Kann man heute noch Jesus-Bilder malen? Der luxemburgische Künstler Jean-Marie Biwer hat zwölf Kunstwerke gestaltet, die die erste kirchlich anerkannten Übersetzung der Evangelien ins Luxemburgische illustrieren. Die sechs Bilder zur Person Jesu Christi empfehle ich in dieser Zeit vor Ostern als unser "Bild des Monats".
Herausforderungen an einen Künstler des 21. Jahrhunderts
Der am 17. September 1957 geborene Jean-Marie Biwer ist ein freischaffender
Luxemburgischer Maler. Er ist der Laureat des Preisausschreibens "Prix
d’Art Sacré", das im Jahr 2000 organisiert wurde, um ein Evangeliar in Luxemburgischer
Sprache zu illustrieren. Zum Advent 2009 wurde dieses Evangeliar veröffentlicht.
Drei Herausforderungen hat Jean-Marie Biwer bei der Gestaltung der Bilder für sich gesehen:
- Eine bildnerische Sprache zu entwickeln, die an die romanischen und byzantinischen Kunstwerke anknüpft, welche eine "einfache, unpersönliche und direkte künstlerisch-symbolische Bildformulierung" ausstrahlen. Seine Bildsprache möchte sich auch an den Buchmalereien orientieren aber sich gleichzeitig von den großartigen Kunstwerken des Hochmittelalters und der Renaissance unterscheiden, da diese die religiöse Thematik zu sehr auf eine Art Theaterbühne herabgezogen haben.
- Den "ganzen Kitsch" zu vermeiden, "Kindermärchenbildchen" und "auf modern stilisierte" Bilder.
- Eine Bildersprache zu finden, die gleichzeitig den biblischen Texten gerecht wird und heutige Menschen anspricht. "Und zwar alle, nicht nur die Gläubigen."
Ist ihm das gelungen? Ich lade die Leserinnen und Leser dazu ein, sich selbst ein Urteil zu bilden.
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