Europa im Orient – Der Orient in Europa

Der letzte Band der von der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A)  herausgegebenen Reihe Religionen im Gespräch (RIG) hat angesichts der wensentlichen gesellschaftlichen, politischen und religiösen Veränderungen im mittelöstlichen Raum und in der arabischen Welt nichts von seiner Aktualität verloren. Gefährliche Konfliktsituationen und beeindruckende Aufbrüche durch die Begegnung der verschiedenen Religionen und Kulturen liegen hier dicht beieinander. Die vorliegenden Besprechungen nehmen darauf mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Bezug.
Reinhard Kirste, Paul Schwarzenau,  Udo Tworuschka (Hg.):
Europa im Orient – der Orient in Europa.

Religionen im Gespräch Bd 9 (RIG 9).
Balve: Zimmermann 2006, 528 S. — ISBN 3-89053-106-7
Inhaltsverzeichnis: hier  ——————————————————————————————

Thematische Übersicht und Orientierungsbeispiel:
Globalista-Tour – zu europäischen muslimischen Identitäten
Pia Stumpf und Jan-Wilhelm Bauckloh genannt Lohmann
im Rahmen eines Seminars an der TU Dortmund, SoSe 2012
Der Herausgeber, Reinhard Kirste (geb. 1942) ist nicht nur evangelischer Theologe und Lehrbeauftragter der Technischen Universität Dortmund, sondern auch Koordinator der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) e.V. in Westfalen. Zusammen stellte er mit. Udo Tworuschka (geb. 1949), bis 2011 Professor für Religionswissenschaften an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena, und Paul Schwarzenau (1923 – 2006), Professor der Technischen Universität Dortmund für Evangelische Theologie und ihre Didaktik, den Schriftenband „Europa im Orient – Der Orient in Europa“ zusammen.


Dieser Schriftenband, aus der Reihe „Religionen im Gespräch“, ist in vier Teilbereiche unterteilt. Der erste Hauptblock umfasst 21 Beiträge zum thematischen Scherpunkt „Orient und Orientalismus vom Mittelmeer bis nach Fernost“, die im jeweiligen Anschluss von einer Kurzzusammenfassung auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch begleitet werden. Aus diesem Block wird unten ein Essay von Fatma Sagir genauer beleuchtet. Der zweite Hauptblock umfasst 12 spezielle Dokumente oder Berichte. Im dritten Teil werden sechs grundsätzliche Beiträge zum interreligiösen Dialog angeführt.  Im vierten Teil werden 27 Rezensionen vorgestellt.
Im Anschluss finden sich weitere Informationen zu aktuellen Ereignissen aus den Jahren 2004 bis 2006, Informationen zum INTR°A-Projektpreis für Komplementarität der Religionen und Informationen über die Autorinnen und Autoren der einzelnen Beiträge.
Orientierungsbeispiel:
Zu dem thematischen Schwerpunkt verfasste Fatma Sagir, Nachfahre muslimischer Migranten in Europa und seit 2005 Lektorin der türkischen Sprache an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, ein Essay mit dem Titel „Globalista Tour … zu europäischen-muslimischen Identitäten“.
In diesem Essay verbindet sie eine Reise als Erwachsene von Deutschland in die Türkei mit den Erlebnissen aus ihrer Kindheit auf exakt eben dieser Reise. In diese Reise, mit ihren vielseitigen Eindrücken, sind Informationen und Gedanken zum Thema Migration, europäisch-muslimischer Identität und allgemeine Überlegungen zum Thema Reisen verflochten. Dabei liegt der Hauptfokus auf der Identitätssuche und Identitätsfindung. Zuletzt wird Istanbul als „Schmelztiegel der Kulturen“ beschrieben und einen Blick auf die muslimische Jugend geworfen.
Stilistisch setzt Fatma Sagir in ihrer Reise dem „Aufbrechen“ ein „Ankommen“ gegenüber. Das Element des „Aufbrechens“ bezieht sich hierbei auf die Thematik von Migration und Reisen, während das „Ankommen“ die Diversität der Gesellschaft als Chance darstellt. Unter den Teilüberschriften „Crossing the bridge …“ und „Globalista Beats“ beschreibt sie die Landeseigenschaften und Landesphänomene mit der neuen jungen Generation der muslimischen Jugend.

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