OER, wo stehen wir in der Entwicklung?

„Kaum jemand, der sich mit freien Bildungsinhalten (OER) beschäftigt, ist nicht von deren Nutzen überzeugt.“ „Doch wer soll sie eigentlich erstellen“, fragt Damian Duchamp. Klar ist: OER entstehen aus der Praxis. In vielen beruflichen Abläufen der Aus-, Fort und Weiterbildung von Lehrern werden ohnehin Bildungsmedien entwickelt, warum also nicht gleich als OER?

Aber ist jetzt die Zeit schon da, um so richtig los zu legen?

Trotz des gegenwärtigen Hypes, steht OER wirklich ganz am Anfang. Und nach jedem Hype werden die Bälle erst einmal flach gespielt.  Vieles wurde bisher auf der Ebene von Lizenzen und Geschäftsmodellen diskutiert. Es gibt kaum Best Practice für die Erstellung, Weiterentwicklung und Versionierung von OER. Es gibt allenfalls erste Versuche.  Es fehlen noch wichtige Dienste für das Auffinden von OER, Autorenwerkzeuge, Mediendatenbanken, Repositorien für die  Qualitätsentwicklung in Verbindung mit dem social web.

M.a.W. Das Auto ist schon erfunden, es gibt auch ein paar Test-Straßen, aber es fehlen Autobahnen, Werkstätten und Tankstellen. Doch letztlich ist das nur eine Frage der Zeit, und nicht mehr die Frage, ob OER die traditionell erzeugte Bildungsmedien ablösen werden. Ich bin mir sicher, dass Schulbuchverlage und Medienproduzenten schon in einigen Jahren andere Aufgabenbereiche für sich definieren müssen. Aber es wird ja auch große Aufgaben in Entwicklung um OER geben. Den Einstieg sollte man jetzt nicht verpassen.

Damian Duchamp hat die Arbeitsabläufe genannt, wo wir leicht einsteigen können. In rpi-virtuell haben einige damit begonnen, einzelne OER in Entwicklungsphasen zu denken, in Versionen. Noch mag vieles nebeneinander her und sicher auch notwendigerweise durcheinander erscheinen.  Aber auch das gehört zu einem starken Entwicklungsschub dazu.

Joachim Happel
Joachim Happel
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