Orthodoxe Spiritualität – Der Geist des Ostens im Westen

Die östliche Theologie findet gerade im Blick auf den Islam
im deutschsprachigen Raum oft nicht die genügende Würdigung. Deshalb ist es dem
„Ostkirchengeschichtler“ Martin Tamcke von der Universität Göttingen zu danken, dass er zum einen  geschrieben hat

Im Geist des Ostens leben.
Orthodoxe Spiritualität und ihre Aufnahme im Westen 

und zum andern im Rahmen eines Symposiums mit jungen
ForscherInnen eine ausgesprochen  aufschlussreiche Palette orthodoxer und orientalischer
Theologie herausgegeben hat, und zwar unter dem Titel:

Christliche Gotteslehre im Orient seit dem Aufkommen des Islams bis zur Gegenwart.

Gerade in einer Zusammenschau der beiden Bücher (vorgestellt durch eine ausführliche Besprechung) erweitert sich das Spektrum interkonfessionellen und interreligiösen Denkens
durch die hier geleistete sachlich-empathische und zukunftsweisender Forschungsarbeit.

So machen beide Titel deutlich: Die aufeinander Gewiesenheit des orthodoxen
Ostens und des (lateinischen) Westens, diese unbedingte Komplementarität
erinnert uns: Wir brauchen auch weiterhin den Geist des Ostens im Westen. Das gilt für uns Christen im Wsten, aber auch für die geschichte und Gegenwart des christlcih-islamsicehn Dialogs.

Weihnachten und der Koran

Unter diesem Titel hat der Tübinger katholische Theologe Karl-Josef Kuschel ein hoch interessant zu lesendes Buch verfasst, das hier ausführlich rezensiert ist. Dialogisch inspiriert, geht er den Urkunden des Glaubens in den  Geburtsgeschichten Jesu im Neuen Testament und im Koran nach. Er berücksichtigt dabei die traditionsgeschichtlichen Zusammenhänge beider Traditionen, besonders im Blick auf Johannes den Täufer und Maria. Die Heilsansage von damals wird ihm zum Ansporn, die Aktualität dieser Aussagen zu betonen, und zwar gerade vor dem Hintergrund aktueller Versuche, den Frieden zwischen den Religionen zu fördern. Das wäre auch ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art.

Buch des Monats Oktober 2008: Der Hadith

Um den Islam auch in seinen Traditionen besser zu verstehen, 
braucht man auch die Überlieferung neben dem Koran.
Bisher konnte man nur auf wenige Hadith-Sammlungen in deutscher Sprache zurückkgreifen bzw. auf eine Hadith-Auswahl, besonders diejenige von al-Nawawi: Das Buch der Vierzig Hadithe (zuletzt in der vorzüglich edierten Ausgabe des Verlages der Weltreligionen durch Marco Schöller).
 
Adel Theodor Khoury hat nun neben seinem inzwischen vergriffenen Auswahlband ("So sprach der Prophet. Worte aus der islamischen Überlieferung GTB Sachbuch  785, 1988) eine zweibändige gut lesbare Ausgabe geliefert.
Die INTR°A-Bibliothek hat diese umfassende "Hadith"-Ausgabe zum Buch des Monats Oktober 2008 gewählt.