Station 3 – Lerndominos „Schöpfung Ägypten“
Station 2 – Wie ich mir den Anfang der Welt vorstelle
Station 1 – Ägypten: Atum-Re und Apophisschlange
Der Mythos von Heliopolis
Vor dem Anfang allen Anfangs war Nun. Nun war wie ein Meer, ein dunkles, wirbelndes Chaos. Es war ruhig und geräuschlos. Es dehnte sich unendlich in der Dunkelheit aus und es gab keinen Ort, denn alles war gleich und es gab nichts, was sich daraus hervorhob.
Plötzlich sprach eine Stimme in der Stille: „Ich bin Atum“. Gott Atum erschien. Er hatte sich selbst geschaffen, indem er seine Gedanken und die bloße Kraft seines Willens nutzte und seinen Namen laut aussprach. Sein leuchtendes Auge sandte Lichtstrahlen aus, die die Dunkelheit des Universums durchschnitten wie scharfe Schwerter und das weite, dunkle Wasser glitzern ließen, sodass Atum alles sehen konnte. So wurde das Chaos in Helligkeit und Dunkelheit aufgeteilt.
Atum flog über Nun hinweg und suchte nach einem Ort auf dem er stehen konnte, um sich auszuruhen. Denn um sich selbst zu schaffen, hatte er fast alle seine Kräfte aufgebraucht. „Es muss einen Ort geben“, rief er. Bei dem Klang dieser Worte erhob sich ein Hügel aus dem Wasser, so wie sich eine Lotosblüte am Morgen aus dem Wasser erhebt. Der Hügel war rund und glatt, wie eine Schulter. Atum ließ sich auf dem Hügel nieder und ruhte sich auf aus.
Atum war allein auf der Welt. Er war weder Frau noch Mann. Als er sich wieder stark fühlte, verband er sich mit seinem Schatten, um einen Sohn und eine Tochter hervorzubringen. Atum gebar seinen Sohn, indem er ihn ausnieste. Er nannte ihn Schu und machte ihn zum Gott des Windes und des Atems. Danach spuckte Atum seine Tochter aus. Er nannte sie Tefnut und machte sie zur Göttin der Feuchtigkeit und des Nebels. „Wenn ihr groß seid, werdet ihr die Welt erschaffen. Eure Kinder werden die Erde und der Himmel sein.“, sagte Atum zu seinen Kindern. Er zog sie voller Liebe auf und sein Auge hatte sie stets im Blick.
Eines Tages flogen Schu und Tefnut von zuhause fort und lachten und spielten zusammen, aber als sie müde wurden vom Spielen, merkten sie, dass sie nicht mehr wussten, wo sie waren. Sie fanden den Weg durch die Unendlichkeit nicht mehr zu Atum zurück.
Atum wartete ungeduldig auf Schu und Tefnut. Als sie nicht zurückkamen, sandte Atum in seiner Verzweiflung sein allsehendes Auge aus, um nach ihnen zu suchen. Lange wartete der nun blinde Atum. Langsam ließ er sich ein neues Auge wachsen. Er sah den Hügel unter sich und das Meer, das ihn umgab. In weiter Ferne sah er plötzlich einen Licht-schimmer. Es war sein erstes Auge, das Schu und Tefnut zu ihm zurückbrachte.
Doch als das Auge mit Schu und Tefnut näherkam, war es sehr erbost, weil Atum es mittlerweile durch ein anderes Auge ersetzt hatte! Der Schöpfergott beruhigte sein Auge und sagte: „Du wirst über den Himmel der neuen Welt wachen und ihr Licht sein. Du wirst Sonne genannt werden!“ Doch bis es soweit war, setzte er das Auge in seine Stirn. Dort verwandelte es sich in eine aufbäumende Kobra – die Uräusschlange – um ihn zukünftig vor bösen Mächten und Feinden zu schützen.
Als Schu und Tefnut erwachsen waren, wurden sie ein Paar. Von ihrem Vater Atum bekamen sie die Aufgabe, dem Chaos eine stabile Ordnung und Gesetze zu geben. Diese ewige Weltordnung wurde Maat genannt.
