Liederbuch

Songtexte

Krishna Govinda Govinda, Govinda Krishna Govinda Govinda shyama Radhe Krishna Govinda shyama Radhe Krishna Govinda Govinda Paramananda ananda Govinda Govinda Paramananda ananda Ghana shyama ananda Krishma Ghana shyama ananda Krishma Manamohan ananda Krishna Manamohan ananda Krishma Manamohan ananda Krishna Manamohan ananda Krishma Raghava, Keshava Yandu Nanda Nandana Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda shyama Radhe Krishna Govinda shyama Radhe Krishna Govinda Govinda Paramananda ananda Govinda Govinda Paramananda ananda Ghana shyama ananda Krishma Ghana shyama ananda Krishma Manamohan ananda Krishna Manamohan ananda Krishma Manamohan ananda Krishna Manamohan ananda Krishma Raghava, Keshava Yandu Nanda Nandana Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda shyama Radhe Krishna Govinda shyama Radhe Krishna Govinda Govinda Paramananda ananda Govinda Govinda Paramananda ananda Ghana shyama ananda Krishma Ghana shyama ananda Krishma Manamohan ananda Krishna Manamohan ananda Krishma Manamohan ananda Krishna Manamohan ananda Krishma Raghava, Keshava Yandu Nanda Nandana Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda shyama Radhe Krishna Govinda shyama Radhe Krishna Govinda Govinda Paramananda ananda Govinda Govinda Paramananda ananda Ghana shyama ananda Krishna Ghana shyama ananda Krishna Manamohan ananda Krishna Manamohan ananda Krishma Manamohan ananda Krishna Manamohan ananda Krishma Raghava, Keshava Yandu Nanda Nandana Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda Govinda Krishna Govinda Govinda shyama Radhe Krishna

Writer(s): Nicolas Pucci, Rodrigo Alejo Bustos Lyrics powered by www.musixmatch.com

Lektion 8 – Krishnas Sieg über König Kansa

Seit sechszehn Jahren suchte Kansa nach Krishna. Da erzählte ihm der Geschichten-erzähler Narada, dass Krishna in Vrindavan zu finden sei. Er erzählte ihm auch, wie Krishna ohne Schwierigkeiten alle Dämonen getötet hatte. Kansa überlegte sich, wie er Krishna töten könne. Sein Plan war, Krishna zu einem Ringkampf-Turnier in die Hauptstadt Mathura zu holen. Die berühmten Ringkämpfer Canura und Mustika sollten Krishna im Wettkampf töten.

Krishnas Onkel Akrura wurde mit dem Auftrag nach Vrindavan geschickt, Krishna mit dem Wagen zu den Sportwettkämpfen abzuholen. Krishna nahm die Einladung an, obwohl Akrura ihm Kansas mörderischen Plan verriet. Sein Bruder Balarama wollte ihn begleiten. Und so bestiegen beide den von Akrura gelenkten Wagen und erreichten am Abend die Stadt Mathura.

Als sich die Nachricht verbreitete, dass Krishna in der Stadt war, liefen die Bewohner von Mathura spontan zusammen, um ihn zu sehen und begeistert zu begrüßen, denn sie hatten bereits von seinen Taten gehört.

Am nächsten Morgen, als die Athleten ihre Plätze in der Arena eingenommen hatten, gab König Kansa das Zeichen, mit den Wettkämpfen zu beginnen. Umgeben von Würdenträgern, nahm er selbst Platz auf einem hohen Podest.

Beim Eintreffen Krishnas und Balaramas in der Arena jubelten die Zuschauer. Viele Leute hatten sich versammelt – Könige, Gäste, darunter Nanda, Krishnas Pflegevater, Vasudeva und Devaki, seine leiblichen Eltern und die ganze Familie. Sie alle glaubten fest daran, dass Krishna gekommen war, um sie von Kamsa und seiner Tyrannei zu befreien. Gleichzeitig machten sie sich jedoch Sorgen: „Was kann mit diesen Jungen passieren?“

Dann traten die Ringkämpfer Canura und Mustika gegen Krishna und Balarama an. Canura sagte: „Wir haben alles über dich gehört, Krishna. Nun möchte der König deine Ringkampf-Fähigkeiten sehen.“

Krishna antwortete, obwohl er und Balarama manchmal mit den Kuhhirten kämpften, seien sie keine professionellen Ringer. Der Kampf von Ringkampf-Champions gegen Teenager wäre nicht fair und würde das Publikum stören. Aber die Ringer bestanden darauf, dass Krishna und Balarama keine gewöhnlichen Jungen waren.
Viele Zuschauer riefen ihre Missbilligung aus, denn Krishna und sein Bruder schienen schmächtige Jugendliche zu sein, während die Ringer muskelbepackte und schwergewichtige Männer waren, die im Ringkampf erfahren und seit vielen Jahren ungeschlagen waren. Die Leute fingen an zu schreien:“ Nein, nein! Ein kleiner Junge kann nicht mit einem Mann wie Canura ringen.“

Canura wollte Krishna wütend machen und ihn irgendwie zum Kämpfen bringen, deshalb sagte er: „Warum kommst du nicht und ringst mit mir? Bist du kein Mann?

Krishna sagte: „Ich habe nicht die Erlaubnis meines Vaters, zu ringen. Deshalb ringe ich nicht. „

Chanura sagte: „Wie sollte dir dein Vater die Erlaubnis geben? Er weiß doch, dass du nur mit Kuhhirtinnen tanzen kannst.“

Krishna sah seinen Vater an und dachte: „Vater, du musst mir die Erlaubnis geben. Diese Beleidigung kann ich mir nicht gefallen lassen.“
In der Zwischenzeit versuchte Mushtika, der andere Weltmeister, Balarama zu verhöhnen. In dem Moment, in dem Krishna in den Ring sprang, nahm Balarama es als Erlaubnis für sich selbst, sprang sofort in den Ring und ohne Mushtika eine Chance zu geben, stürzte er sich nur auf ihn und besiegte ihn innerhalb weniger Sekunden.

Das Publikum konnte es kaum glauben – ein 18-jähriger Junge – groß gebaut, aber ohne vorzeigbare Erfolge im Ringkanpf – zum ersten Mal in einem Wettbewerb, geht einfach in den Ring und besiegt einen Champion.

Dann begann der Kampf zwischen Chanura, einem riesigen Berg von Mann, und dem sehr wendigen Krishna. Die Menge unterstützte Krishna und rief: „Jai Krishna, Sieg Krishna!“

Chanura versuchte, den Jungen zu packen und ihn einfach zu vernichten. Aber Krishna war zu flink. Chanuras Hände konnten Krishna nicht fassen. Und Krishna bemerkte etwas an Chanura, das noch nie zuvor von jemandem bemerkt worden war: Er schonte sein linkes Bein, als hätte er dort Schmerzen. Jedes Mal, wenn Krishna Chanuras linkes Bein traf, verzog dieser vor Schmerzen sein Gesicht und fiel einige Male fast zu Boden.

Die Menge konnte nicht glauben, dass der große Chanura einfach in die Knie ging, weil dieser Junge ihn getreten hatte. Chanuras Stärke war seine Größe, aber Krishna brachte ihn so sehr in Bewegung, dass er außer Atem war.

Als Kamsa sah, dass Chanura den Jungen nicht bewältigen konnte, bekam er Angst, denn wenn Krishna Chanura tötete, wäre er der nächste.

Plötzlich sprang Krishna auf Chanuras Nacken und brach ihm das Genick. Die Musiker schlugen spontan ihre Trommeln und die Menge bejubelte den Sieg von Krishna und Balarama.

Den König Kansa indessen packte wilde Wut.
Schreiend verkündete er, dass Krishna und Balarama aus der Stadt Mathura vertrieben werden sollten, ihren Vater Vasudeva verurteilte er zum Tod. Augenblicklich erschienen überall Soldaten, die Kansa zu seinem Schutz heimlich mitgebracht hatte und griffen nach Krishnas Vater. Vom plötzlichen Auftauchen der Soldaten verängstigt, brach Panik im Publikum aus. Alle wollten fluchtartig das Stadion verlassen.

Als Krishna die Szene sah, wusste er, dass er etwas tun musste. Krishna sprang auf Kamsa zu, der wiederum in seiner Wut sein Schwert zog und seinerseits auf Krishna zukam. Akrura, Krishnas Onkel, versuchte Kamsa aufzuhalten, aber Kamsa drehte sich um und schlug ihn nieder.

Als er sich wieder zurückdrehte stand Krishna vor ihm, der ihm einen Kinnhaken verpasste. Kamsa verlor den Griff um sein Schwert und Krishna packte Kamsa an den Haaren und zerrte ihn in die Arena. Dort schlug er ihm so hart auf die Brust, dass das Herz stehen blieb. Dann nahm Krishna die Muschel, die Kamsa am Gürtel trug, blies sie als Trompete des Sieges und das flüchtende Publikum kam zum Stehen. Alles wurde still. Dann fingen einige Leute an zu jubeln. Aber Krishna sagte: „Ruhig! Dies ist keine Zeit zum Feiern. Unser König ist tot; Dies ist eine Zeit der Trauer. Ich habe getan, was nötig war, aber das sollten wir nicht feiern.

So erfüllte sich die Weissagung, dass der achte Sohn der Devaki dem bösen König Kansa das Ende bereiten würde.

Lektion 7 – Der schreckliche Sturm

Krishna und der Berg Govardhana

Eines Tages beobachtete Krishna, dass die Menschen von Vrindavan eine Puja für die allmächtige Gottheit Indra, den König des Himmels, vorbereiteten. Er fragte seinen Pflegevater Nanda: „Sage Vater, was ist der Anlass für diese große Feierlichkeit? Was ist die Absicht? An wen ist die Puja gerichtet? Von wem und wie wird ein Opfer erbracht?“ Nanda antwortete: „Mein geliebtes Kind! Indra ist der Gott der Wolken. Er wird uns Regen schicken, wenn wir ihn verehren und anbeten. Der Regen spendet Leben an alle Geschöpfe. Die Früchte wachsen durch den Regen, den Indra uns schickt. Daher verehren die Menschen Gott Indra jedes Jahr mit einer großen Puja. Krishna antwortete: „Aber Vater! Indra tut doch nur seine Pflicht. Er befolgt doch nur die Befehle der Gottheit Vishnu.“ „O Krishna, dieses Fest ist eine uralte Tradition der Menschen von Vrindavan. Wir können doch nicht einfach damit aufhören es zu feiern.“, sagte Nanda zu seinem Sohn.

