Lektion 3 – Ich bin der ich bin da

Bildbetrachtung

Was ist zu sehen? Was erzählt das Bild? (Die Schrift wird erkannt, kann aber nicht gelesen werden)

Wir versuchen sechs Worte in eine sinnvolle Reihenfolge zu legen. Alle Möglichkeiten erlaubt

Erzählung der Geschichte (am Kamishibai)

Schüler und Schülerinnen sollen das Bild abmalen oder ein eigenes Bild zur Geschichte malen. Im Bild muss enthalten sein: der brennende Busch, ein stehender oder kniender Mose, barfuß, Schuhe, evtl ein verdecktes Gesicht, der Name Gottes.

Lektion 2 – Wem gehört der Schnee?

Was ist ein Geheimnis? Was könnte Gottes Geheimnis sein?

Die Schülerinnen und Schüler können Begriff „Gottes Geheimnis“ mit eigenen
Worten umschreiben
(B)

Was die Kinder sich fragen:
Wo kommt Gott her? Wie sieht Gott aus? Ist Gott ein Mann? Gibt es Gott? Hat Gott eine Frau? Hat Gott auch Geburtstag? Ist Gott ewig? Hat Gott die Welt erschaffen? Hat jede Religion ihren eigenen Gott? Welcher Gott ist der echte?

Im nächsten Schritt lernen Schülerinnen und Schülern Jerusalem als
Heilige Stadt für drei Religionen kennen.

Im Gespräch wird geklärt, für welche drei Religionen Jerusalem eine Heilige Stadt ist, welche Symbole diese Religionen repräsentieren und welches die Heiligen Orte sind.

Im dritten Schritt kann dann mit den Kindern das Buch gelesen werden.

Diese Seite ist der Schlüssel zum Verständnis der Erzählung. Die Kinder streiten sich nicht nur um den Schnee, sondern auch darum, welcher Gott der richtige ist. In einigen Sätzen lässt sich das Wort Schnee durch das Wort Gott ersetzen.

„Wem gehört Gott?“ – „Woher kommt Gott?“ – „Dein Gott ist nicht der Richtige, mein Gott ist der echte!“ – „Mein Gott ist besser als deiner!“ – „Mein Gott ist der Beste von allen!“

Bei der Fortsetzung der Erzählung werden die Sätze eine andere Bedeutung haben:

z.B. Die Kinder betrachten den Schnee (Gott) in ihren Händen. Sie können keinen Unterschied erkennen. Welcher Gott ist der Richtige? Gibt es wirklich eine Antwort?

Welche Botschaft will uns der Autor senden? (Appell des Textes!)

In der Frage „Wem gehört der Schnee (Gott)?“ wird analog zur Ringparabel die Frage nach dem Rang der Religionen gestellt. Es geht darum, das „Geheimnis um Gott“ zu beschreiben und daraus ein friedvolles Miteinander abzuleiten.

Nach dem Lesen des Buches kann es dann um die Parabel gehen. Wenn jeder seinen Gott als den Echten und Einzigen anpreisen will, wird nichts als Streit entfacht. Genau dadurch zeigt man, dass man eben nicht im Recht ist. Jeder ist auf das Miteinander mit anderen angewiesen. Zusammenleben gelingt nur im gegenseitigen respektvollen Umgang, im Miteinander. Nur so kann man zeigen, dass der je eigene Glaube, die eigene Weltsicht Frieden bringt.

Tafelimpuls: Bildkarten sortieren lassen. Lösung:

Anschließend erhalten die SuS ein Schnippelblatt und lösen die Sortieraufgabe erneut, jeder für sich.

Das Bilderbuch spielt wie Lessings „Nathan der Weise“ in Jerusalem. In humorvoller Weise erzählt es die Geschichte der Kinder Mira, Samir und Rafi, die stellvertretend für die drei monotheistischen Weltreligionen stehen. Als es in Jerusalem schneit, freuen sie sich zwar über das seltene Ereignis, aber sie streiten darüber, wem der Schnee gehört. Diese Frage wollen sie den Gelehrten ihrer eigenen Religion vorlegen. Doch bevor sie noch die Schreibstuben der Geistlichen erreichen, ist die Chance vertan, gemeinsam im Schnee zu spielen. Der Schnee, den sie ihnen vorlegen wollten, ist geschmolzen.

Der Streit hat die Kinder um das Vergnügen gebracht, im Schnee zu spielen.

Doch sie bekommen eine zweite Chance, denn in der folgenden Nacht schneit es erneut.
Wem gehört der Schnee? – Am besten allen, bevor er schmilzt!


Lektion 1 – Der rote Faden

Motivation

Wir werfen uns das Wollknäul zu und nennen unsere Eigenschaft und unseren Namen. „Ich bin der lustige Herr Bluhm“

Tafelanschrift: Es gibt einen Faden, der alles miteinander verbindet

darüber nachdenken, was die ganze Welt verbindet und zusammenhält.