Tefnut gebar zwei Kinder: Geb, die Erde, und Nut, den Himmel. Geb und Nut hielten sich gegenseitig eng umschlungen, weil sie sich sehr liebten. Gemeinsam zeugten sie die Götterpaare Isis und Osiris, sowie Seth und Nephtis.
Doch ihr Vater Schu, der Gott der Luft, war mit der Liebe von Geb und Nut nicht einverstanden und stellte sich zwischen die beiden. Er hievte Nut mit seinen Händen weit nach oben. Dort sollte sie für immer über Geb gewölbt bleiben. Geb blieb liegen und wurde von den Händen und Füßen Nuts nach unten gedrückt. Beide sehnten sich danach zusammen zu sein, aber im Namen von Maat mussten sie getrennt bleiben, um ihre Funktion zu erfüllen. Jeden Morgen gebar Nut die Sonne aus ihrem Schoß und am Abend verschluckte sie die Sonne wieder mit ihrem Mund. Nut weinte und ihre Tränen fielen als Regen auf Geb. Daraufhin entstanden auf dem Rücken von Geb die Pflanzen. Der Erdboden bedeckte sich mit Bäumen und Blumen.
Die Menschen entstanden aus den Tränen Atums, als er sich über die Rückkehr seiner Kinder Schu und Tefnut freute. Seine Abbilder waren die Menschen, aus seinem Leibe gekommen. Um der Menschen willen wurden Himmel und Erde geschaffen. Für die Menschen hatte Atum die Sonne erschaffen, die Luft zum Atmen und die Pflanzen und das Vieh, die Vögel und Fische, um sie zu ernähren. Atum hatte sich ein Versteck gebaut hinter ihrem Rücken und wenn die Menschen weinten, so hörte er. Er schützte auch die Verstorbenen auf ihrer Reise durch die Unterwelt. Er setzte einen König ein, um die Rücken der Schwachen zu schützen. Der König hatte den Regeln Atums zu gehorchen und das Leid von den Menschen fernzuhalten.
Der Mythos von Atum-Re und Apophis
Atum-Re war der große Gott, der am Anfang aller Zeiten auf dem Urwasser Nun erschien. Sein Auge war die Sonne.
Jeden Tag fuhr Atum-Re mit der Sonnenbarke seinen Weg über die Horizonte. Morgens verließ er die Unterwelt im Osten und stieg in den Himmel hinauf. Am Tag erhellte sein Licht die Welt der Lebenden. Am Abend kehrte er im Westen zur Unterwelt zurück und nachts durchwanderte er die Unterwelt.
Doch die beiden Pforten zur Unterwelt wurden von der Riesenschlange Apophis bewacht. Jeden Morgen und jeden Abend stellt sie sich Atum-Re in den Weg, um seine Fahrt zu verhindern.
Atum-Re und seine Gefolgsleute griffen zu ihren Waffen. Sie kämpften mit der Schlange und schlugen Apophis in Stücke. Sie zertraten seine Wirbel und vergossen sein Blut. Durch das Blut der Schlange verfärbt sich der Himmel rot. Schließlich verbrannten sie ihn mit dem Feuer, das von dem Auge des Atum-Re ausging. Der Kopf von Apophis, in dem die Lanze des Atum-Re steckte, wurde an der Spitze des Bootes gebunden.
Und obwohl Atum-Re jedes Mal den Kampf gewann, lauerte Apophis dennoch bei der nächsten Pforte auf die Sonne, um ihren Weg aufzuhalten. Die Menschen können diesen Kampf tagtäglich beobachten, die Morgen- und die Abendröte.
Die Himmelskuh
Zu der Zeit, als die Götter noch auf Erden lebten, lehnten sich Menschen gegen die Götter auf und weigerten sich, sie mit Gebeten und Opfergaben zu preisen. Diese Menschen planten sogar Anschläge auf den Sonnengott Atum, denn er war mittlerweile sehr alt geworden.
