Diakonin Monika Petsch und der Schülerbibelkreis des Hölderlin-Gymnasiums Nürtingen haben in einer Schulkooperation mit dem Evangelischen Jugendwerk an ihrer Schule 2011 einen PrayDay durchgeführt:
Auf einer Tagung lernte ich das Konzept kennen und war sehr angetan. Monika Petsch hat mir erlaubt, ihr Konzept hier ausführlicher dazustellen.
Am Buß und Bettag wurde ein Raum sehr schön gestaltet mit verschiedenen Stationen, an denen man verschiedene Gebetsformen, die sich an den Psalmen orientierten, ausüben konnte: Dank, Bitte, Fürbitte, Lob, Vergebung usw.
Jede Station war aufwendig gestaltet und die Schüler und Schülerinnen konnten an den Stationen auf verschiedene Weise aktiv werden. An den Stationen lagen gut verständliche Texte aus, die in die Stationen einführten.
Die Stationen im Einzelnen:
1. Fürbitte: Eine große Weltkarte hängt an der Wand. Daneben liegen kleine Klebepunkte, Fotos und Infotexte zu Regionen auf der Welt, die unter Krieg, Armut, Unterdrückung etc. leiden. Dei Teilnehmenden können Klebepunkte an die Orte kleben für die sie beten oder an die sie besonders denken möchten.
2. Schreibmeditation: An der Wand hängen zwei große Plakate. Darauf stehen folgende Impulse: “Glaube” ist für mich… “Gebet” ist für mich… ; die Teilnehmenden können nach den Regeln des Steillen Gesprächs ihre Kommentare dazu schreiben, aufeinander eingehen, weitere Fragen stellen…
3. Klagemauer: Eine kleine Mauer aus Ziegelsteinen mit Zwischenräumen, in die wir Kerzen stellen (wie in Taizé). In den Psalmen, dem Hiobbuch und den Prophetenbüchern gibt es viele Beispiele von Menschen, die Gott ihr Leid, ihre Probleme geklagt haben. Die Teilnehmenden können ihre Klagen auf einen Zettel schreiben und diese Zettel in die Ritzen der Backsteine stecken.
4. Schuld loswerden (etwas abgeschirmt durch eine Trennwand): In Spegelscherben erkennen wir uns selbst. Mit Folienstiften (non-permanent) schreiben wir auf, wo wir schuldig geworden sind, andere verletzt haben, uns selbst enttäuscht haben… Wir können Gott um Vergebung bitten. Zum Zeichen, dass Gott uns unsere Schuld vergibt, uns “rein wäscht”, legen wir die Spiegelscherbe in eine Schale mit Wasser, in der das Geschriebene sich auflöst.
5. Hoffnungen formulieren: An einem blauen tuch werden “Sterne der Sehnsucht und Hoffnung” aufgehängt: Was erträume ich mir üfr unser Zusammenleben in der Schule? …für mein Leben?
6. Danke sagen: Eine Schale mir “Merci” steht auf einem Bistrotisch. Jeder kann sich ein Merci nehmen und es genießen. Wir überlegen dabei, wofür wir Gott Dank sagen können.
7. Segen (am Ausgang): auf einem Tisch könnenw ir uns ein schönes Segenswort (auf einem Kärtchen oder Armband) aussuchen oder von einem Freund/einer Freundin für auns aussuchen und zusprechen lassen. Der Segen ist für die Teilnehmenden zum Mitnehmen.
8. Unsere Mitte: das Gebet. In der Mitte des Raumes steht eine / stehen viele Kerzen. Hier können wir einfach sttill sein, unseren Gedanken ihren Lauf lassen, im Stillen beten oder einen Text zum Gebet lesen.
Im Hintergrund lief leise Musik. Am Ausgang konnte man sich eine flott gemachte Segenskarte oder Segensband von Misereor mitnehmen. Im Raum waren immer betreunde Personen.
Ihre Anregungen holte sich Monika Petsch unter anderem von diesen Seiten:
Evangelisches Jugendwerk Württemberg: Gebetsgarten
Evangelisches Jugendwerk Württemberg: Parcour der Stille
Wachsende Kirche: Kerzen, Steine und mehr