Veröffentlicht in 5./6. Klasse, 7./8. Klasse

Starke Freunde

Ein Briefwechsel zwischen zwei Freunden während der Corona-Zeit

“Hy Lucca

Als Frau Wigger damals am Freitag gesagt hatte, dass während den nächsten Wochen die Schule ausfällt, hatte ich gejubelt. Weisst du noch, zusammen sind wir nach Hause gelaufen. Vor deinem Haus haben wir sicher noch eine halbe Stunde geschwatzt. Da war die Welt noch in Ordnung..

Doch in der Zwischenzeit, hat sich bei mir vieles verändert. Was ich dir noch sagen will, ich vermisse dich usinnig. Mit dir hatte ich es immer gut, emu meistens. Aber jetzt. Ich weiss gar nicht, wie ich es dir sagen soll. Zu Hause habe ich Lämpen. Meine Mama ist gestresst. Sie kann nicht mehr arbeiten, ja wegen mir und der kleinen Schwester, sagt sie. Sie will zu Hause bleiben. Mein Vater hat eine Schreinerei. Ich glaube, er hat grosse Sorgen. Ich habe etwas von Kurzarbeit gehört. Beim Essen spricht er kaum ein Wort. Die Stimmung ist am Boden. Anfänglich habe ich, wenn ich die Hausaufgaben fertig hatte, noch FORTNITE gespielt. Aber jetzt habe ich keinen Bock mehr. Alles gibt mir auf die Nerven, auch meine kleine Schwester. Am Abend im Bett denke ich oft, wie das in unserer Familie weiter gehen soll. Und plötzlich habe ich Angst. Das hatte ich noch nie. Ich und Angst, das passt doch nicht zusammen. Wenn nicht schnell etwas passiert……….

Flöru  PS: schreib bald zurück

 

Hallo Flöru

Ich vermisse dich auch, weisst du noch im Sommer am See, oder am Abend auf der Bank beim Schulhaus. Das war cool.

 

Stark, dass du mir schreibst. Ich weiss nicht, ob ich so gut erzählen könnte, wiees mir geht. Du bist stark. Das ist echt übel, was du geschrieben hast. Das würde mir auch auf den Magen schlagen. Richtig Scheisse. Magst du dich erinnern, was Frau Wigger einmal in der Schule erklärt hatte. Sie sagte: Ich schreibe eine Telefonnummer an die Wandtafel, die für euch sehr wichtig ist: 147 Beratung und Hilfe für Kinder und Jugendliche, notiert diese Nummer irgendwo, dass ihr sie zur Hand habt, wenn ihr sie braucht. Ich dachte noch, die brauch ich nie. Ruf dort an, dort kannst du mit einer erwachsenen Person sprechen, die unsere Probleme versteht. Die sind dafür ausgebildet. Du musst nicht sagen, wer du bist, das ist a
nonym. Und stell dir vor, kostenlos. Du kannst Tag und Nacht anrufen. Flöru, versprich mir, dass du anrufst und dann erzähle mir, wie es war. Ich habe nur einen grossen Wunsch, dass es dir gut geht.

Lucca”

Geschichte frei erfunden von Vreni Odermatt

Wenn du Hilfe brauchst, ruf an bei 147!

Ein Anruf auf die kostenlose Nummer 147 ist der schnellste Weg zu uns.

Ruf uns an – auf 147

  1. Du rufst an, hörst eine kurze Ansage ab Band, danach klingelt es bei uns.
  2. Nimm dir die Zeit zum Durchatmen, bald nehmen wir deinen Anruf entgegen.
  3. Mach dir nicht gross Gedanken, was genau du sagen sollst. Wir kommen schon ins Gespräch, egal ob dein Problem klein oder gross ist.

Gut zu wissen

  • Dein Anruf bei uns ist kostenlos und erscheint nicht auf der Telefonrechnung.
  • Was du erzählst, behalten wir für uns.

 

 

 

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