Wütend über ihre Respektlosigkeit, berief Atum einen Götterrat zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Er hatte die Menschen mit seinen eigenen Tränen erschaffen und nun sprachen sie gegen ihn, beklagte er sich. Er werde die Menschheit auslöschen, aber nicht, bevor er die Meinungen der anderen Götter gehört hätte. Doch sie stimmten seinem Vorschlag zu und so beschloss Atum, die unwürdige Menschheit zu vernichten.
Die Göttin Hathor wurde dazu bestimmt, das grausame Werk zu verrichten. Sie nahm die Gestalt einer Löwin an und tötete jeden Menschen, der ihr in den Weg kam. Das Land war getränkt vom Blut und dem Leid der Menschen, die voller Respektlosigkeit gegenüber Atum und den Göttern gewesen waren. Und Hathor fand Gefallen an ihrem Werk.
Auch Atum war zuerst sehr zufrieden mit ihr, doch dann bekam er Mitleid mit den Menschen und bereute seine Entscheidung. Doch in ihrem Blutdurst dachte Hathor nicht daran, aufzuhören und der Nil färbte sich weiterhin rot von dem Blut der vielen Menschen, die sie abschlachtete.
Also ersann Atum einen Plan. Atum ließ große Mengen an Bier brauen, die er mit rotem Ocker vermischte. Die ganze Nacht wurde gearbeitet, bis schließlich 7000 Maß blutrotes Bier fertiggebraut waren. Atum befahl, den Trank auf die Erde zu schütten.
Am nächsten Morgen erwachte Hathor aus ihrem Schlaf und suchte, wie jeden Tag, nach neuen Opfern. Doch heute fand sie keine. Aber sie sah das viele Blut der Menschen, das in großen Bächen auf der Erde floss und sie beschloss, ihren Blutdurst damit zu stillen.
Nicht ahnend, dass es sich um Atums Gebräu handelte, trank sie davon. Und je mehr sie trank, umso mehr wollte sie davon, bis sie schließlich berauscht von dem Bier in einem tiefen Schlaf fiel. Ihr Blutdurst war für immer gestillt, die Menschheit war gerettet.
Atum befahl den Menschen das sie zur Erinnerung an dieses Ereignis jährlich ein Fest mit viel Bier feiern sollten. Atum selbst aber konnte nicht vergessen, was passiert war. Noch immer war er sehr enttäuscht von den Menschen und daher verließ er die Erde und lebte von nun an auf dem Rücken von Nut, der Göttin des Himmels.
UB 32 – Die Bestimmung des Menschen in ausgewählten Schöpfungsgeschichten
6 Lektionen
„Schülerinnen und Schüler stellen grundlegende Fragen: Woher kommt alles? Was bedeutet es, dass wir wie Gott sind? In der Bibel steht, dass der Mensch als einzigartiges Ebenbild Gottes geschaffen wurde, ohne es sich verdienen zu müssen. Die Geschichten der Schöpfung zeigen, dass Menschen einen besonderen Wert haben. Gibt es eine Aufgabe, die Gott uns gegeben hat?
Die Bestimmung des Menschen ist ein philosophisches Konzept, das in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Es gibt keine einheitliche Definition oder Antwort auf diese Frage, da sie von verschiedenen philosophischen, religiösen und kulturellen Traditionen beeinflusst wird. Hier sind jedoch einige häufig diskutierte Perspektiven auf die Bestimmung des Menschen:
- Religiöse Perspektive: In vielen religiösen Überzeugungen wird angenommen, dass die Bestimmung des Menschen darin besteht, seinen spirituellen Glauben zu leben, moralisch zu handeln und eine Beziehung zu einer höheren Macht oder einem göttlichen Zweck zu haben.
- Philosophische Perspektive: In der Philosophie gibt es verschiedene Ansätze zur Bestimmung des Menschen. Einige Philosophen argumentieren, dass die Bestimmung des Menschen darin besteht, ein sinnvolles und erfülltes Leben zu führen, indem man seine persönlichen Ziele, Werte und Talente verwirklicht. Andere argumentieren, dass die Bestimmung des Menschen darin besteht, nach Wissen und Wahrheit zu streben oder eine bestimmte ethische Haltung einzunehmen.
