Das Haus Kurwickstrasse 5 und seine Geschichte
Haus als Ort der Zuflucht
Das Haus Kurwickstraße 5, das sich seit 1917 im Eigentum der jüdischen Familie Grünberg befand. „Zur Zeit der NS-Judenverfolgung wurde es zu einem Ort der Zuflucht und zugleich einem Ort der Isolierung für viele jüdische Menschen aus Oldenburg und der Region, die aus ihren bisherigen Wohnungen vertrieben worden waren“, erzählt Meiners. Hier war zeitweise auch die jüdische Schule provisorisch untergebracht und wurden nach der Zerstörung der Synagoge die letzten Gottesdienste gehalten.
Das Oldenburger „Judenhaus“ bildete für seine letzten Bewohner eine Zwischenstation vor der frühzeitigen Vertreibung der Juden aus dem Oldenburger Land und Ostfriesland Anfang 1940 in andere Gebiete des Deutschen Reiches, wo sie bis zu ihrer Deportation und Ermordung lebten. Bis zu 24 Menschen hätten in dem Haus zeitgleich Platz finden müssen – darunter auch der Oldenburger Zweig der Wardenburger Kugelmann-Familie, so Meiners. Nicht einer der letzten 20 jüdischen Bewohner, die im Februar 1940 dort registriert waren, hat die NS-Zeit überlebt.
Konflikt um die Erinnerungswand
167 Namen erinnern in der Peterstraße an jüdische Mitbürger, die von den Nazis ermordet worden sind. Außerdem ist auf einer Karte verzeichnet, wo sie zuletzt gewohnt haben. Dabei stellte sich heraus, dass einige Angaben auf der Wand falsch sind. So steht Axel statt Alex Goldschmidt auf der Gedenkwand. Als seine letzte Wohnung wird die Adresse Kurwickstraße 5 angegeben. Das ist falsch. Goldschmidt wohnte in seinem Haus an der Gartenstraße 34. Als das Haus von den Nazis arisiert wurde, musste er es verlassen und lebte bis zu seiner Deportation an der Kurwickstraße 5 in sogenannten Judenhäusern. Dort wurden jüdische Bürger aus Oldenburg gesammelt untergebracht. Es handelte sich also keineswegs um ihre eigene Wohnung im Sinne von persönlicher Wohnung.
Quellen: