UB 32 – Die Bestimmung des Menschen in ausgewählten Schöpfungsgeschichten

6 Lektionen

„Schülerinnen und Schüler stellen grundlegende Fragen: Woher kommt alles? Was bedeutet es, dass wir wie Gott sind? In der Bibel steht, dass der Mensch als einzigartiges Ebenbild Gottes geschaffen wurde, ohne es sich verdienen zu müssen. Die Geschichten der Schöpfung zeigen, dass Menschen einen besonderen Wert haben. Gibt es eine Aufgabe, die Gott uns gegeben hat?

Die Bestimmung des Menschen ist ein philosophisches Konzept, das in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Es gibt keine einheitliche Definition oder Antwort auf diese Frage, da sie von verschiedenen philosophischen, religiösen und kulturellen Traditionen beeinflusst wird. Hier sind jedoch einige häufig diskutierte Perspektiven auf die Bestimmung des Menschen:

  1. Religiöse Perspektive: In vielen religiösen Überzeugungen wird angenommen, dass die Bestimmung des Menschen darin besteht, seinen spirituellen Glauben zu leben, moralisch zu handeln und eine Beziehung zu einer höheren Macht oder einem göttlichen Zweck zu haben.
  2. Philosophische Perspektive: In der Philosophie gibt es verschiedene Ansätze zur Bestimmung des Menschen. Einige Philosophen argumentieren, dass die Bestimmung des Menschen darin besteht, ein sinnvolles und erfülltes Leben zu führen, indem man seine persönlichen Ziele, Werte und Talente verwirklicht. Andere argumentieren, dass die Bestimmung des Menschen darin besteht, nach Wissen und Wahrheit zu streben oder eine bestimmte ethische Haltung einzunehmen.
  3. Biologische Perspektive: Aus biologischer Sicht könnte man argumentieren, dass die Bestimmung des Menschen darin besteht, seine genetische Veranlagung und biologischen Zwecke zu erfüllen, wie zum Beispiel die Fortpflanzung und den Erhalt der Art.
  4. Persönliche Perspektive: Jeder Mensch kann seine eigene individuelle Bestimmung haben, die von seinen persönlichen Zielen, Leidenschaften und Werten abhängt. Die Bestimmung des Menschen kann also auch darin bestehen, das zu tun, was für einen selbst einen Sinn und Zweck hat.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Bestimmung des Menschen ein komplexes und subjektives Thema ist, das von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Es gibt keine endgültige Antwort, die für alle Menschen gilt, sondern es ist eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss.

Formale Kompetenzen des RUInhaltsbezogene Kompetenzen des RU
Die Schülerinnen und Schüler können am Ende der UEDie Schülerinnen und Schüler…
erzählen und darstellen
(C) religiöse Elemente in Erzählungen benennen und anhand biblischer Texte unterschiedliche
Gotteserfahrungen darstellen
…stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede antiker und biblischer Schöpfungsmythen hinsichtlich der Erzählmotive und der Rolle des Menschen dar.
(E) Unterschiede zwischen religiösen, historischen und naturwissenschaftlichen Narrativen erläutern und anhand von eigenen Erzählungen entfalten… erläutern den Unterschied in der Erzählabsicht von Schöpfungsmythen und naturwissenschaftlichen Theorien.
urteilen und kommunizieren
(D) religiöse Fragen aus der eigenen und anderen
Perspektiven diskutieren
… formulieren eine eigene Meinung zu der Frage, ob die Welt erschaffen wurde.
Kompetenzentwicklung der Einheit

Pompt: Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede antiker und biblischer Schöpfungsmythen hinsichtlich der Erzählmotive und der Rolle des Menschen:

Gemeinsamkeiten:

Ursprung und Entstehung: Sowohl antike Schöpfungsmythen als auch biblische Schöpfungsberichte erzählen von den Anfängen der Welt und des Universums. Sie beschreiben, wie alles entstanden ist und wie die Welt geordnet wurde.

