignet sich auch wunderbar als preiswertes (wenn auch bastelintensives) Weihnachtsgeschenk.
Auf die anderen Ideen (Fotoalbum, Notizbuch, selbstgeschriebene Texte…) kommt Ihr selber – ich mache hier lieber mit einem anderen Ritual weiter, das zu bloggen und im Fachseminar zu etablieren ich einer Referendarin versprechen musste, zum Stichwort “Geburtstage”. Passt nicht ganz zu den “Weihnachtsritualen”, weil man es eigentlich zu Schuljahresanfang beginnen muss. Passt aber zu dem ganze Gebastel mit den Büchern und den Wäscheklammern. Und sollte irgendwo mal stehen, weil es total schön ist…
Hier die Anleitung:
So – nun hab ich glaube ich alle Versprechen eingelöst. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Spaß mit den Anregungen – und freue mich auf Kommentare. Und auf die Revanche, also auf weitere Ideen in den Kommentaren oder in Euren eigenen Blogs.
Die nächste Adventszeit kommt bestimmt…
Weihnachtliche Grüße, Marion