Du möchtest mündliche Präsentationen deiner Schüler*innen würdigen (lassen) und kannst den Satz „Das hast Du seeehr schön gemacht!“ nicht mehr hören?
Mein Vorschlag: Feedback würfeln!
Das bringt´s:
- Mit dieser Methode kann das Feedback im Anschluss an eine Präsentation individueller Arbeitsergebnisse vielfältig und niveauvoll(er) gestaltet werden.
- Die Zuhörenden sind aufmerksamer, weil sie nach Anschlüssen suchen müssen, um den Feedbackauftrag erfüllen zu können.
- Ungewohnte Fragehaltungen (z. B. Kritik an Arbeitsergebnissen, Kommentar zur Aufgabenstellung statt zu Ergebnissen) werden eingeübt.
- Eher zurückhaltende Lerner werden aus der Reserve gelockt: sie müssen etwas beitragen, haben dafür aber eine recht lange Bedenkzeit.
- Gut moderiert, entkrampft die Methode durch ihren Spielwert – während der Tiefgang der Beiträge steigt.
So geht´s:
Vorbereitung
Arrangiert zuerst die Präsentation. Das heißt:
- Wähle einige (z. B. 5) Lerner aus, die ihr Produkt/ ihre Hausaufgabe vortragen sollen (auch das kann ausgelost werden, und es kann mehrere „Runden“ geben)
- oder sortiere Ergebnisse aus individuellen Arbeitsphasen in zusammenpassende Gruppen, ermittle (mit der Klasse) eine sinnvolle Reihenfolge und bau den Vortragenden ein „Podium“
- oder lass die Lerner ihre Präsentationstische aufbauen
- oder…
Durchführung
- Visualisiere die Würfelimpulse.
- Lass dann die Lerner, die nicht selber vortragen, reihum würfeln – und zwar unbedingt vor den Vorträgen!
- Hört gemeinsam die Beiträge hintereinander weg oder betrachtet die Exponate.
- Hört die Kommentare der Mitschülerinnen zu den gewürfelten Impulsen hintereinander weg.
- Diskutiert die Äußerungen nur im Ausnahmefall, und dann erst im Anschluss an die Runde.
- Erwünscht ist hingegen, dass die Feedbacknehmer reagieren, z. B. Fragen beantworten.
- Vorletzter Schritt: die Lerner, die vorgetragen haben, nehmen (alle!) Stellung zur Methode „Würfelfeedback“.
- Letzter Schritt: aus dem Publikum darf sich zur Methode äußern, wer möchte. Hier werden häufig Aspekte genannt, die durch die Methode vorher nicht passten, aber wichtig sind – gut!
Die Impulse für das „erwürfelte“ Feedback:
- Stell eine kluge Frage zu einem Beitrag!
- Welcher Beitrag hat Dir am besten gefallen? Begründe!
- Was hältst Du von den Aufgaben, die bearbeitet wurden?
- Mach einen Verbesserungsvorschlag zu einem Beitrag!
- Auf welchen neuen Gedanken hat Dich ein Beitrag gebracht?
- Der Joker: Du hast die Wahl, was Du sagen möchtest!