Übernatürliche Wesen: In beiden Traditionen treten übernatürliche Wesen auf, sei es Götter, Gottheiten oder göttliche Wesen, die in den Schöpfungsprozess involviert sind. Diese Wesen haben die Macht, die Welt zu formen und zu ordnen.

Der Mensch als besondere Schöpfung: In beiden Traditionen wird der Mensch als eine besondere Schöpfung angesehen. Der Mensch wird entweder als Ebenbild Gottes oder als von den Göttern geschaffenes Wesen betrachtet. Der Mensch erhält eine einzigartige Stellung und Verantwortung in der Schöpfung.

Symbolische Bedeutung: Sowohl antike als auch biblische Schöpfungsmythen haben oft eine symbolische Bedeutung. Sie erzählen nicht nur eine Geschichte, sondern vermitteln auch wichtige moralische, spirituelle oder kulturelle Botschaften.

Unterschiede antiker und biblischer Schöpfungsmythen hinsichtlich der Erzählmotive und der Rolle des Menschen:

  1. Vielfalt der Götter: Antike Schöpfungsmythen aus verschiedenen Kulturen haben oft eine Vielzahl von Göttern und Göttinnen, die an der Erschaffung der Welt beteiligt sind. Jeder Gott hat seine eigene Rolle und Funktion. In der biblischen Schöpfungsgeschichte gibt es hingegen einen einzigen Gott, der die Welt erschafft.
  2. Erzählmotive: Antike Schöpfungsmythen neigen dazu, mythologische Elemente und fantastische Ereignisse zu enthalten. Sie beschreiben oft Kämpfe zwischen Göttern, Geburten von Gottheiten aus bestimmten Elementen oder sogar Geschichten über göttliche Intrigen. Die biblische Schöpfungsgeschichte hingegen ist eher nüchtern und erzählt die Schöpfung als einen geordneten Prozess, in dem Gott die Welt in sechs Tagen erschafft.
  3. Betonung des Guten vs. Betonung des Sündhaften: Antike Schöpfungsmythen betonen oft die Harmonie und das Gute in der Schöpfung. In biblischen Schöpfungsberichten wird hingegen auch die Einführung des Bösen und der Sünde thematisiert, wie etwa im Fall von Adam und Eva im Garten Eden.
  4. Rolle des Menschen: Antike Schöpfungsmythen legen oft weniger Wert auf die Rolle des Menschen in der Schöpfung. Menschen werden manchmal als Diener oder Spielzeug der Götter dargestellt. In der biblischen Schöpfungsgeschichte hingegen wird der Mensch als das Ebenbild Gottes erschaffen und ihm wird die Verantwortung für die Erde und die Tiere übertragen.
  5. Religiöser Kontext: Antike Schöpfungsmythen waren in der Regel eng mit den religiösen Überzeugungen und Kulten ihrer jeweiligen Kulturen verbunden. Sie dienten dazu, den Glauben und die Rituale der Gemeinschaft zu stärken. Die biblische Schöpfungsgeschichte hat einen starken religiösen Kontext im Judentum, Christentum und Islam und ist Teil der heiligen Schriften dieser Religionen.
  6. Schöpfungsdauer: In den antiken Schöpfungsmythen wird die Erschaffung der Welt oft als ein langer Prozess dargestellt, der über einen längeren Zeitraum hinweg stattfindet. In biblischen Schöpfungsberichten hingegen wird die Schöpfung oft als ein Akt Gottes beschrieben, der innerhalb eines begrenzten Zeitraums abgeschlossen ist.
  7. Betonung der Moral: Während antike Schöpfungsmythen weniger auf moralische Aspekte eingehen, legen biblische Schöpfungsberichte großen Wert auf ethische und moralische Lehren. Sie betonen die Beziehung zwischen Gott, den Menschen und der Moral und thematisieren oft den freien Willen und die Verantwortung des Menschen.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies allgemeine Unterschiede sind und dass es viele Variationen innerhalb der antiken und biblischen Schöpfungsmythen gibt. Die Interpretation und Bedeutung dieser Geschichten kann auch je nach religiöser Tradition und theologischer Auslegung unterschiedlich sein.