Mögliche Schülerinnenantworten: Familie, Sprache, Gefühle, Essen, Erlebnisse, Umwelt, Freundschaft, Gott, Schrift,

Bilderbuch vorlesen.

Könnt ihr erklären wie der Freund das meint, dass Gott der Faden ist, der alles verbindet?

Aufgabe

Schreibe das Wort Gott mit einem Wollfaden

Gemeinsame Abschlussrunde

Wir weisen Gott Eigenschaften zu und begründen unsere Wahl. (Station 3)

Lehrerinfo

Das Bilderbuch „Der rote Faden“ von Manuela Monari, beschreibt durch kurze Textpassagen und unaufdringliche, unterstützende Illustrationen in zarten Pastellfarben, ein außergewöhnliches, abstraktes und symbolisches Gottesbild.
Ein Kind macht die Erfahrung, dass es einen Faden geben muss, der alles miteinander verbindet. Dieser Faden verbindet das Kind mit seinen Eltern, den Menschen und Häusern einer Stadt, Wäldern, Ozeanen, dem Himmel, den Sternen und den Tieren. Der Faden verbindet nicht nur Lebendiges, sondern auch den Menschen mit Gedanken, mit Ideen und Entdeckungen. Das Kind fragt seine Eltern, wie dieser Faden heißt. Die Mutter betitelt den Faden als die Liebe, der Vater als die Vernunft, die Lehrerin als die Wahrheit und der beste Freund glaubt, dass es Gott sein müsse. Denn dieser Faden ist immer vorhanden, er dehnt sich, reißt niemals und gibt dem Jungen das Gefühl von Sicherheit und Orientierung.

Mit dem Symbol des roten Fadens, wird der Alltag eines Kindes widergespiegelt und zeigt die Beziehungen auf, die das wahre Leben ausmachen.
„Ich wünsche euch, dass ihr immer einen besten Freund habt. Und ich rate euch: „Macht einen doppelten Knoten in den Faden, der euch verbindet.“

Das Bilderbuch zeigt den Zusammenschluss, aller Teile unserer Welt bzw. der Schöpfung, auf. Dies erfährt das Kind in der Liebe, der Vernunft, in der Suche nach Wahrheit und es trifft somit auf Gott. Den Schülerinnen und Schülern wird ein Gottesbild gezeigt, das sich fern von Klischees (Gott der Vater, Hirte…) und Anthropomorphismus manifestiert. Es dient zur abstrakten Vorstellung Gottes und fördert das nicht vorstellbare und universale Sein Gottes. Es gibt den Kindern die Möglichkeit, Gott mal anders wahrzunehmen, sei es in ihrem Alltag oder in ihren menschlichen Beziehungen. Wichtig hierbei ist der Blick auf die Gottesbeziehung, die, als roter Faden, symbolisch das Wesen Gottes aufzeigt. In Liebe, Vernunft und in Wahrheit verbindet Gott alle Elemente der Welt. Den Schülerinnen und Schüler ist es anhand dieses Gottesbildes möglich, ihre Beziehung zu Gott neu zu reflektieren und zu korrigieren. Es kann darüber nachgedacht werden, wo man Gott, in den Beziehungen der Menschen, entdecken kann. Auf diese Bibelstellen kann im Unterricht Bezug genommen werden:

Wie ein Christ leben soll:

Kolosser 3,14
Wichtiger als alles andere ist die Liebe. Wenn ihr sie habt, wird euch nichts fehlen. Sie ist das Band, das euch verbindet.

Die Liebe verbindet alles! Ist das so?

  1. Johannes 4,16
    Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Wenn Gott die Liebe ist, Ist Gott dann wirklich der Faden, der alles in der Welt verbindet?


Das Bilderbuch besitzt eine Leseempfehlung, vom Alter ab 5 Jahren bis in das Erwachsenenalter hinein, es fordert den Menschen dazu auf, sich darüber Gedanken zu machen, was das Leben ausmacht. Zusammenfassend kann die Aussage des Buches in einem Satz beschrieben werden. „Mein Leben in Gottes Hand.“

Das Bilderbuch „Der rote Faden“ von Manuela Monari, fordert die Schülerinnen und Schüler auf, darüber nachzudenken, was die ganze Welt verbindet und zusammenhält.
Hierbei wird Gott als möglicher Inbegriff der Liebe, der Vernunft und der Wahrheit gezeigt. Ihm werden Eigenschaften des universalen, verlässlichen und liebenden Gottes zugeordnet. Hierzu ist als Symbol ein Faden verwendet worden, der die Menschen zum Nachdenken anregen soll.