- Fragen. Brücken. Wege
- Paulus und Korinth (pädagogische Performance)
- Hoffnung und Gewissheit
- Wo sind die Toten?
- Was gibt Hoffnung angesichts des Todes ?
Kurzkommentar
Eine Sequenz mit dem Titel „Auferstehung – für mich ?“ wird im heutigen Religionsunterricht eher selten durchgeführt. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, und die Lehrkraft muss dieses Kapitel nicht allein deswegen behandeln, weil es nun einfach „dran“ ist. So angebracht seine sequenzielle Thematisierung in kooperatonsbereiten Kursen vom Kontext her auch ist, so wenig sollte sich die Lehrkraft davor scheuen, bei für die hier gestellten Fragen wenig empfänglichen Schüler(inne)n auf bestimmte inhaltliche Schritte zu verzichten. In jedem Fall kann unter den auch methodisch sehr vielfältig strukturierten Materialien eine Auswahl getroffen werden. Andererseits gehört das Thema für alle Beteiligten inhaltlich in den Bereich schulischer Grenzerfahrungen. Da der Religionsunterricht unter den notwendigen Voraussetzungen (!) wie kaum ein anderes Fach die Möglichkeit bietet, persönliche Probleme in allgemeiner Form sachlich zu diskutieren, ohne dabei den individuellen Schutzraum zu verletzen, kann die Lehrkraft bei diesem Modul sowohl für den Verlauf einzelner Stunden als auch für die „Gesamtresonanz“ eine besondere Nachhaltigkeit erwarten. Es muss wahrhaftig kein aktueller Trauerfall abgewartet werden, um die hier vorgestellten Gedanken und Überlegungen zu besprechen. Aber es kann im schulischen Alltag Unterrichtsstunden geben, die in ihrer Brisanz lange Zeit prägen und bleiben: Wenn z.B. beim Thema „Sexualität“ ein katholischer Priester in der Gesprächsrunde zu Gast ist oder eine verheiratete Schülerin – unter Wahrung der notwendigen Grenzen – über Probleme der Empfängnisverhütung referiert, hinterlässt dies bei den Schüler(inne)n entschieden stärkere Eindrücke als ein trockener Text – was ebenso gilt, wenn ein(e) Schüler(in) ausführlich vom langsamen Sterben der krebskranken Mutter erzählt. Sehr konkrete Fragen werden auch im vorliegenden Modul angesprochen. Und sinngebende Antworten aus christlicher Sicht auf die Sinnleere des Todes werden formuliert. Bei dem Thema „Auferstehung – für mich ?“ ist nicht notwendig Tristesse angesagt, vor allem dann nicht, wenn die Lehrkraft sich selber zu ihrem eigenen Glauben an die Auferstehung bekennt. Die Aufforderung zum – recht verstandenen – „carpe diem !“ ist nicht das Schlechteste, was uns der 90. Psalm lehren will (vgl. KV 5). Und wenn die Schüler/innen die Aufgabe erhalten, die paulinische Auferstehungshoffnung aus 1. Kor. 15 in geeigneter Form (!) selbst an Jüngere zu vermitteln (vgl. KV 2), sind pädagogisches Geschick, tieferes Verstehen und intensives „Dabei-sein“ vorrangig gefragt.
Unterrichtsziele
Nur durch behutsame Näherungsschritte und den Einbezug alternativer Denkmodelle können hier Verständnis und Vertrauen in biblische Botschaften geweckt werden. Neben zentralen Kapiteln (Ps. 90; 1. Kor. 15) sollen viele weitere aussagekräftige Bibelstellen auch durch die Art der Vermittlung selbst bei kritischer Distanz Interesse und Offenheit evozieren. Formulierte Unterrichtsziele müssen nicht im Vordergrund stehen. Somit reicht das mögliche Verlaufsspektrum von der engagierten Sachdiskussion bis zur persönlichen Akzeptanz.
Modul13