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Erziehung im NS

Erziehung im Nationalsozialismus III

Wie mag es wohl einem Kind gegangen sein, das nach den Prinzipien Johanna Haarers erzogen wird? Wir haben uns darüber Gedanken gemacht und diese fiktiven Tagebucheinträge verfasst:

„Heute war ich zum Spielen wieder draußen. Es war sehr schönes Wetter und ich rannte durch den Garten. Ich wollte mir andere Kinder zum Fangen spielen suchen, doch die Straßen waren trotz schönem Wetter leer. Meine Mutter stand an der Tür und beachtete mich kaum, sondern schaute nach ihren Blumen.  
Als ich auf den hohen Baum kletterte, sah ich von oben runter zu meiner Mutter und wollte ihr winken, doch als ich mich nicht mehr so doll festgehalten habe, verlor ich mein Gleichgewicht und fiel herunter.
Ich schrie laut auf und weinte, weil mir alles wehtat. Meine Mutter kam langsam auf mich zu. Sie meinte: „Hör auf zu weinen und stell dich nicht so an. Du hast selbst Schuld.“ Das verletzte mich sehr, da ich lieber von ihr getröstet werden wollte.“

„Heute ist mein zehnter Geburtstag.
Ich habe mich schon sehr lange auf diesen Tag gefreut und hielt es vor Spannung gar nicht mehr aus. Ich ging am Morgen herunter und erhoffte mir einen Kuchen. Außerdem hatte ich mir eine Spielpuppe gewünscht, die ich hoffentlich gleich in meinen Händen halten durfte. Ich habe mir die blonde Puppe schon sehr lange gewünscht.
Doch als ich herunterkam sah ich nichts. Keinen Kuchen und keine blonde Puppe.
Meine Mutter kam auf mich zu und drückte mir ohne ein Wort eine Adolf Hitler Puppe in die Hand und ging wieder in ihr Büro, um an ihrem Buch zu schreiben.
Ich war sehr traurig, denn sie gratulierte mir nicht und eine Umarmung wäre wohl auch zu viel gewesen.
Ich würde so gerne etwas mehr Liebe von meiner Mutter bekommen.“

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Erziehung im Nationalsozialismus II „… WIE ES DER FÜHRER VERLANGTE.“

Die Mutter eines Kleinkinds versucht, ihr Kind nach den Prinzipien Johanna Haarers zu erziehen. Hier ihr (fiktiver) Tagebucheintrag:

„Meine Tochter ist nun etwas mehr als ein Jahr alt und sie fängt an, viel zu schreien und sich mir zu wiedersetzten. Gestern war wieder ein Moment, wo sie ihren Brei nicht essen wollte. Auch nach mehrmaliger Aufforderung wollte sie ihn nicht essen, sodass ich sie in die Abstellkammer brachte und sie dort eine Weile drinsitzen ließ. Sie schrie und weinte und es zerriss mir das Herz, doch ich musste so so handeln, damit sie ihr Verhalten änderte. Kurz nachdem sie aufhörte zu schreien, holte ich sie wieder heraus und sie aß den Brei. Mein Durchsetzungsvermögen hatte gewirkt. Sie muss lernen, dass ich mich nicht nach ihr richte.Meine Nachbarin, etwas älter als ich und Mutter von drei Kindern, fragte mich, warum ich dem Ratgeber folgte. Ihrer Meinung nach zog ich einen „gefühlslosen und kalten“ Menschen heran, doch ich lachte sie nur aus. Ich fragte sie, warum sie dem Buch nicht folgte, denn immerhin zog ich mein Kind so groß, wie es Johanna Haarer empfahl und ich vertraute ihr. Immerhin waren ihre Vorschläge so, wie es unser Führer wollte und verlangte.“