Krishna sagte: „Aber Vater, warum verehren wir nicht die Erde, die uns alles gibt, was wir zum Leben brauchen? Warum verehren wir nicht die Sonne, die das Leben aufrecht erhält? Warum nicht den Fluss Yamuna?“ „Krishna, du hast ja recht“, sagte Nanda, „aber es ist nicht möglich, wir können unsere alten Traditionen nicht außer Acht lassen, die seit Generationen befolgt werden.“ „Aber Vater“, widersprach Krishna, „sollen wir blind alten Traditionen folgen? Es ist die Gottheit Vishnu, der Indra und den anderen Gottheiten ihre Kraft gibt.“ „Krishna hat Recht“ sagte Garga, der Weise, „alle Gottheiten arbeiten unter den Anweisungen von Vishnu.“ Krishna sagte: „Wir sind alle Kuhhirten, alle unsere Kühe grasen auf den Weiden des Berges Govardhan, wegen des Berges Govardhan geben unsere Kühe uns Milch, Sahne und Käse. Wir verdanken dies alles dem Berg Govardhan. Deshalb sollten wir in Wahrheit den Berg Govardhan verehren und nicht Indra. Die Quellen und Flüsse des Berges stillen unseren Durst. Auf den Feldern an den Hängen des Berges wächst unser Getreide. Aus dem Holz der Wälder, die auf dem Berg wachsen, bauen wir unsere Häuser. Für unser Überleben hängen wir nicht von der Gottheit Indra ab, sondern von dem segensreichen Berg Govardhan.“ Da stimmten Nanda und andere Kuhhirten Krishna zu und Nanda ordnete an, dass von nun an nicht mehr Indra, sondern der Berg Govardhan mit einer jährlichen Puja zu verehren sei. Da versammelten sich alle Bewohner von Vrindavan am Fuß des Berges Govardhan und feierten ein großes Fest.

Als die Sturm- und Regenkrieger im Himmel erkannten, dass die Menschen von Vrindavan den Berg Govardhan verehrten und Indra keine Puja feierten, waren sie sehr erschrocken und berichteten dem König des Himmels diese schlechten Neuigkeiten sofort. Indra wurde außerordentlich wütend auf Nanda, Krishna und die anderen Hirten. Er sandte seine Wolken und Winde, und es gab Regen, Gewitter und Hagelstürme in Vrindavan. In seiner Wut wollte Indra ganz Vrindavan überfluten und vernichten.

Während alle Menschen weit von zu Hause entfernt, am Berg Govardhan ausgelassen und fröhlich feierten, setzte plötzlich ein fürchterliches Unwetter ein. Blitze zuckten am Himmel, Donner zerriß krachend die Luft. Voller Angst suchten die Menschen unter den Bäumen Schutz. Doch der Sturm riss die Äste von den Bäumen und knickte ganze Bäume um. So konnten die Menschen unter den Bäumen keinen Schutz mehr finden. Währenddessen traten durch den vielen Regen, die Bäche über das Ufer und wurden zu reißenden Strömen, die alles wegzuspülen drohten. Voller Angst bereuten die Menschen nun, Indra die Puja verweigert zu haben. Die Menschen sagten nun: „Wir müssen Indra sofort um Vergebung bitten! Es ist noch nicht zu spät!“

„Wartet,“ sagte Yashoda, Krishnas Pflegemutter, „Krishna würde nie zulassen, dass uns was Schlimmes passiert. „Du hast recht Mama,“ sagte Krishna, „ich beschütze Vrindavan.“ Dann hob Krishna den Berg Govardhan mit einer Hand in die Höhe, und die Menschen von Vrindavan suchten mit ihren Kühen Schutz darunter. Es regnete ununterbrochen sieben Tage lang. Krishna hielt den Berg für sieben Tage ohne Unterbrechung, ohne sich einen Millimeter zu bewegen.

Indra war wirklich verblüfft. Seine Sturmkrieger konnten den Menschen, die sich unter dem Berg versteckt hielten, so sehr sie sich auch abmühten, nichts anhaben. Kein Blitz erreichte sie, kein Regentropfen. Indra bestieg seinen großen Elefanten, um sich die Sache mit eigenen Augen anzuschauen. Als er zum Berg Govardhan kam konnte er niemanden sehen, aber die Musik einer Flöte erfüllte die Luft. In seinem Hochmut sammelte Indra seine Kräfte und schleuderte sie gegen den Berg um ihn zu zerstören. Aber er hatte keinen Erfolg. Im Gegenteil. Indra verlor sein Gleichgewicht, rutschte von seinem Elefanten und fiel auf die Erde. Da riss der Himmel auf und Sonnenstrahlen brachen durch die schweren grauen Gewitterwolken hindurch und tauchten das Land Vrindavan in ein goldenes Sonnenlicht. Indra war besiegt. Die Menschen von Vrindavan kehrten glücklich und erleichtert in ihr Dorf zurück und Krishna setze den Berg wieder an seinen ursprünglichen Platz. Alle waren sehr erstaunt und sagten: „Dieser sieben Jahre alte Junge hat den Berg Govardhan von der Erde gerissen und ihn ununterbrochen sieben Tage lang mit einer Hand gehalten.“ Als sie Krishna danken wollten sagte Krishna: „Dankt nicht mir, dankt dem Berg Govardhan, der euch Schutz gegeben hat.“

Der Himmelskönig Indra aber fiel vor den Füßen von Krishna nieder und sagte: „Ich war voller Hochmut und Stolz, vergib mir! Ich bin für ewig dein Diener. Krishna antw

ortete ihm: „Indra! Dein Stolz hat dich blind und überheblich gemacht. Du warst so extrem stolz auf deine Position und deine Macht. Indra! Gehe zurück in den Himmel und erfülle deine Pflicht. Verbanne deinen Hochmut vollkommen. Dann wirst auch du glücklich sein!“

Lektion 6 – Der Angriff des Schlangenkönigs

Nenne dämonische Eigenschaften von Menschen!

Menschen mit dämonischen Eigenschaften vergiften ihr soziales Umfeld. Wie würdet ihr mit solchen Menschen umgehen?

Eine Geschichte von Krishna erzählt, wie ein dämonisches Wesen die Heimat von Krishna vergiftet und wie Krishna mit diesem Wesen umging:

Die Schlange Kaliya

Der Fluss Yamuna bildete an einer Stelle einen großen See und in diesem See hatte sich die schwarze Schlange Kaliya eingenistet. 
Von dem Gift der Schlange war die ganze Umgebung so verseucht, dass Tag und Nacht unablässig giftige Dämpfe aufstiegen. Flog zufällig ein Vogel über den See, stürzte er augenblicklich ins Wasser und starb.

