Actionbound als Projekt

1. Die Technik: ich hatte das Glück, einen Nachmittag bei unserem Claus Laabs in die Lehre gehen zu dürfen, der mir manche Probleme im Voraus aus dem Weg räumen konnte und mich an seiner Erfahrung teilhaben ließ. Ich denke, dass die vielen Möglichkeiten mit der Zeit flüssiger und besser von der Hand gehen. Eine durchdachte Systematik vor dem Bound zu haben, ist sehr hilfreich. Einige Möglichkeiten (Quiz, Bild, Video, Text schreiben usw.) ergeben sofort einen Sinn – anderes wartet auf die Gelegenheit, gebraucht zu werden (Umfrage, Turnier). Die Technik selbst ist machbar und lernbar – man muss halt ein wenig “spielen” und Zeit investieren…. Die Frage mit den Lizenzen und den Kosten steht für mich noch im Raum und die Notwendigkeit, auf die rechtliche Seite – z.B. auf das Urheberrecht bei öffentlich sichtbaren Bounds zu achten.
2. Die Didaktik: Vorteil: jeder Bound, der steht, kann (Lizenz vorausgesetzt) wieder verwendet, geändert, aktualisiert usw. werden.
Thema Motivation: Viele SchülerInnen werden alleine durch die Tatsache motiviert werden, dass sie ihr Smartphone verwenden können – auf „Nebenkriegsschauplätze“ wie Handyverbote, individuelle schulische Regelungen und kritische Eltern muss man achten. Bleibt der Bound schwach und irrelevant für die Kids, ist es gleich wieder vorbei mit der Motivation. „Bullshit bleibt dann eben Bullshit“! Es muss eine Lösung geben, falls tatsächlich Kinder kein Gerät besitzen.
Thema Mehrwert: Viele Dinge, die mit Actionbound möglich sind, sind auch analog möglich. Text schreiben, Umfragen machen, Leute befragen usw. – interessant sind die Dinge, die analog nur schwer umsetzbar sind, wie Videos, Fotos, Internet-Recherche usw., die sonst nur im Schulhaus im PC-Raum machbar wären. Auch die Auswertungen sind analog natürlich auch immer möglich gewesen. Es geht mit Actionbound natürlich schneller und komfortabler. Es ist ein Vorteil, dass am Ende – nach der „digitalen Schnitzeljagd“ – am Beamer oder auch am IPad am Lagerfeuer eine gemeinsame Durchsicht der Ergebnisse und eine Weiterarbeit mit den Ergebnissen stattfinden kann.
Ein weiterer Mehrwert: Die SchülerInnen lernen uns „Pauker“ nicht als „digitale Dinosaurier“ kennen.
Thema Umsetzung: zuerst: technisch kein Hexenwerk – die meisten Kids haben ein Smartphone – mit etwas Erfahrung wird eine Bound-Erstellung auch kein unüberwindliches Hindernis. Dann: für die Bildungsarbeit: prima! Gut umsetzbar – die zeitlichen Strukturen sind hier einfacher und flexibler und man kann auch mal länger brauchen – in der Schule kann – ich behaupte: wird (!) – wohl auch die 45-Minuten-Bindung, die es häufig noch gibt, eine Grenze sein. Dazu gibt es auch rigide Vorschriften in allgemeinen und Schul-spezifischen Regelwerken, was Handys und die Nutzung von sozialen Netzwerken angeht.
Thema didaktische Möglichkeiten: Ich denke, dass die Vielfalt der Möglichkeiten ein großer Vorteil ist. Ob ich allerdings Erfolg habe, hängt davon ab, ob ich analog mit der Klasse zurecht komme  – es wird bestimmt ganz furchtbar, wenn ich eine Horde von 15-jährigen Mittelschülern losschicke, wenn ich mit denen nicht gut zurechtkomme.
Thema Medienkompetenz: Ein klarer Gewinn für alle… auch weil man nicht umhin kommen wird, mit den Kids darüber zu reden, was man wo postet – wie postet und was mit Daten geschieht (s. „Bounds mit Minderjährigen usw.)
Zusammenfassend: ein gutes Medium, das als Ergänzung in meinem Unterricht und meiner Bildungsarbeit höchst willkommen ist. Mein Unterricht wird aber bestimmt weiterhin hauptsächlich davon geprägt sein, welches Verhältnis ich zu meinen SchülerInnen habe, was sie von mir halten und ob ich es schaffe, Lebensrelevanz deutlich zu machen.

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