Prompt: Erläutere den Unterschied in der Erzählabsicht von Schöpfungsmythen und naturwissenschaftlichen Theorien.

Schöpfungsmythen und naturwissenschaftliche Theorien haben unterschiedliche Erzählabsichten und Herangehensweisen, wenn es um die Entstehung und Entwicklung der Welt geht.

Schöpfungsmythen sind traditionelle Erzählungen, die in vielen Kulturen und Religionen zu finden sind. Sie versuchen, auf metaphorische oder symbolische Weise die Entstehung der Welt und des Universums zu erklären. Schöpfungsmythen haben oft einen religiösen oder spirituellen Hintergrund und dienen dazu, den Glauben, die Moral und die Weltanschauung einer Gemeinschaft zu stärken. Sie können verschiedene Gottheiten, übernatürliche Kräfte oder mythische Figuren involvieren, die die Welt erschaffen und formen.

Die Erzählabsicht von Schöpfungsmythen liegt darin, einen mythologischen Rahmen zu schaffen, der den Menschen hilft, ihre Existenz und ihren Platz im Universum zu verstehen. Sie sollen oft Werte, Traditionen und den sozialen Zusammenhalt innerhalb einer Gemeinschaft fördern. Schöpfungsmythen sind nicht darauf ausgerichtet, wissenschaftlich fundierte Erklärungen zu liefern, sondern eher symbolische, allegorische oder spirituelle Bedeutungen zu vermitteln.

Auf der anderen Seite basieren naturwissenschaftliche Theorien auf empirischen Beobachtungen, Experimenten und logischer Schlussfolgerung. Sie verwenden systematische Methoden, um Phänomene in der Natur zu erforschen und zu erklären. Naturwissenschaftliche Theorien, wie zum Beispiel die Urknalltheorie oder die Evolutionstheorie, beruhen auf dem Prinzip der Nachprüfbarkeit und erfordern überzeugende empirische Evidenz, um als wissenschaftlich anerkannt zu werden.

Die Erzählabsicht naturwissenschaftlicher Theorien besteht darin, objektive und empirisch begründete Erklärungen für Phänomene in der Natur zu liefern. Sie sind darauf ausgerichtet, das Wissen über die Welt kontinuierlich zu erweitern und zu verfeinern. Naturwissenschaftliche Theorien werden oft durch Experimente, Beobachtungen und den wissenschaftlichen Diskurs weiterentwickelt. Ihr Hauptziel ist es, eine möglichst genaue Beschreibung der Natur zu bieten und Vorhersagen über zukünftige Ereignisse zu ermöglichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Hauptunterschied in der Erzählabsicht von Schöpfungsmythen und naturwissenschaftlichen Theorien darin liegt, dass Schöpfungsmythen metaphorische und symbolische Bedeutungen vermitteln und religiöse oder spirituelle Zwecke erfüllen, während naturwissenschaftliche Theorien darauf abzielen, empirische Erklärungen für Naturphänomene zu liefern und das Wissen über die Welt voranzutreiben.

Prompt: Formuliere eine eigene Meinung zu der Frage, ob die Welt erschaffen wurde.

Die Frage, ob die Welt erschaffen wurde, ist eine komplexe und tiefgründige Frage, die verschiedene weltanschauliche, religiöse und wissenschaftliche Perspektiven umfasst. Es gibt Menschen, die an eine göttliche Schöpfung glauben und auf religiöse Überzeugungen zurückgreifen, während andere die Entstehung der Welt durch wissenschaftliche Erklärungen wie den Urknall und die Evolution erklären.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Frage eng mit persönlichen Überzeugungen, kulturellem Hintergrund und individuellem Glauben verbunden ist. Die Frage nach dem Ursprung der Welt und unserer Existenz ist letztendlich eine individuelle Suche nach Bedeutung und Wahrheit, die von jedem Einzelnen auf unterschiedliche Weise beantwortet wird.

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