Durch die giftigen Dämpfe waren alle Bäume und Gräser an den Flussufern abgestorben. Krishna sah die Verwüstung, die das Gift der großen Schlange angerichtet hatte: Der ganze Fluss von Vrindavana war ein totes Gewässer.

Krishna kletterte daraufhin sofort auf einen großen Kadamba-Baum, der am Ufer der Yamuna stand. Nachdem Er die Spitze des Baumes erklommen hatte sprang Er weit in den giftigen See hinein.

Krishna schwamm wie ein großer, starker Elefant im Fluss umher und verursachte dadurch ein gewaltiges Rauschen, das bis zur Schlange Kaliya drang. Der aufgeschreckte Kaliya wusste, dass der Lärm nur eines bedeuten konnte: Jemand wagte einen Angriff auf seine Behausung. Weil Kaliya dies nicht dulden konnte, tauchte er augenblicklich auf. Kaliya fühlte grimmigen Zorn in seinem Herzen, und deshalb packte er Krishna.

Die Kuhhirtenjungen und die anderen Bewohner Vrindavanas, die Krishna über alles liebten, konnten ihren Augen kaum trauen, als sie sahen, wie Krishna in die Umklammerung der Schlange geriet, und lähmendes Entsetzten überfiel sie. Als sie Ihn in dieser Lage sahen, sanken sie, von Furcht überwältigt, zu Boden. und standen bewegungslos am Ufer, unfähig, ihrem geliebten Krishna zu helfen.

Als Maharaja Nanda erfuhr, dass Krishna im Fluss mit einer großen Schlange kämpfte, eilte er mit einigen Leuten zum Fluss, um Krishna zu suchen.

Sie entdeckten Krishnas Fußspuren auf dem weichen Boden. Von diesen Spuren wurden die Einwohner Vrindavanas schließlich bis ans Flussufer geführt, wo sie die Kühe und die Knaben weinen sahen, weil sie hilflos zusehen mussten, wie die schwarze Schlange Krishna in ihrer Umklammerung zu erdrücken versuchte.

Als Mutter Yasoda an der Yamuna ankam, wollte sie sofort in den Fluss springen, und als man sie daran hinderte, fiel sie in Ohnmacht. Nanda und die anderen Hirten wollten sich ebenfalls in das Wasser der Yamuna begeben, doch Balarama hinderte sie daran,

Zwei Stunden lang blieb Krishna im Griff der Würgearme Kaliyas, doch als Krishna die hilflosen Menschen von Gokula sah, denen das Herz brach, befreite er sich aus der Umschlingung der Schlange.

Dies schürte in Kaliya rasende Wut, und seine Hauben blähten sich auf. Er stieß giftige Dämpfe aus seinen Nüstern, seine Augen loderten wie Feuer, und Flammen züngelten aus seinen Mäulern. So richtete die vielköpfige Schlange ihren Blick auf Krishna und verharrte für kurze Zeit in unbeweglicher Haltung. Die Lippen mit gespaltenen Zungen leckend, beobachtete die Schlange Krishna mit doppelt aufgeblähten Hauben und mit giftigem Blick. Ohne zu zögern jedoch stürzte sich Krishna auf Kaliya. Der angegriffene Kaliya suchte nach einer Gelegenheit, Krishna zu beißen, aber Krishna wich geschickt aus und schwamm um ihn herum. Während sich Kaliya und Krishna auf diese Weise im Kreis bewegten, ermüdete die Schlange allmählich, und es war zu bemerken, dass ihre Kraft beträchtlich nachließ. Krishna zog nun plötzlich die Schlangenköpfe herunter und sprang auf sie. Dann begann Krishna, auf den Köpfen der Schlange zu tanzen, obwohl sie sich ständig hin und her bewegten.

Während Krishna auf den Köpfen der Kaliya-Schlange tanzte, versuchte sie ständig, ihn mit einem ihrer Köpfe herunterzustoßen, aber Krishna behielt sie alle unter Kontrolle. Er fing an, Kaliya mit seinen Füßen zu treten, und das war mehr, als die Schlange ertragen konnte. Allmählich war Kaliya so weit, dass er nur noch um sein nacktes Leben kämpfte. Er spie üblen Speichel und stieß sengende Feuerflammen aus. Mit verzweifelter Wut kämpfte er um sein Leben, während er immer wieder versuchte, einen seiner Köpfe zu erheben, um Krishna zu töten. Sofort aber sprang Krishna auf den Kopf, der zum Biss ausholte, trat ihn mit seinen Füßen und tanzte auf ihm weiter. Bald war Kaliya völlig erschöpft und sein ganzer Körper schien von den Tritten wie zerbrochen. Allmählich begann Kaliya zu verstehen, dass Krishna der Höchste Herr ist, der Meister aller Meister, und so kam er zu dem Entschluss sich Krishna zu ergeben.

Als die Frauen Kaliyas sahen, dass ihr Mann durch die Tritte Krishnas bezwungen war, kamen sie schnell herbei, um Krishna ihre Verehrung zu erweisen. Die Frauen der Schlange baten Krishna, ihren Mann freizugeben und ihn zu verschonen.

Nachdem Krishna, diese Bitte gehört hatte, gab er der Schlange folgenden Befehl: Verlass augenblicklich diesen Ort und begib dich in den Ozean. Alle deine Kinder, deine Frauen und deine Besitztümer kannst du mit dir nehmen, aber mach dich jetzt ohne Verzögerung auf den Weg. Vergifte in Zukunft nie wieder das Wasser der Yamuna, denn meine Kühe und Kuhhirten sollen es ohne Bedenken trinken können.

Da verließen die Schlangen die Yamuna und der Fluss wurde wieder süß wie Nektar.

