Buch des Monats August: Abbé Pierre – wahres Leben angesichts des Todes

Abbé Pierre: Was ist das, der Tod? Ein Gespräch über den Sinn des Lebens.

Aus dem Französischen von Bruno Kern.

Innsbruck-Wien: Tyrolia 2012, 77 S.

— ISBN 978-3-7022-3200-9 —

Französisches Original: C’est quoi la mort? Livre didactique destiné aux enfants, utilisé aussi dans l’apprentissage de la langue française. Paris: Albin Michel 1999.

 Ausführliche Besprechung: Hier

 Der 2007 verstorbene Abbé Pierre hätte in diesem Jahr am 5. August seinen 100. Geburtstag gefeiert. Nicht nur in Frankreich, sondern weltweit ist er als „Vater der Armen“ zu einer Institution gelebter Nächstenliebe geworden. In diesem kleinen Büchlein äußert sich der 87Jährige im Gespräch mit jungen Leuten über den wahren Sinn des Lebens – und zwar im Spiegel von Sterben, Tod, Trauer und Hoffnung auf ein Leben jenseits. Dies alles ist mit vielen Beispielen aus seinem erfüllten Leben angereichert.

 Wofür ist es nun gut, an Gott zu glauben? „Man muss überzeugt sein, dass er [Gott] nichts als das Gute für die Menschen will, aber dass dieses Glück von uns abhängt“ (S. 75). Kein Wunder, dass aus solcher Glaubenskraft heraus immer wieder in diesen Antworten das praktische „Herzthema“ des Abbé Pierre durchschimmert: Die Bewegung Emmaus. So wird dieses Büchlein zur Anfrage an jeden Einzelnen, wofür es sich lohnt, aktiv zu leben – angesichts des unausweichlichen Todes. Abbé Pierre hat so gehandelt, wie es das kreative Genie Steve Jobs auch ausdrückte: „Der Tod ist ein Motor des Wandels“ (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Steve_Jobs).

Aus diesem Grunde ist dieses Büchlein so empfehlenswert!
                                                                                                                                                       Reinhard Kirste

31.07.2012

Buch des Monats November 2011: Übergänge – Annäherungen an das eigene Sterben

Mit diesem Titel haben zwei Fachleute von der Ev. Fachhochschule Hannover einen Band  mit kompetenten AutorInnen zusammengestellt. So werden die verschiedenen Aspekte von Sterben, Tod, Trauer und dem „Danach“ umfassend und dennoch sehr persönlich aufgenommen. Dieses Buch ist keine allgemeine Einleitung in die Kunst des Sterbens, sondern die Stellungnahmen der Fachleute aus Theologie, Psychologie und Medizin sind  von authentischer Positionsbeschreibung geprägt.
Christiane Burbach / Friedrich Heckmann (Hg.):
Übergänge
Annäherungen an das eigene Sterben
Göttingen: V & R 2011

— Verlagsinformation mit Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
— Rezension hier —

Weiteres zu Sterben, Tod und Trauer: hier 
                                                     

Gute Orientierung und persönliche Hilfestellung bieten besonders:                                                  
— Fritz Roth: Das letzte Hemd ist bunt
— Susanne Bleymüller: Mein Trauerjahr


Sterbekultur und Trauerbegleitung

Fritz Roth gehört mit seiner Trauerakademie zu den Pioniereen einer veränderten Bestattungskultur. Indem er die Auseiandersetzung mit dem Tod zur Lebensorientierung empfiehlt, fordert er zu einer neuen Sterbe- und Trauerkultur heraus. Mit seiner eigenen Erfahrung,  dem „Haus der menschlichen Begegnung“ und den „Gärten der Bestattung“ setzt er ermutigende Zeichen für einen veränderten Umgang mit dem Tod:

Fritz Roth: Das letzte Hemd ist bunt
Die neue Freiheit in der Sterbekultur
Frankfurt/M.: Campus 2011
— Rezension hier —

Einen Trauerbegleiter für den Alltag und durch das Jahr hindurch, könnte man jenes Notizbuch der besonderen Art nennen, das in verbindung mit Weisheiten aus den verschiedenen Traditionen einlädt, seine eigenen Gedanken in den unterschiedlichen Phasen der Trauer niederzuschreiben:

Susanne Bleymüller (Hg.): Mein Trauerjahr
Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2011
— Rezension hier —

Vgl. weitere Titel des Gütersloher Verlagshauses zu den
Themen von Sterben, Tod und Trauer: Übersicht hier

Liebe, die den Tod überwindet

Bücher für Trauernde sind inzwischen reichhaltig auf dem Markt. Die vorliegenden Zusammenstellung ist insofern etwas Besonderes, als der Diplompsychologe und Paar-Therapeut Rudolf Kachler durch meditative Texte von bekannten Autorinnen und Autoren, darunter erfahrene Seelsorger, mit solchen Worten Schwingungen des Trostes angesichts von Sterben, Tod, und Trauerschmerz aufleuchten lässt:

Rudolf Kachler (Hg.):
In meiner Trauer wohnt die Liebe.
Gedanken, die den Tod überwinden.

Stuttgart: Kreuz 2010
— Rezension hier —