Strategien der Täuschung udn Verstellung gibt es in allen Kulturen, obwohl sich die religiösen Traditionen offensichtlich gegen persönliches und politisches Lügen und Betrügen mit aller Deutlichkeit wehren. Bei genauerer Hinsicht auf diese durchaus interkulturellen Phänomene der sog. List fällt jedoch auf, dass Differenzierung not tut, denn augenscheinlich werden hier nicht nur Durchsetzungsstrategien, sondern Überlebensmöglichkeiten angesichts von Bedrohung thematisiert.
Im chinesischen Kukturkreis spielen dabei die 36 Strategeme eine große Rolle. Hier hat der Schweizer Jurist und Sinologe Harro von Senger durch seine Forschungsarbeit wesentliche Erkenntnisse gerade für den „Westen“ gebracht. Aber auch die arabische Welt kannte bereits im Mittelalter Strategien, die zur Lebenssicherung und der Abwehr von Bedrohungen dienten. So hat die „List“ keineswegs nur negative oder moralisch zweifelhafte Aspekte. Selbst in Europa gibt es im Konfliktfeld notwendiger Täuschung heitere Elemente gelingender kreativer Lebenskunst.
Hier mehr zu den Büchern von
Harro von Senger,
dem arabischen „Buch der Täuschungen“ und
einer Zusammenstellung europäischer Texte aus vielen Jahrhunderten
zum Themenbereich von List, Täuschung, Geheimhaltung und Lebensstrategien.