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Lektion 5 – Die Mangoverkäuferin

Krishna und die Mangoverkäuferin

Einmal saß Krishna neben seiner Mutter und sah zu, wie sie Milch zu Butter machte. Er hoffte, dass er, sobald sie fertig war, eine großzügige Portion Butter zu essen bekommen würde. Seine Mutter wusste, was Krishna dachte und lächelte. Die Wahrheit war, sie genoss insgeheim die Tricks, die Krishna ihr vorspielte, nur um an die Butter zu kommen.

In diesem Moment rief eine Obstverkäuferin: „Mangos! Frische Mangos!”

Sie verkaufte die frischesten und saftigsten Mangos. Nanda, Krishnas Vater, rief nach der Obstverkäuferin und sie kam an ihre Türschwelle. Krishna bemerkte, dass sie zwei Körbe mit frisch gepflückten, köstlichen Mangos bei sich trug. Sobald sie das Haus betrat, erfüllte sich das Haus mit dem süßen Duft reifer Mangos. Alle waren entzückt, so reife, saftige Mangos zu sehen, besonders Krishna, der bereits hungrig war.

Das waren die Zeiten, in denen die Leute Waren tauschten, anstatt mit Geld zu bezahlen. Waren wurden im Allgemeinen gegen Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte getauscht. Nanda ging ins Haus und brachte einen Korb voller Körner heraus.

Er stellte den Korb vor die Obstverkäuferin und fragte sie: „Wird dieser Körbchen Getreide für einen Korb Mangos ausreichen?”

Die Obstverkäuferin freute sich über den Korb voller Körner im Austausch für einen Korb mit Mangos. Sie antwortete: „Die meisten Leute bieten mir im Allgemeinen einen halben Korb für diese vielen Mangos an. Du bist sehr großzügig. Für so viel Getreide tausche ich gerne einen Korb Mangos ein.”

Krishna beobachtete seinen Vater aufmerksam, während er den Tauschhandel durchführte. Obwohl er noch sehr klein war, verstand er, dass Mangos gegen Getreide gekauft werden konnten. Er wollte selbst Mangos kaufen.

Also rannte Krishna sofort hinein und nahm so viel Getreide wie möglich in seine Hände. Mit fest geschlossenen Fäusten, damit ihm kein Korn aus den Händen fiel, rannte Krishna auf die Obstverkäuferin zu. Er bot den Inhalt seiner Hände an.

Nun, dies war das erste Mal, dass die Obstverkäuferin Krishna genau betrachtete. Und sie war sofort fasziniert von seinen dunklen Augen, seinem unschuldigen Lächeln und seinen langen dunklen Locken, die mit einer Pfauenfeder geschmückt waren. Für einen Moment vergaß sie alles um sich herum und konnte ihren Blick nicht von Krishna abwenden.

Krishna rief mit seiner unschuldigen Stimme: „Könnte ich auch ein paar Mangos haben?”

Mit diesen Worten leerte er den Inhalt seiner Fäuste in die Hände der Verkäuferin. Seine kleinen Hände konnten nur ein paar Körner greifen. Krishna erkannte plötzlich, dass er mit so wenigen Körnern möglicherweise keine Mangos kaufen kann.

Die Obstverkäuferin bemerkte die Enttäuschung im Gesicht des kleinen Jungen. Gerne füllte sie Krishnas Hände mit zwei saftigen, goldenen Mangos.

Die Freude des kleinen Jungen war grenzenlos. Er war hocherfreut und alle anderen um ihn herum auch.

Plötzlich verwandelten sich die Körner in der Hand der Obsthändlerin in Körner aus echtem Gold. Die Obstverkäuferin traute ihren Augen nicht!

Sie blickte zurück zu Krishna, der sie immer noch anlächelte. In diesem Moment wusste sie, dass kein gewöhnlicher Sterblicher vor ihr stand, sondern Gott selbst.

Als Krishna noch ein Kleinkind war, war er mit seinem älteren Bruder Balarama und seinen Freunden unterwegs, als sie im Hof Obst sammelten.

Unfähig, die Bäume wie sein älterer Bruder zu erreichen, hob er Erde vom Boden auf und stopfte sich den Mund voll. Als die anderen Kinder sahen, was er tat, rannten sie zu Mutter Yashoda und sagten ihr, dass Krishna Schlamm esse. Yashoda rannte zu Kanha (wie sie ihn liebevoll nannte) und fragte ihn, ob er tatsächlich Schlamm esse. Aus Angst, den Mund zu öffnen, nickte er und sagte nein.

Yashoda sagte ihm dann, er solle den Mund öffnen, aber Kanha hatte Angst, dass er ausgeschimpft werden würde, also hielt er den Mund fest geschlossen. Yashoda sah ihn streng an und befahl ihm, das Innere seines Mundes zu zeigen. Er sah Yashoda an und öffnete den Mund. Als Yashoda hineinspähte, sah sie das gesamte Universum im Inneren – die Erde und Berge und Meere und Galaxien und Sterne, jedes sich bewegende und stationäre Objekt, alle Planeten und Monde. Sie war sprachlos. Als Kanha den Mund schloss, sah sie ihn mit neuem Respekt an, denn sie verstand jetzt, dass dies kein gewöhnliches Kind war, sondern der Herr selbst.

Lektion 4 – Putana und Trinavarta

Die Dämonin Putana

Entschlossen, denjenigen zu eliminieren, der dazu bestimmt war, ihn zu töten, beschloss Kamsa, die Hilfe der Dämonin Putana in Anspruch zu nehmen. Putana lebte in einer Höhle tief im Wald. Sie hatte langes, ungepflegtes Haar und lange, gewellte Nägel. Sie hatte lange Zähne, die aus ihrem Mund ragten. Ihre Zunge war rot wie Blut. Als sie Kamsa sah, verbeugte sie sich respektvoll. Kamsa erzählte Putana von der Prophezeiung und Krishnas Flucht. Er sagte ihr, dass er den genauen Aufenthaltsort des Kindes nicht kenne. Daher muss Putana alle Kinder, die weniger als zehn Tage alt sind, in seinem gesamten Königreich beseitigen.

