Shiva
Die Gottheit Shiva ist sowohl Weltzerstörer als auch Welterneuerer. Seine gegensätzlichen Kräfte (schöpfen und zerstören) lassen ihn unberechenbar erscheinen.
Shiva ist an seiner Asketenfrisur und dem senkrecht gestellten dritten Auge in der Mitte der Stirn zu erkennen. Er trägt die Heilige Schnur und als Gewand ein Tigerfell. Shiva besitzt eine Sanduhrtrommel, die den Rhythmus des Tanzes angibt und einen Dreizack, der auf seine erschaffende, erhaltende und zerstörende Kraft hinweist. Ein Wassergefäß weist ihn als Asketen aus. Shivas Reittier ist der Buckelochse Nandir.
Die Kraft Shivas zeigt sich im Kontrast von Ruhe und Zurückgezogenheit (Yoga-Haltung) sowie Bewegtheit und Aggression (Tanz).
Als König des Tanzes (Nataraja) führt Shiva einen kosmischen Tanz auf, welcher den Prozess von Schöpfung, Zerstörung und Wiedererschaffung des Universums symbolisiert.
Darstellungen des tanzenden Shiva sind oft von einem Flammenbogen umgeben, der sowohl den zerstörerischen als auch den erneuernden Aspekt betont, der dem Gott Shiva innewohnt.
Mit seinem rechten Bein tritt er auf den am Boden liegenden Zwergdämon Apasmara, das linke Bein ist erhoben. In seiner rechten oberen Hand hält Nataraja die Sanduhrtrommel, mit seiner unteren rechten Hand zeigt er die Geste des Schutzes. Aus der linken geöffneten Handfläche lodert eine Flamme, mit der anderen linken Hand weist Nataraja auf seinen Fuß.
Parvati
Parvati ist die Shakti von Shiva und seine Ehefrau. Sie verkörpert die treue, geduldige, liebende, hingebungsvolle, liebliche, ideale und gehorsame Ehefrau. Ihre Söhne sind der elefantenköpfige Gott des Wohlstands Ganesha und der Kriegsgott Skanda. Zusammen mit ihrem Mann Shiva und ihren Söhnen bilden sie die Heilige Familie und sind das Vorbild für eine ideale Hindufamilie. Ihr Symbol- und Reittier ist der Löwe.
Genauso wie Shiva hat Parvati den Doppelaspekt von Erhaltung und Zerstörung. Als Parvati wird sie niemals zornig dargestellt. Verkörpert sie dagegen den Aspekt der Zerstörung, wird sie Durga oder Kali genannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Annapurna_(G%C3%B6ttin)
Durga
Durga gilt als gerechte, aber auch furchtbare Göttin, weil sie die Dämonen mordet. Mit entschlossenem Gesichtsausdruck und gebieterisch erhobener Hand, gerüstet mit Kurzschwert, Schild und Dreizack, ist sie zum Kampf gegen die Dämonen bereit. Sie wird als Weltmutter und Fruchtbarkeitsgöttin verehrt und als schöne Frau dargestellt. Ihr Symboltier ist der Löwe.
Im Kampf gegen die Dämonen konnten sich die Götter nicht behaupten. Deshalb erschufen sie Durga und schickten sie in den Kampf. Vorher statteten sie Durga mit den besten Waffen aus, damit sie das Dämonenheer und dessen König Aschura (in Gestalt des Büffeldämons Mahisha) besiegt und die Erde befreit.
Kali
Das furchterregende Kali ist zuständig für die Auflösung des Universums, die Sichel in der Hand deutet auf die Ernte, auf das Ende des Lebens. Die Sichel kann aber auch als Werkzeug der Erlösung verstanden werden: Sie durchschneidet Verwirrung, Unwissenheit und Bindungen und macht dadurch den Weg frei zur Erlösung. Damit gilt Kali auch als Zerstörerin der negativen Kräfte, die den Menschen daran hindern, Heil zu erlangen und den Geist zu befreien, um dem Kreislauf der Wiedergeburten zu entkommen.
Das Bild zeigt Kali im Kampf gegen den Dämon Raktabija, der die Welt aus dem Gleichgewicht zu bringen drohte.
Ganesha
Ganesha ist eine der wichtigsten und populärsten Gottheiten Indiens. Er ist der Sohn des Shiva und der Parvati, mit denen er zusammen das Idealbild einer Hindu-Familie verkörpert.
Er steht für jeden Neuanfang und verkörpert Weisheit und Intelligenz. Ganesha wird angerufen, wenn man Glück, Erfolg oder gutes Gelingen für eine Reise, Hochzeit, Hausbau, Prüfung oder den Beginn eines neuen Tages braucht.
Die meisten Kaufleute betrachten ihn als ihren Schutzherrn und in fast jedem Laden ist eine Ganesha-Statue zu finden.
Für viele fromme Hindus ist das erste, was in ein neues Haus kommt, eine Statue des Ganesha. Diese segnet das Haus und verheißt Glück.
Ganga
Die Geschichte vom Fluss Ganges
Shiva trägt eine dünne Mondsichel in seinem Haar, daher wird ja auch Chandrashekara genannt, das bedeutet mit dem Mond gekrönt. Von dem Mond sprudelt ein Strom Wasser. Dies ist der Fluss Ganges. Shiva wird Gangadhara genannt oder der Eine, der Ganga trägt. Das ist eine interessante Geschichte.
Es war einmal ein König namens Bhagiratha, dessen Vorfahren wegen ihrer Sünden in der Hölle saßen. Ihm wurde gesagt, wenn Ganga aus dem Himmel zur Erde käme, dann könnten ihre Sünden fortgespült und sie aus der Hölle befreit werden. So wandte sich Bhagiratha an Ganga, die sagte: Ich kann zur Erde herunter kommen, aber jemand muss mich auffangen. Sonst lande ich auch in der Hölle. Da fragte Bhagiratha verschiedene Leute, aber niemand war in der Lage einen göttlichen Fluss aufzufangen. Schließlich riet ihm jemand zu Shiva zu gehen. Shiva war einverstanden und so begann Ganga ihre Reise zur Erde. Sie stürzte herunter mit aller Macht. Shiva öffnete sein langes Haar und fing Ganga mit seinen Locken auf.
Wie ihre ältere Schwester Parvati ist Ganga eine Tochter des Königs des Himalayas. Der Legende nach soll sie über Shivas Haupt fließend auf die Erde gekommen sein. Das Wasserungeheuer Makara ist ihr Reittier.
Die Inder lieben die Ganga, weil sie in ihr das Bild des Flusses Ganges sehen, den sie als heilig verehren. Nach dem Glauben der Menschen besitzen Flüsse die Kraft, Lebende und Tote von ihren Sünden zu reinigen. Als Shivas heilige Stadt gilt Benares. Sie ist ein religiöses Zentrum des Hinduismus. Treppen führen an den Fluss Ganges, um Waschungen vornehmen zu können. Auch wird die Asche der Toten in den Fluss gestreut.