Gebändigt?

Wie entspannt diese Hunde an der Leine gehen! Die Leine ist Verbindung. Selten Kontrolle.
Der Hund hat viel mehr Kraft. Aber es gibt etwas, das diese Kraft bändigt.
In einem Kreuzgang (Millstatt Benediktinerstift in Kärnten ) finde ich eine ähnliche Situation:
Aber es ist hier kein Hund, sondern eine Fratze des Todes, ein zottiger Gnom. Aber diese Todesmacht, sie ist nicht vernichtet, sie ist nicht zerstört. Sondern sie ist in ihre Schranke gewiesen. Der Blick dieses Gnoms ist ausdruckslos, starr blickt er in unsere Richtung. Die Säule drückt ihn nieder, macht ihn bewegungsunfähig. Seine Macht ist gebändigt. Die Hände sind fast kindlich-hilflos gefaltet, er wird still gehalten. So dass dieses kleine Mädchen sogar hingehen und diese Fratze am Schnauzbart ziehen kann. Ganz entspannt ohne
Kraftaufwand hält sie ihn fest. Wie ein Kind einen großen aber gutmütigen Hund festhält. Wirklich halten könnte sie ihn nicht. Ihre zarte Gestalt könnte das gar nicht. Ist sie also nur keck und frech? Man könnte diesen Eindruck bekommen. Aber es ist mehr: Es ist der Mut, der aus dem Glauben an die Macht Christi kommt. Der Mut des Vertrauens. Ihr Blick geht nach unten. Und hier ist das Kreuz wichtig: Sie trägt es um den Hals und hält es vorsichtig mit ihrer linken Hand zwischen den Fingern. Und ein zartes Lächeln spielt um ihrer Mundwinkel. Sie würdigt den Gnom keines Blickes, es ist kein großartiger Triumph, kein großer Enthusiasmus. Aber da ist der Mut, der aus dem Glauben an die Auferstehung kommt. Sie kann frei stehen. Denn der Tod ist entmachtet. Er ist de jure besiegt, d.h. seinem Anspruch nach besiegt, sein Anspruch auf unser Leben wurde aufgehoben. Im Kolosserbrief Kapitel 2 Vers 15 heißt es: „Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt“.

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