Der „Leib Christi“ im Foto

Friedrich-List-Schule Karlsruhe - Jahrgangsstufe 1 (12. Klasse) - Neutestamentlich Konzeptionen von Gemeinde / Kirche nach 1 Kor 12 (Leib Christi), 2008Es ging um vier neutestamentliche Konzeptionen von Gemeinde und Kirche in der 12. Klasse der Friedrich-List-Schule in Karlsruhe. Die Schülerinnen und Schüler von Markus Mürle bevorzugten das Bild vom "Leib Christi" und hielten es gleich fotografisch fest.

 

Neben 1 Kor 12 ("Leib Christi")  wurden in diesem Karlruher Wirtschaftsgymnasium auch noch Mt 5,3-16 ("Salz und Licht"), Mt 16,18f ("Tu es Petrus") und Apg 2 ("Geist") besprochen.

Der Auftrag war, das Leib-Bild als Klasse mit einer kleinen Digicam zu illustrieren. Dies geschah selbstorganisiert ohne Lehrer. Schülerbericht: Eine kurze Pause in der Sporthalle musste zielstrebig genutzt werden. Arbeitsteilung: Einige Schüler stellten Sportgeräte für die erhöhte Perspektive bereit. Eine Schülerin vermerkt ausdrücklich: Beim Legen des Leibes gab es keinerlei Rangeleien um Positionen…

Und so kommentierten die erwachsenen Jugendlichen der 1. Jahrgangsstufe die Perikope 1 Kor 12, die sie zu ihrem Foto anregte (Zitate im Wortlaut):

  • "Diese Vorstellung von der Kirche als Leib mit den Kirchenmitgliedern als Gliedern gefällt mir sehr gut, da sie den Eindruck vermittelt, dass jeder einzelne Mensch für die Kirche und die Gemeinschaft wichtig ist. Auch ist jeder Mensch in dieser Gemeinschaft willkommen (auch keine Kirchenmitglieder). Die Menschen können sich gegenseitig helfen und finden in der Kirche Hoffnung und Trost."
  • "Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ‚Teamwork‘ besser funktioniert als Einzelarbeit. Man kommt schneller voran und man kann die Schwächeren stärken und ihnen helfen. Wenn ein Teil einer Gruppe nicht ‚mitzieht‘, hat das schon sehr negative Auswirkungen auf das Ergebnis der Gruppe. Zusammen ist man stark, alleine ist man schwach."
  • "Gemeinsam an etwas zu glauben, gemeinsam zu singen und zu beten macht mehr Spaß und fällt einem auch leichter an Gott und die Kirche zu glauben".
  • "Die Vorstellung einer Gemeinschaft spricht mich am meisten an. Wenn ich mir vorstelle das jeder einzelne wichtig ist und jeder dazugehören sollte. Gleichzeitig habe ich meine Zweifel mit dieser Vorstellung von Kirche. Es gibt in jeder Gemeinschaft Menschen mit denen man sich nicht gut versteht oder die sich selber bei allen im Vordergrund sehen. Ist mit diesem Gesichtpunkt es überhaupt möglich, dass es eine Gemeinschaft gibt? Für mich persönlich ist das Private (Familie, engste Freunde) am wichtigsten, dann kommt erst die Schule und als letztes ist es die Gemeinschaft (vorallem die Gemeinschaft der Kirche)".
  • "Diese Zusammenhalt der Kirche im der neutestamentlichen Zeit bewundert mich. Diese gegenseitige Fürsorge scheinte in dieser Zeit so selbstverständlich und ist heute eine seltenheit, dass sich jemand bspw. um einen Kranken in der Gemeinde kümmert und ihn / sie besucht. Heute hat man einfach zu viel mit seinem Eigenen zutun, man denkt eher egoistisch bzw. egoistisch für die eigene Familie. Ich denke es wäre schön, wenn die Gemeinde wie früher eine große Familie wäre, denke jedoch, dass dies nicht möglich ist in unserer Gesellschaft bzw. in dem heutigen Leben in dem andere Sachen oft mehr Bedeutung haben als die Kirche."
  • "Ich glaube dass was mich am Glauben hält, ist einfach meine Gemeinde. Wäre sie oder die Gemeinschaft mit den anderen Christen nicht da, würde ich nicht glauben."
  • "Mich spricht das ‚Leibesbild‘ am meisten an, denn hier steht die Gemeinschaft im Vordergrund. Jeder Einzelne wird enrstgenommen und gebraucht. Die ‚Schwachen‘ werden gefördert und die ‚Starken‘ helfen ihnen. Jeder hilft jedem, ein friedliches soziales Zusammenleben."
  • "Gerade heutzutage werden die Schwächsten in unserer Gesellschaft abgegrenzt, abgeschoben oder benachteiligt. Ein Arbeiter am Fließband wird als ‚Abschaum‘, als unnötig bezeichnet, auf den man leicht verzichten kann und mit dem man am besten nicht zu tun haben möchte. Doch wer, soll seine Aufgabe übernehmen wenn er doch nicht gebraucht wird? Soll doch der feine Bankangestellte sein Auto in Zukunft selbst zusammenschrauben. Vielleicht wird ihm dann selbst klar,dass alle Glieder der Gesellschaft (des Leibes) notwendig sind, damit wir so leben können, wie wir es uns wünschen. – Als    e i n e   funktionierende Gesellschaft."
  • "Man gibt sich gegenseitig Halt und stützt einander. Niemand lebt einfach so vor sich hin, sondern man hat einen gemeinsamen Glauben, der einen bestärkt und der Zusammenhalt schafft. In einer Gemeinschaft ist niemand alleine und auf sich selbst gestellt, sondern man ist ein Teil von etwas Großem. Diese Vorstellung finde ich sehr schön. Auf diesem Bild bilden eben mehrere Personen ein Ganzes und alle gehören auf irgendeine Art und Weise zueinander."
  • "Wenn man weiß, dass jemand hinter einem steht gibt dies Rückhalt und Mut. so ähnlich ist es im Fussball oder anderen Mannschaftssportarten. Man ist nur im Verbund stark und wenn ein einziger in der Einheit nicht funktioniert, wir versucht ihm zu helfen. Diese Einstellung für den anderen zu arbeiten um in der Gemeinschaft stärker zu sein imponiert mir besonders."
  • "Wenn ein Teil fehlen würde könnte der Leib nicht so gut bestehen."