Angesichts sich immer wiederholender Phasen undifferenzierter und gehässiger Islamkritik, zuletzt besonders durch die Auftritte und das Buch von Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin, sollten auch andere Stimmen gehört werden. Eine solch andere Stimmenvielfalt hat der Islam- und Politikwissenschaftler Thorsten Gerald Schneiders als Fortsetzung des Bandes „Islamfeindlichkeit“ (vgl. Beitrag und Rezension bei INTR°A) zusammengetragen, und zwar in:
Thorsten Gerald Schneiders (Hg.):
Islamverherrlichung. Wenn die Kritik zum Tabu wird.
Wiesbaden: VS-Verlag 2010
Der Titel ist etwas missverständlich, denn es geht in dieser Zusammenstellungen von christlich und muslimisch geprägten Fachautoren darum, die falschen Fronten der Islamkritik abzubauen. Dabei werden Schwachstellen und Ärgernisse sowohl in der Vergangenheit und Gegenwart nicht verschwiegen. Es tut jedoch gut, wenn die durchaus gängige inkriminierende Begleitmusik beim Themenfeld „Islam, Muslime, Einwanderung, Integration“ durch selbst ernannte Experten hier nicht zu hören ist.