- Biologische Perspektive: Aus biologischer Sicht könnte man argumentieren, dass die Bestimmung des Menschen darin besteht, seine genetische Veranlagung und biologischen Zwecke zu erfüllen, wie zum Beispiel die Fortpflanzung und den Erhalt der Art.
- Persönliche Perspektive: Jeder Mensch kann seine eigene individuelle Bestimmung haben, die von seinen persönlichen Zielen, Leidenschaften und Werten abhängt. Die Bestimmung des Menschen kann also auch darin bestehen, das zu tun, was für einen selbst einen Sinn und Zweck hat.
Es ist wichtig anzumerken, dass die Bestimmung des Menschen ein komplexes und subjektives Thema ist, das von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Es gibt keine endgültige Antwort, die für alle Menschen gilt, sondern es ist eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss.
Formale Kompetenzen des RU | Inhaltsbezogene Kompetenzen des RU |
Die Schülerinnen und Schüler können am Ende der UE | Die Schülerinnen und Schüler… |
erzählen und darstellen | |
(C) religiöse Elemente in Erzählungen benennen und anhand biblischer Texte unterschiedliche Gotteserfahrungen darstellen | …stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede antiker und biblischer Schöpfungsmythen hinsichtlich der Erzählmotive und der Rolle des Menschen dar. |
(E) Unterschiede zwischen religiösen, historischen und naturwissenschaftlichen Narrativen erläutern und anhand von eigenen Erzählungen entfalten | … erläutern den Unterschied in der Erzählabsicht von Schöpfungsmythen und naturwissenschaftlichen Theorien. |
urteilen und kommunizieren | |
(D) religiöse Fragen aus der eigenen und anderen Perspektiven diskutieren | … formulieren eine eigene Meinung zu der Frage, ob die Welt erschaffen wurde. |
- Lektion 1 – Woher kommt die Welt?
Nenne nur diejenigen Inhalte und Erarbeitungsschwerpunkte, die für die Stunde in der 6. Klasse relevant sind - Lektion 2 – Plötzlich sprach eine Stimme in der Stille – eine Ägyptische Schöpfungsgeschichte
Nenne nur diejenigen Inhalte und Erarbeitungsschwerpunkte, die für die Stunde in der 6. Klasse relevant sind - Lektion 3 – Gott sprach: “Es werde Licht!”, und sofort wurde es hell. – Das Schöpfungslied in 1. Mose 1
Nenne nur diejenigen Inhalte und Erarbeitungsschwerpunkte, die für die Stunde in der 6. Klasse relevant sind - Lektion 4 – Als der Himmel oben und die Erde unten noch nicht erschaffen waren – die babylonische Schöpfungsgeschichte
Nenne nur diejenigen Inhalte und Erarbeitungsschwerpunkte, die für die Stunde in der 6. Klasse relevant sind - Lektion 5
Nenne nur diejenigen Inhalte und Erarbeitungsschwerpunkte, die für die Stunde in der 6. Klasse relevant sind - Lektion 6
Nenne nur diejenigen Inhalte und Erarbeitungsschwerpunkte, die für die Stunde in der 6. Klasse relevant sind - Lektion 7
Nenne nur diejenigen Inhalte und Erarbeitungsschwerpunkte, die für die Stunde in der 6. Klasse relevant sind - Lektion 8
Nenne nur diejenigen Inhalte und Erarbeitungsschwerpunkte, die für die Stunde in der 6. Klasse relevant sind
Pompt: Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede antiker und biblischer Schöpfungsmythen hinsichtlich der Erzählmotive und der Rolle des Menschen:
Gemeinsamkeiten:
Ursprung und Entstehung: Sowohl antike Schöpfungsmythen als auch biblische Schöpfungsberichte erzählen von den Anfängen der Welt und des Universums. Sie beschreiben, wie alles entstanden ist und wie die Welt geordnet wurde.