Da sie selbst eine rücksichtslose Frau war, nahm Putana den Job gerne an. Sie war begeistert von der offenen Einladung, das gesamte Königreich zu terrorisieren. Sie wusste, dass dies den Menschen im Königreich Angst einflößen würde. Sie würden selbst bei der Erwähnung ihres Namens Angst haben. Kamsa warnte sie, dass sie bei der Ausführung der Aufgabe vorsichtig sein sollte, da das Kind kein gewöhnlicher Sterblicher war, sondern eine Inkarnation von Lord Vishnu selbst.

Putana machte sich sofort an die Aufgabe. Sie begann rücksichtslos, alle Kinder in Kamsas Königreich und den benachbarten Gebieten zu töten. Sie betrat heimlich die Häuser und raubte die Babys, während ihre Mütter entweder schliefen oder mit der Hausarbeit beschäftigt waren. Sie entführte auch Säuglinge ahnungsloser Eltern, die auf den Feldern arbeiteten. Die Menschen von Mathura und den benachbarten Königreichen waren untröstlich und erschüttert, nachdem sie ihre Jungen verloren hatten.

In ihrem Bestreben, alle Kinder im Königreich zu vernichten, erreichte Putana Krishnas Dorf. Sie betrat das Dorf nach Sonnenuntergang, damit niemand sie erkennen würde. Wohin sie auch ging, konnte sie hören, wie die Leute über das Neugeborene von Yashoda und Nandraj sprachen. Alle schienen von der göttlichen Erscheinung des kleinen Kindes fasziniert zu sein. Putana wusste sofort, dass dies das Kind war, das sie suchte. Sie beschloss, die Nacht außerhalb des Dorfes zu verbringen und morgens zu Krishnas Haus zu gehen.

Putana hatte viele magische Kräfte. Am Morgen verwandelte sich Putana in ein wunderschönes Mädchen, damit die Dorfbewohner keine Angst bekommen und versuchen könnten, sie zu töten. Bevor sie sich auf den Weg machte, vergiftete sie ihre Brüste mit dem Gift der tödlichsten Schlange. Als sie das Dorf betrat, waren alle Dorfbewohner fassungslos, eine so schöne Jungfrau in ihrem Dorf zu sehen. Sie dachten, eine Göttin sei vom Himmel herabgestiegen, um Yashodas Sohn zu segnen. Sie erkundigte sich nach Nandrajs Haus und fand es leicht.

Als sie Nandrajs Haus erreichte, sah sie Krishna in einer Wiege liegen. Auf einen Blick erkannte sie, dass der Junge kein gewöhnlicher Sterblicher war, sondern Gott selbst. Sie erinnerte sich an Kamsas Rat, vorsichtig zu sein. Krishna war von den Damen des Hauses umgeben. Sie stellte sich vor und bat Yashoda, ihr zu erlauben, Krishna zu füttern. Genau wie die Dorfbewohner hielt auch Yashoda die schöne Jungfrau für eine Göttin und stimmte Putanas Bitte zu.

Putana hob den kleinen Krishna in ihre Arme, trat in den Hinterhof und fing an, sie zu füttern. Sie dachte, dass Krishna innerhalb von Minuten leblos sein würde. Stattdessen hatte Putana plötzlich das Gefühl, als würde der kleine Junge ihr das Leben aussaugen.

Sie versuchte Krishna von sich wegzubekommen, aber es gelang ihr nicht. Der Junge hielt sie fest. Sie kehrte zu ihrer ursprünglichen Form zurück, um das Kind zu erschrecken. Sie fing an, in die Luft zu fliegen, damit das Kind Angst bekam und sie verließ. Aber alles vergebens. Krishna ließ sie nicht los und saugte schließlich Putana das Leben aus. Der leblose Körper von Putana fiel zu Boden.

Alle Dorfbewohner waren erschrocken, ein solches und beispielloses Ereignis mitzuerleben. Yashoda wurde fast ohnmächtig, weil sie sich Sorgen um die Sicherheit ihres Sohnes machte. Die Dorfbewohner rannten zu Putanas leblosem Körper, um herauszufinden, ob es Krishna gut ging. Sie waren erstaunt, den kleinen Jungen glücklich auf dem leblosen Körper der Dämonin spielen zu sehen.

Auch die Dorfbewohner erkannten, dass Krishna kein gewöhnlicher Sterblicher war, sondern ein himmlisches Wesen. Vielleicht Gott selbst, obwohl sie es nicht genau sagen konnten. Was sie nicht wussten, war, dass sie in den kommenden Tagen noch viele weitere solcher Wunder erleben würden.

Krishna und der Wirbelwind Dämon

Eines Tages, kurz nach Krishnas erstem Geburtstag, spielte Mutter Yashoda mit Ihm. Doch während des Spielens wurde ihr Krishna zu schwer, und so setzte sie Ihn auf den Boden. Dann ging sie ins Haus an ihre Arbeit. Plötzlich wurde es sehr windig, und der riesige Wirbelwind-Dämon Trinavarta nahm Krishna einfach auf seine Schultern und entführte Ihn, indem er einen grossen Sandsturm über Vrindavana verursachte. Das ganze Gebiet von Vrindavana wurde in eine dunkle Staubwolke gehüllt, so dass man nicht mal mehr die Hand vor den Augen sehen konnte. Mutter Yashoda und die Gopis konnten Krishna nirgendwo finden und fielen weinend zu Boden.

