mit Kindern über Krieg sprechen + Schule als Ort gemeinsam Frieden zu lernen + Schule als sicheren Ort für geflüchtete Kinder und Jugendliche gestalten
Zuhören und Fragen …
Gefühle, Vorstellungen und Phantasien
Kindern Raum und Zeit geben, um über ihre Gedanken, Ängste und Sorgen, aber auch ihre Hoffnungen zu sprechen…
Wenn Kinder und Jugendliche das Thema von sich aus ansprechen, ist es wichtig zuerfragen, woher die Fragen kommen und welche Gefühle und Phantasien vielleicht schon vorhanden sind. Wir begleiten als Pädagog*innen und Seelsorger*innen Kinder dabei, die Bilder aus Fernsehen und Internet und das, was diese Bilder auslösen, in für sie verstehbare Worte und Fragen zu fassen und so besser einzuordnen.
Wichtiger als jedes Antworten ist Zurückfragen:
Wie kommst Du auf diese Frage? Hast Du Bilder gesehen? …. Was stellst du dir unter Krieg vor? …. Wie genau kommst Du darauf? …
Gemeinsam auf Antwortsuche gehen …
– auf der Verstehensebene (sach- und altersgerechte Antworten geben)
– auf der Handlungsebene (Aktivität und Lebensstrategien fördern)
– auf der Sinnebene (Antworten ausprobieren, gemeinsam Fragen aushalten)
Verstehensebene (sach- und altersgerechte Antworten)
Hilfreich ist es (nur) die Fragen zu beantworten, die auch gestellt werden. Die gestellten Fragen öffnen genug Raum für ein Gespräch.
Ins Fragen kommen durch:
- Geschichten hören, Bilderbücher ansehen und darüber sprechen
- Evangelisches Literaturportal – Frieden
- „Der Krieg und sein Bruder“ von Irmela Wendt (als doc-player verfügbar)
- Kurzfilme als Gesprächsimpuls
- z.B. für die Grundschule Dornenhecke
- für Sek I- Erwachsene „W wie …“
- für Ältere und Erwachsene eignen sich auch (Auschnitte) aus den animierten Kurzfilmen, die über 100 russische Künstler*innen ala Protest gegen den Einmarsch in der Ukraine gedreht haben: Нет войне
Wir sollten alle Fragen der Kinder für gleich wichtig erachten. Auch wenn manches uns nebensächlich, „kindlich“ oder unwichtig erscheint. Hinter vermeintlichen Nebensächlichkeiten verbergen sich manchmal große Ängste und ungeahnte Phantasien. Wir nehmen die Gefühle, die Wut, die Angst der Kinder in jedem Fall ernst, denn sie sind ernst.
Manchmal brauchen besonders die phantasiereichen Vorstellungen von Kindern unsere Aufmerksamkeit, damit sie kein „schädliches Eigenleben“ entwickeln und Ängste multiplizieren. Es ist wichtig Kinder vor angsteinflößenden Medienberichten schützen.
Sachliche Informationen helfen. Für Kinder (und auch für Erwachsene) gilt: Wilde Spekulationen verunsichern unnötig.
Wenn Sie selber noch Antworten brauchen, finden Sie unten eine Liste von Links zu Hintergründen und zu altersgemäßen Erklärungen für Kinder (Kindernachrichtensendungen u.a.)
Weitere Informationen für Pädagog*innen hier
Wenn wir als Pädagog*innen und Seelsorger*innen selber ruhig und sachlich über die Situation sprechen können, kann sich das stabilisierend auf die Kinder auswirken. Umgedreht übertragen sich auch unsere Ängste und Sorgen und lösen manchmal in den Kindern und Jugendlichen noch mehr Ängste aus. Nicht selten fühlen sich dann die Kinder verantwortlich, sich um uns Erwachsende zu kümmern.
Es ist notwendig klar Position zu beziehen, dabei sollten wir auf vorurteilssensible Sprache achten.
Wenn die Gesprächsräume in der Schule nicht richtig passen, sollten Kinder und Jugendliche weitere Ansprechpartner und Netzwerke kennen
Handlungsebene (Aktiv werden)
Gemeinsam aktiv werden hilft zu vermeiden, in Angst zu verharren.
- Gefühle in Bildern, Geschichten oder Rollenspielen auszudrücken (Besonders jüngere Kinder)
- Hoffnungsbilder (oder Graffiti) gemeinsam gestalten …
- Unterstützung einer Spendenaktion via social media
Mit Sicherheit haben ältere Schüler*innen selber die besten Ideen. Sie wollen nachfragen, gestalten und sich oftmals auch engagieren. Regen Sie sie an gemeinsam zu überlegen …
Sinnebene – Hoffnungen, Symbole …
- Schule / Schulgemeinschaft als sicherer Ort
- Gemeinsam singen oder Friedenslieder hören (auf der Homepage des SWR 3 findet sich z.B. ein aktuelles Musikvideo von Milow „Wo sind die weißen Tauben“
Menschenkette aus Papierherstellen
Bastelanleitung Origami Taube – YouTube
- ein Friedensgedenken gestalten z.B. zum Text vom M. L. King „Hoffnung auch in dunklen Zeiten“
- eine Meditation
- Gemeinsam beten (Gebet für Kinder oder dieses Gebet für Kinder von Hanna Dallmeier/Michaeliskloster Hildesheim)
Impulse zum Einsatz des Videos (empfohlen für SEK I ab Jahrgang 7/8 und SEK II)
Das Video hat eine Dauer von ca. zweieinhalb Minuten. Es als Andachtsimpuls oder auch in anderen Kontexten als Einstieg in ein Gespräch eingesetzt werden. Es wurde in Form eines Gebets gestaltet, ist aber – daher wurde das Wort „Amen“ weggelassen – nicht darauf festgelegt.