Übernatürliche Wesen: In beiden Traditionen treten übernatürliche Wesen auf, sei es Götter, Gottheiten oder göttliche Wesen, die in den Schöpfungsprozess involviert sind. Diese Wesen haben die Macht, die Welt zu formen und zu ordnen.
Der Mensch als besondere Schöpfung: In beiden Traditionen wird der Mensch als eine besondere Schöpfung angesehen. Der Mensch wird entweder als Ebenbild Gottes oder als von den Göttern geschaffenes Wesen betrachtet. Der Mensch erhält eine einzigartige Stellung und Verantwortung in der Schöpfung.
Symbolische Bedeutung: Sowohl antike als auch biblische Schöpfungsmythen haben oft eine symbolische Bedeutung. Sie erzählen nicht nur eine Geschichte, sondern vermitteln auch wichtige moralische, spirituelle oder kulturelle Botschaften.
Unterschiede antiker und biblischer Schöpfungsmythen hinsichtlich der Erzählmotive und der Rolle des Menschen:
- Vielfalt der Götter: Antike Schöpfungsmythen aus verschiedenen Kulturen haben oft eine Vielzahl von Göttern und Göttinnen, die an der Erschaffung der Welt beteiligt sind. Jeder Gott hat seine eigene Rolle und Funktion. In der biblischen Schöpfungsgeschichte gibt es hingegen einen einzigen Gott, der die Welt erschafft.
- Erzählmotive: Antike Schöpfungsmythen neigen dazu, mythologische Elemente und fantastische Ereignisse zu enthalten. Sie beschreiben oft Kämpfe zwischen Göttern, Geburten von Gottheiten aus bestimmten Elementen oder sogar Geschichten über göttliche Intrigen. Die biblische Schöpfungsgeschichte hingegen ist eher nüchtern und erzählt die Schöpfung als einen geordneten Prozess, in dem Gott die Welt in sechs Tagen erschafft.
- Betonung des Guten vs. Betonung des Sündhaften: Antike Schöpfungsmythen betonen oft die Harmonie und das Gute in der Schöpfung. In biblischen Schöpfungsberichten wird hingegen auch die Einführung des Bösen und der Sünde thematisiert, wie etwa im Fall von Adam und Eva im Garten Eden.
- Rolle des Menschen: Antike Schöpfungsmythen legen oft weniger Wert auf die Rolle des Menschen in der Schöpfung. Menschen werden manchmal als Diener oder Spielzeug der Götter dargestellt. In der biblischen Schöpfungsgeschichte hingegen wird der Mensch als das Ebenbild Gottes erschaffen und ihm wird die Verantwortung für die Erde und die Tiere übertragen.
- Religiöser Kontext: Antike Schöpfungsmythen waren in der Regel eng mit den religiösen Überzeugungen und Kulten ihrer jeweiligen Kulturen verbunden. Sie dienten dazu, den Glauben und die Rituale der Gemeinschaft zu stärken. Die biblische Schöpfungsgeschichte hat einen starken religiösen Kontext im Judentum, Christentum und Islam und ist Teil der heiligen Schriften dieser Religionen.
- Schöpfungsdauer: In den antiken Schöpfungsmythen wird die Erschaffung der Welt oft als ein langer Prozess dargestellt, der über einen längeren Zeitraum hinweg stattfindet. In biblischen Schöpfungsberichten hingegen wird die Schöpfung oft als ein Akt Gottes beschrieben, der innerhalb eines begrenzten Zeitraums abgeschlossen ist.
- Betonung der Moral: Während antike Schöpfungsmythen weniger auf moralische Aspekte eingehen, legen biblische Schöpfungsberichte großen Wert auf ethische und moralische Lehren. Sie betonen die Beziehung zwischen Gott, den Menschen und der Moral und thematisieren oft den freien Willen und die Verantwortung des Menschen.
Es ist wichtig zu beachten, dass dies allgemeine Unterschiede sind und dass es viele Variationen innerhalb der antiken und biblischen Schöpfungsmythen gibt. Die Interpretation und Bedeutung dieser Geschichten kann auch je nach religiöser Tradition und theologischer Auslegung unterschiedlich sein.