In der Zwischenzeit machte Sich Krishna plötzlich sehr, sehr schwer, während Er auf den Schultern des Dämons ritt und sich an seinem Hals festhielt. Trinavarta fühlte wie Krishna so schwer wie ein Berg wurde. Also hielt der Dämon mitten in der Luft an, um Krishna abzuschütteln. Aber Krishna klammerte sich noch fester an seinen Hals und wurde immer schwerer. Trinavarta schrie laut, seine Augen traten ihm aus den Höhlen, und schliesslich stürzte er herrunter und schlug auf den harten Steinboden Vrindavanas auf. Dieser Aufprall zerschmetterte ihm alle Glieder, und er starb auf der Stelle. Die Gopis sahen den kleinen Krishna unbekümmert auf dem gewaltigen Leichnam des Dämons spielen, nachdem Er den Ritt durch die Luft genossen hatte. Sie hörten auf zu weinen und liefen hin, um Ihn aufzuheben. Überglücklich, dass Krishna unversehrt geblieben war, brachten sie Ihn zu Seiner Mutter und Seinem Vater zurück.

Lektion 3 – Krishnas Geburt

Krishnas Geburt

In Mathura, der Stadt an der Yamuna, einem Nebenfluss des Ganges, herrschte einst der böse König Kansa. Er war sehr gierig und listig und wollte schon König sein, als sein Vater Ugrasena der eigentliche Herrscher war. Durch List und Betrug stahl Kansa seinem Vater den Thron und ließ ihn in ein Verlies werfen. Ugrasena war ein sehr barmherziger König gewesen, aber Kansa war das Gegenteil.

Es begann eine schwierige Zeit für die Menschen von Mathura, da Kansa ein sehr tyrannischer und grausamer König war. Er führte viele Kriege, sodass die friedliebenden Menschen von Mathura immer an Kämpfen mit anderen Königreichen beteiligt waren. Alle stöhnten unter Kansa und wünschten sich, dass der Gott Vishnu der Unterdrückung ein Ende bereite.

Dann kam der Tag, an dem Kansas Schwester Devaki heiratete. Die Menschen von Mathura begannen zu feiern, was sie nicht mehr getan hatten, seit Kansa Herrscher wurde. Devaki heiratete Vasudeva, den König des Nachbarlandes.

Vasudeva war bereits in seiner Heimat mit einer Frau namens Rohini verheiratet. Doch weil die Ehe kinderlos geblieben war und ein König doch einen Sohn als Thronfolger brauchte, nahm er Devaki zu seiner zweiten Ehefrau. Nebenbei würde es vielleicht auch endlich Frieden geben zwischen den beiden Königreichen. Kansa indessen war über diese Hochzeit überglücklich, weil er dachte, dass Vasudevas Königreich nun auch ihm gehören würde. Gleich nach der Hochzeitszeremonie wollte Kansa die beiden mit der Kutsche nach Hause fahren, um sie auf diese Weise zu ehren. Als Kansa sich auf den Wagen setzte, hörte er eine donnernde Stimme, die aus dem Himmel kam, sagen:

„Böser Kansa, dein Ende ist nahe. Der achte Sohn, den Devaki und Vasudeva bekommen werden, wird dich wegen deiner Bosheit töten.“
Zuerst war Kansa sehr erschrocken. Aber sogleich verwandelte sich seine Angst in Zorn. Er beschloss, seine Schwester Devaki auf der Stelle zu töten, denn auf diese Weise glaubte er die Erfüllung der göttlichen Voraussage verhindern zu können.

So zog er sein Schwert, um seine Schwester zu töten. König Vasudeva war entsetzt, als er sah, was Kansa tun wollte. Er fiel auf die Knie und bat: „Kansa, bitte töte deine Schwester nicht. Ich werde dir jedes Kind geben und du kannst die Kinder töten, aber bitte, lasse meine Frau, deine eigene Schwester leben.“ Kansa dachte eine Weile nach, dann sagte er: „In diesem Fall müsst ihr meine Gefangenen sein und in meinem Palast leben.“ König Vasudeva hatte keine andere Wahl, er musste dem zustimmen, was Kansa sagte, er konnte nicht mit Devaki in seine Heimat und zu seiner ersten Ehefrau Rohini zurückkehren. Kansa war froh, dass er seine Schwester Devaki, die die einzige Person in der Welt war, die er liebte, jetzt nicht mehr töten musste.

Kansa ergriff Devaki und Vasudeva und sperrte sie in die Kerker seines Palastgefängnisses.

Den Wachen wurde befohlen, die beiden jederzeit zu beobachten. Jedes Jahr wurde Devaki schwanger und jedes Jahr kam Kansa persönlich und tötete das Kind.

Jeden der sechs Jungen, die Devaki zur Welt brachte, tötete Kansa mit eigener Hand und dachte nicht daran, wie er seine Schwester damit quälte. Als Devaki ein siebtes Mal schwanger wurde, gelang es durch das Eingreifen der Götter, den Embryo auf wundersame Weise in den Bauch von Vasudevas erster Ehefrau Rohini zu verpflanzen. Der Junge, den Rohini dann zur Welt brachte, hieß Balarama. Bald darauf war Devaki erneut schwanger. Kansa war jetzt sehr erschrocken. Es würde die achte Schwangerschaft sein. Ist das Kind, das eine, von der die göttliche Stimme gesprochen hatte? Als die Zeit der Schwangerschaft zu Ende ging, hatte Kansa solche Angst, dass er nicht mehr essen und schlafen konnte.

Im Kerker weinte Devaki bei dem Gedanken an Kansa, der ihr Baby wieder töten würde, aber Vasudeva versuchte, sie zu beruhigen. Die Nacht war vorbei und es wurde Tag. Jeder in Mathura wusste, was mit den Babys bis jetzt passiert war, und sie wussten auch von der göttlichen Stimme, die sagte, dass dieses achte Kind Kansa töten würde. Jeder wartete gespannt darauf, was passieren würde.

