Buch des Monats November 2013: Buddhismus, Schamanismus und der Westen

Rz-Zotz-SchnittstellenVolker Zotz (Hg.): Schnittstellen. Buddhistische Begegnungen mit Schamanismus und westlicher Kultur. Festschrift für Armin Gottmann zum 70. Geburtstag.
Luxemburg: Kairos Edition 2013, 182 S., Abb.,
kommentierte Auswahlbibliografie (Renate Huf)
— ISBN 978-2-919771-04-2 —

Ausführliche Beschreibung: hier

Der aus Berlin stammende Armin Gottmann (geb. 26.05.1943) ist ein echter Grenzgänger: Neurologe, Psychotherapeut und Yoga-Lehrer. Seine besonders intensive Verbindung zum Buddhismus drückt sich darin aus, dass er bereits seit 1999 der weltweite Leiter des Ordens Arya Maitreya Mandala: http://www.lama-govinda.de/ ist, den der berühmte Lama Anagarika Govinda (alias Lothar Ernst Hofmann, 1898-1985) gründete.

Diese Festschrift für Armin Gottmann ist keine der üblichen Art, vielmehr zeigt sich hier, wie im Kontext eines Buddhismus mit vorbuddhistischen, vielfach schamanischen Elementen westliche Erfahrungen mit einbezogen werden.

Der vorliegende Band ist dadurch zu einem Kabinettstück west-östlicher Begegnung geworden, weil an asiatischer Spiritualität Interessierte hier einen grenzüberschreitenden Blick über die Flexibilität des Buddhismus erhalten. Das ergibt für den Dialog des Buddhismus mit dem „Westen“ z.T. ungewöhnliche Perspektiven.

Reinhard Kirste

Rz-Zotz-Schnittstellen, 01.11.13  Creative Commons-Lizenz

Christlich-buddhistischer Dialog – japanische Herausforderungen

MUTO Kazuo (Martin REPP, ed.): Christianity and the Notion of Nothingness. Contributions to Buddhist-Christian Dialogue from the Kyoto School. Translated by Jan van Bragt.

Philosophy of Religion – World Religions Vol. 2. Leiden/Boston: Brill 2012, XIV, 227 S., Indices 
— ISBN 978-90-04-22840-5 (auch als E-Buch erhältlich) —

Ausführliche Rezension: hier

Der Theologe Martin Repp arbeitete von 1991-2002 in Japan als beigeordneter Direktor des NCC Centers für die Studien der japanischen Religionen und von 2004 bis 2009 als Professor für religiöse Studien an der Ryukoku-Universität. Seine Forschungsfelder sind neben dem Buddhismus, neue religiöse Bewegungen und interreligiöser Dialog. Mit dieser Publikation stellt er Leben und Werk von MUTO Kazuo (1913-1995) vor, einen wichtigen Vertreter der Kyoto-Schule für Philosophie.
Muto selbst spielt eine wichtige Rolle in der christlichen Theologie Japans. Indem er das Christentum gewissermaßen in den asiatisch-religiösen Kontext hereinholt und entsprechend gestaltet, wandelt sich für ihn das christliche Evangelium in eine universale Religion.  So erleben die LeserInnen eine erstaunlich intensive Auseinandersetzung mit westlicher Theologie zwischen existentialer Interpretation und Erfahrungstheologie. Es gelingt ihm unter Aufnahme westlich-theologischer Begrifflichkeit, die er in der Dialektik von „all-umfassend“ und „nichts“  transzendiert, der Begegnung zwischen Christentum und Buddhismus erstaunliche Impulse zu geben.

Reinhard Kirste

15.07.2012

Interkulturelle Annäherungen

Mit dem Thema:
„Das menschliche Zusammenleben: Probleme und Möglichkeiten in der heutigen Welt.
Eine interkulturelle Annäherung“
greift der IX. Internationale Kongress für Interkulturelle Philosophie, der vom 14. – 16. Februar 2011 in San José (Costa Rica) stattfand,  in eine kontroverse Debatte ein, die sich an der de-humanisierenden Weltentwicklung entzündet.
Der Kongress rückte die normative Grundlage des Zusammenlebens in den Mittelpunkt. Die Debatte verdeutlicht, dass eine Verbesserung des menschlichen Zusammenlebens eine tiefgreifende Transformation voraussetzt. In den Beiträgen aus verschiedenen Traditionen Asiens, Afrikas, Europas und Lateinamerikas kommen Ressourcen für ein menschlicheres Zusammenleben zur Sprache. Aus ihnen wird deutlich, dass der Aufbau einer gerechteren Gesellschaftsordnung lediglich einen notwendigen Ausgangspunkt für ein menschlicheres Zusammenleben bildet. Darüber hinaus bedarf es einer „Änderung des Geistes“, die uns antreibt, unsere Praxis an der Agape der urchristlichen Gemeinden zu orientieren und derart das Zusammenleben auf dem Prinzip der Konvivialität zu gründen.

Nähere Informationen zu diesem Kongress: hier
Ein Tagungsbericht ist vorbereitet.
Er erscheint in Concordia. Internationale Zeitschrift für Philosophie  61 (2012).

Für eine eingehendere Auseinandersetzung mit dem Thema und der Debatte dieses Kongresses sei an dieser Stelle auf den Dokumentationsband verwiesen. Er enthält sämtliche Vorträge in ungekürzter Fassung.

Fornet-Betancourt Raúl (Hg.):
Das menschliche Zusammenleben: Probleme und Möglichkeiten in der heutigen Welt. Eine interkulturelle Annäherung.
Dokumentation des IX. Internationalen Kongresses für Interkulturelle Philosophie, Wissenschaftsverlag Mainz 2011
— Bestellmöglichkeit hier —