Zwölf Kunstwerke des Luxemburger Künstlers Jean-Marie Biwer
illustrieren das erste Evangeliar in Luxemburgischer Sprache, das zum
1. Advent 2009 erschienen ist. In Zusammenarbeit mit der katholischen
Kirche in Luxemburg konnten nun zwei Artothekräume eröffnet werden, in
denen diese zeitgenössische Interpretationen der Botschaft der
Evangelien zu sehen sind.
Das Evangelium in Luxemburgisch
Bis zum 1. Advent 2009 anno domini hat es gedauert, bis die erste
kirchlich anerkannte Übersetzung der Evangelien in Luxemburgischer
Sprache vorlag. In dieser neuen Veröffentlichung, die eigentlich ein
Evangelistar ist, findet man jene Evangelientexte aller Sonntage und
der großen Feiertage der katholischen Liturgie für die Lesejahre A, B
und C sowie die Evangelientexte zur Muttergottesoktave in Luxemburg.
Die
Initiative einer luxemburgischen Übersetzung geht auf den früheren
Bischof Jean Hengen zurück, der im Jahr 1993 eine entsprechende
Arbeitsgruppe ins Leben rief.
Bibel und Kultur
Mit diesem Evangeliar, so untersteicht
der jetzige Erzbischof Fernand Franck, werde für alle Luxemburgisch sprechenden christlichen
Gemeinschaften eine große Lücke geschlossen. Es sei nicht normal, dass
die fundamentalen Texte des christlichen Glaubens bis jetzt nicht in
einer zuverlässigen Luxemburgischen Übersetzung zugänglich waren. Das
vorliegende "Evangeliar" habe nicht nur den Dialog zwischen Bibel und
Kultur gefördert, sondern sei eine Bereicherung für die Luxemburger
Kultur.
Bereits
im Jahre 2000 wurde ein Preisausschreiben "Prix d’Art Sacré" zur Illustration dieser Publikation organisiert. Als Laureat ging der Luxemburger Maler
Jean-Marie Biwer hevor. Zwölf Kunstwerke hat er für diese
Veröffentlichung geschaffen.
Was ihn dazu motivierte, vor welchen Herausforderungen er stand und welche Erfahrungen er dabei machte, erzählte mir Jean-Marie Biwer in einem Kurzinterview: mehr
Die katholische Kirche in Luxemburg
hat den Dialog zwischen Bibel und Kultur ebenfalls dadurch gefördert,
dass sie eben diese zwölf Artefakte von Jean-Marie Biwer in zwei Ars
Sacra Räumen der rpi-Artothek ausstellt und sie somit einer breiteren
Öffentlichkeit zugänglich macht. Darüber hinaus werden im Laufe des Kirchenjahres auch die Evangelientexte in Luxemburgisch auf der Webseite der Katholischen Kirche veröffentlicht, zusammen mit einem "Schlüssel", der den Kontext der einzelnen Perikopen hervorhebt und weitere Erklärungen dazu liefert: "Natierlech op Lëtzebuergesch."
Zur Ausstellung und weitere Informationen
- Ars Sacra: Jean-Marie Biwer
Zur Ausstellung – mehr
- Drei Fragen an Jean-Marie Biwer
Ein Kurzinterview von JL Gindt mit dem Künstler – mehr
- Prix d’Art Sacré, 2000
die Werke von 35 verschiedenen
Künstlern: mehr