Neonazis nutzen in den letzten Jahren in vielen Städten Deutschlands Gedenktage an ihre Zerstörungen während des 2. Weltkrieges für sich und für ihre Geschichtsfälschung. Demokratie lebt von Meinungsfreiheit, auch wenn die manchmal schwer auszuhalten ist. Solche verfassungsrechtlich geschützten Fackelzüge rufen inzwischen ein breites Bürgerbündnis zum friedlichen Widerstand heraus, der sich in den verschiedenen Städten vielfältigst, sehr kreativ und bunt statt braun äußert.
Ein Beitrag der Dresdener Kreuzkirche
Ein Beitrag wollte in Dresden in der Kreuzkirche, der City-Kirche der Stadt, die Ausstellung GLUT STATT ASCHE (21. Januar – 4. März 2012) sein. Die Kunstwerke dieser Ausstellung sind nun in zwei Räumen der rpi ! Artothek zu betrachten.
Die Kreuzkirche – selbst zwei mal zerstört und ein authentischer Ort der Friedensbewegung der DDR und des konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung (3 Ökumenische Versammlungen in der DDR: Februar 1988 in Dresden, Oktober 1988 in Magdeburg und April 1989 wiederholt in Dresden).
Zehn zum größten Teil Dresdner Künstlerinnen und Künstler beziehen eindeutig und aussagestark Stellung: mit künstlerischen Mitteln wollen sie Zusammenhänge aufzeigen, wollen aufrütteln, sich gegen Krieg und Gewalt zu stellen und sich den Anfängen zu widersetzen.
Gegen Krieg und Gewalt
Die Ausstellung GLUT STATT ASCHE ist die 2. Ausstellung GEGEN KRIEG UND GEWALT, die der Kunstdienst der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens an diesem Ort präsentierte. GEGEN KRIEG UND GEWALT eintreten ist wie das Weitergeben der Glut anstatt die Asche zu beweinen.
Erinnern – nicht verdrängen – ist der Anfang von Bewältigung.
Erinnern heißt: heute leben, in Verantwortung leben, nicht die Vergangenheit bewahren. Erinnern, wie alles begann, genau hinsehen und mahnen, damit nicht wieder alles in Asche gelegt wird. Ein Leben in Frieden und ohne Gewalt ist Wunsch und Hoffnung der Menschheit durch alle Zeiten. Dass es immer ein Menschheitstraum bleibt, auch eine Vision, ist wie Glut in die Herzen der Menschen gelegt und entflammt von Generation zu Generation neu.
Die Künstlerinnen und Künstler
Beteiligt an der Ausstellung sind die Künstlerinnen und Künstler:
Christine Schlegel,
Wolfgang Bruchwitz,
Hubertus Giebe,
Bernd Hanke und
Jürgen Schieferdecker aus Dresden,
Klaus Hirsch aus Lugau bei Chemnitz,
Volkmar Kühn und Marita Kühn-Leihbrecher aus Wünschendorf mit Sitz im Kloster Mildenfurth,
Wolfgang Petrovsky aus Freital-Hainsberg, nahe Dresden und
Frank Voigt aus Pinnewitz bei Freiberg.
GLUT STATT ASCHE
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Angelika Busse
Architektin/Kuratorin
für die Ausstellungsarbeit im Kunstdienst