Zu MOOC – Lernsklaven und Klick-Bildung von Prof. Ralf Lankau.
Aus der anfänglichen Begeisterung für MOOCs ist anscheinend auch ein Ansporn für die deutsche Bildungspraxis erwachsen: Mit Stifftungsgeldern möchte man die Produktion von OER und MOOCs unterstützen. Das bringt jedoch auch Kollegen unter Druck, sich ebenfalls an der Produktion freier Bildungsangebote zu beteiligen. Mit schlichten Argumenten reiht sich Ralf Lankau mit seinem Beitrag in die Reihe populärer MOOC-Kritiker ein. Ohne Berücksichtigung der Vielfalt von MOOCs und deren unterschiedlichen didaktischen Designs (und Lernansätze) stellt er diese in markigen Formulierungen pauschal in die überholte Tradition Skinners programmierten Lernens, die zwangsläufig in einer Ökonomisierung von Bildung landen muss …
Schade. Der von Lankau kritisierte Wettbewerb des Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zur Förderung offener Online-Kurse mag zwar gut gemeint sein. 250.000 € Wettbbewerbe scheinen offenbar nicht alle zu motivieren, sich ernsthalt mit den Möglichkeiten von MOOCs auseinandersetzen. Die im Acronym MOOC enthaltenen Attribute „offen“ und „frei“ sollten es eigentlich selbstverständlich ermöglichen, für jedermann zugängliche und inklusive Bildungsangebote zu konstruieren, die einem modernen, mündigen und selbstgesteuerten Lernverständnis in Peergroups und mit offenen Zertifizierungsmodellen nahekommen.
siehe auch https://moocfellowship.org/