Den Tag über wütete ein schrecklicher Sturm in Mathura. Dann wurde es Nacht. Um Mitternacht brachte Devaki ihren achten Sohn zur Welt und alles wurde still. Kaum war das Kind geboren, erfüllte ein blendend helles Licht die Gefängniszelle.

Der Geist des Gottes Vishnu erhob sich aus dem kleinen Körper des Neugeborenen und offenbarte sich seinen Eltern. Durch seine Menschwerdung in diesem Kind werde die grausame Herrschaft von Kansa dem Ende entgegengehen, so verkündete die Stimme der Gottheit.

Devaki war so glücklich und verwirrt, dass sie ohnmächtig wurde, während ihr Mann nicht fassen konnte, was da geschah. Die göttliche Stimme, die damals mit Kansa gesprochen hatte, sprach nun mit Vasudeva. „Nimm deinen Jungen und bringe ihn über den Fluss Yamuna in das Königreich Gokul, das von deinem Bruder König Nanda regiert wird. Königin Yashoda, seine Frau, hat ein Mädchen geboren. Tausche die Babys und komme sofort mit dem Mädchen zurück. Niemand wird etwas von der Geburt deines achten Sohnes erfahren. „

Die Gefängniswärter fielen in einen tiefen Schlaf, Vasudevas Ketten zerbrachen und die Kerkertüren sprangen auf. Vasudeva nahm seinen Sohn, schlich aus dem Kerker. Obwohl er sich sehr schlecht dabei fühlte, seiner Frau das Baby wegzunehmen, hatte er keine andere Wahl. Er musste dies tun, um das Kind zu retten. Es regnete in Strömen, als er mit dem Kind den Fluss erreichte. Die Yamuna war durch den Regen und den Sturm zu einem reißenden Strom mit großen Wellen angeschwollen. Vasudeva hatte Angst, mit seinem Baby in den Armen, durch diesen Fluss zu gehen. Aber als er den ersten Schritt ins Wasser gesetzt hatte, wurde der Fluss ruhiger.

Plötzlich sah er, wie sich eine riesige schwarze
Kobra hinter ihm aufrichtete. Vasudeva war sehr erschrocken und dachte, er würde mit dem Baby sterben. Die Schlange aber spreizte ihre Nackenhaut über Vasudeva wie eine Haube, um das Baby vor dem Regen zu schützen. So durchwatete Vasudeva, das Kind hochhaltend, in einer Regennacht die gefährlich angeschwollene Yamuna. Bald darauf erreichte Vasudeva den Ort Gokul. Er fand das Haus von seinem Bruder, König Nanda, dessen Frau Yashoda soeben einem Töchterchen das Leben geschenkt hatte.

Yashoda lag nach der anstrengenden Entbindung noch im Schlaf, als Vasudeva heimlich ihr Kind gegen sein Kind austauschte.

Yashodas kleines Mädchen brachte er in den Palastkerker und legte es seiner Frau Devaki an die Seite. Sobald er das Baby auf den Gefängnisboden neben Devaki gelegt hatte, begann es aber zu schreien. Das Weinen des Säuglings weckte die Wachen aus ihrem Schlaf und bald darauf wurde dem König Kansa gemeldet, dass Devaki wieder ein Kind geboren habe. Kansa kam herbei und war bereit, das achte Kind von Devaki zu töten.

Devaki bat ihren Bruder, ihr das Baby zu lassen: „Kansa, mein Bruder, mein Achtgeborenes ist ein Mädchen, kein Junge wie die Stimme sagte. Mein Baby wird dich nicht töten. Sie ist deine Nichte, bitte verschone sie!“.
Doch dazu war Kansa war nicht bereit. Er liebte sich mehr als alles andere auf der Welt, und sein eigenes Leben war ihm am meisten wertvoll. So schnappte er sich das Baby. Gerade wollte er den Säugling gegen die Wand schmettern, da entglitt das Kind seiner Hand und entschwebte in Richtung der Gefängnisdecke. Ein blendend helles Licht erfüllte die Gefängniszelle.

Als das Licht schwächer wurde, erkannte Kansa, dass das Baby die Gestalt der Göttin Durga angenommen hatte.

„Dummer Kansa“, sagte Durga, „du kannst mich nicht umbringen, und der, der dich töten wird, ist schon geboren und lebendig. Eines Tages wird er dich finden und dich töten, egal was du tust. Hör auf damit, unschuldige Kinder zu töten!“.

Unterdessen gab es großen Jubel in Gokul. Jeder feierte die Geburt von König Nandas Sohn. Ganz Gokul hatte sich an diesem Tag festlich herausgeputzt. Die Straßen waren gefegt und alle Häuser waren mit Fahnen und Blumen geschmückt. Die Kühe wurden mit gelben Kurkumapulver beschmiert und mit Pfauenfedern und Girlanden geschmückt. Alle Menschen in Gokul tanzten vor Freude und strömten zu König Nandas Haus um das Baby zu sehen und ihm Geschenke zu machen. „Wie soll das Kind heißen?“, fragten die Menschen. Und Nanda antwortete: „Er wurde mitten in der dunklen Nacht geboren. Darum nenne ich ihn Dunkelblau, Krishna.“ Der böse Kansa aber gab indessen in der Hauptstadt Mathura den Befehl, jeden in den letzten zehn Tagen geborenen männlichen Säugling in seinem Reich zu töten. König Nanda und Königin Yasoda auf der anderen Seite des Flusses Yamuna hatten von dem Mordbefehl des Königs frühzeitig erfahren. Bevor die Soldaten bei ihnen erschienen, verließen sie mit ihrem Sohn Krishna ihr Haus und flüchteten für eine Weile in den Wald von Vrindavan, wo die Hirten ihre Kühe weideten.