Vier Schülerinnen und Schüler, zwei Professorinnen und zwei Fachlehrer vollendeten zusammen mit sieben freiwilligen HelferInnen ein langjähriges Sozialprojekt der HTL Mödling in Ecuador.
Das kleine Land Ecuador liegt an der Pazifikküste im Nordwesten, zwischen Kolumbien und Peru, hat 15 Millionen Einwohner und gilt als Armenhaus Südamerikas. Das Land ist nach der Äquatorlinie benannt, die das Staatsgebiet durchläuft.
Der EZA Verein der HTL Mödling begann mit einem Schulbauprojekt in der kleinen Bezirksstadt Daule im ecuadorianischen Tiefland erstmals im Jahre 2006. Lehrer, Schüler und gemeinnützige Helfer errichteten zwei Geschosse, in denen heute 12 Klassenräume untergebracht sind. Im Jahr danach wurde der Mitteltrakt mit den Lehrerzimmern, den Konferenzräumen, der Kanzlei und den Sanitärräumen gebaut. Im Jahr 2008 wurde die Wasserversorgung der Schule in Angriff genommen, wobei 2,5 km Rohrleitungen händisch bei 40 Grad Hitze und extremer Luftfeuchtigkeit gegraben werden mussten. 2009 wurde der zweite große Klassentrakt gebaut, die Elektroinstallationen verlegt und der große Hof vor der Schule befestigt.
Heuer nun, zum fünften und letzten Mal, wurde die große, 230 m lange und 3 m hohe Einfriedungsmauer der Schule errichtet. Diese Mauer um das Schulgelände ist ein besonders wichtiger Schritt im Zuge der Errichtung der Schule. In Ecuador wird nur dann einen staatliche Förderung und Unterstützung für eine Schule bewilligt, wenn die erforderlichen Schutzmaßnahmen gegen Diebstahl errichtet wurden.
Am 22. Juni war es soweit: Elektrotechnikschüler Andreas Patha und Filip El Sendiouny, Innenraumgestalterinnen Teresa Tiller und Franziska Polleroß, die beiden Professorinnen Christine Zwingl und Renate Reisch sowie Projektleiter Fachlehrer Erhard Halmer und Fachlehrer Michael Sinawehl und die freiwilligen Helfer flogen auf eigene Kosten und eigenes Risiko nach Ecuador, um dort die finalen Arbeiten in Angriff zu nehmen. Die Arbeit war schwer und anstrengend: 38 bis 40 Grad Hitze, extreme Luftfeuchtigkeit, Moskitos und Ungeziefer einerseits und fehlendes bzw. sehr einfaches Werkzeug andererseits erforderten viel psychische und physische Kraft sowie hohe Improvisationsgabe. Nach 14 harten Arbeitstagen war es jedoch geschafft: 5.500 Ziegel wurden auf 600m² Fläche vermauert, 400 kg Betonstahl, 5m³ Rostbeton und 10m³ Mörtel verarbeitet. Die Gruppe benötigte in dieser Zeit knapp 1000 Liter Flüssigkeit und verbrauchte insgesamt etwa 8 Liter Sonnenschutzmittel und Gelsenspray.
Heute besuchen rund 860 Schülerinnen und Schüler zwischen fünf und sechzehn Jahren die Monsenor Francisco Dólero Grund-und Mittelschule. Man bedankte sich mit einem schwungvollen Fest bei den österreichischen Helferinnen und Helfern.