Prompt: Erläutere den Unterschied in der Erzählabsicht von Schöpfungsmythen und naturwissenschaftlichen Theorien.
Schöpfungsmythen und naturwissenschaftliche Theorien haben unterschiedliche Erzählabsichten und Herangehensweisen, wenn es um die Entstehung und Entwicklung der Welt geht.
Schöpfungsmythen sind traditionelle Erzählungen, die in vielen Kulturen und Religionen zu finden sind. Sie versuchen, auf metaphorische oder symbolische Weise die Entstehung der Welt und des Universums zu erklären. Schöpfungsmythen haben oft einen religiösen oder spirituellen Hintergrund und dienen dazu, den Glauben, die Moral und die Weltanschauung einer Gemeinschaft zu stärken. Sie können verschiedene Gottheiten, übernatürliche Kräfte oder mythische Figuren involvieren, die die Welt erschaffen und formen.
Die Erzählabsicht von Schöpfungsmythen liegt darin, einen mythologischen Rahmen zu schaffen, der den Menschen hilft, ihre Existenz und ihren Platz im Universum zu verstehen. Sie sollen oft Werte, Traditionen und den sozialen Zusammenhalt innerhalb einer Gemeinschaft fördern. Schöpfungsmythen sind nicht darauf ausgerichtet, wissenschaftlich fundierte Erklärungen zu liefern, sondern eher symbolische, allegorische oder spirituelle Bedeutungen zu vermitteln.
Auf der anderen Seite basieren naturwissenschaftliche Theorien auf empirischen Beobachtungen, Experimenten und logischer Schlussfolgerung. Sie verwenden systematische Methoden, um Phänomene in der Natur zu erforschen und zu erklären. Naturwissenschaftliche Theorien, wie zum Beispiel die Urknalltheorie oder die Evolutionstheorie, beruhen auf dem Prinzip der Nachprüfbarkeit und erfordern überzeugende empirische Evidenz, um als wissenschaftlich anerkannt zu werden.
Die Erzählabsicht naturwissenschaftlicher Theorien besteht darin, objektive und empirisch begründete Erklärungen für Phänomene in der Natur zu liefern. Sie sind darauf ausgerichtet, das Wissen über die Welt kontinuierlich zu erweitern und zu verfeinern. Naturwissenschaftliche Theorien werden oft durch Experimente, Beobachtungen und den wissenschaftlichen Diskurs weiterentwickelt. Ihr Hauptziel ist es, eine möglichst genaue Beschreibung der Natur zu bieten und Vorhersagen über zukünftige Ereignisse zu ermöglichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Hauptunterschied in der Erzählabsicht von Schöpfungsmythen und naturwissenschaftlichen Theorien darin liegt, dass Schöpfungsmythen metaphorische und symbolische Bedeutungen vermitteln und religiöse oder spirituelle Zwecke erfüllen, während naturwissenschaftliche Theorien darauf abzielen, empirische Erklärungen für Naturphänomene zu liefern und das Wissen über die Welt voranzutreiben.
Prompt: Formuliere eine eigene Meinung zu der Frage, ob die Welt erschaffen wurde.
Die Frage, ob die Welt erschaffen wurde, ist eine komplexe und tiefgründige Frage, die verschiedene weltanschauliche, religiöse und wissenschaftliche Perspektiven umfasst. Es gibt Menschen, die an eine göttliche Schöpfung glauben und auf religiöse Überzeugungen zurückgreifen, während andere die Entstehung der Welt durch wissenschaftliche Erklärungen wie den Urknall und die Evolution erklären.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Frage eng mit persönlichen Überzeugungen, kulturellem Hintergrund und individuellem Glauben verbunden ist. Die Frage nach dem Ursprung der Welt und unserer Existenz ist letztendlich eine individuelle Suche nach Bedeutung und Wahrheit, die von jedem Einzelnen auf unterschiedliche Weise beantwortet wird.