Buch des Monats Januar 2014:

Rz-Bernhardt_Perry-Interrel-TheolReinhold Bernhardt / Perry Schmidt-Leukel (Hg.):
Interreligiöse Theologie. Chancen und Probleme.
Beiträge zu einer Theologie der Religionen (BThR), Band 11.
Zürich: TVZ 2013, 296 S., Personenregister
— ISBN 978-3-290-17718-8 —

Die beiden Herausgeber Reinhold Bernhardt, Professor für Systematische Theologie an der Universität Basel und Perry Schmidt-Leukel, Professor für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Universität Münster, haben sich als kompetente und engagierte Promotoren des interreligiösen-theologischen Dialogs schon seit langem einen Namen gemacht.

Der neueste Band aus der Reihe „Beiträge zu einer Theologie der Religionen“ bezieht sich auf eine Fachtagung im November 2012 in der Nähe von Basel. Die hier versammelten z.T. international renommierten Fachleute deckten in ihren Beiträgen Problemfelder und Chancen eines interreligiös theologischen Ansatzes aus verschiedenen Perspektiven auf.

Interkulturelle, kontextuelle, Komparative und interreligiöse Theologie sind Begriffe, die zunehmend und nicht immer eindeutig gebraucht werden. Die Autoren haben hier methodologische und systematisierenden Klärungsschritte vorgenommen und auch ungewöhnliche Ansätze gewagt. Die hier vorgestellten Ansätze bieten Möglichkeiten, interreligiöse Theologie als Herausforderung durch andere religiösen Traditionen, aber zugleich konsequent dialogisch – und nicht nur religionswissenschaftlich vergleichend – voranzutreiben.

Ausführliche Beschreibung: hier

Reinhard Kirste

Interrel-Theol, 31.12.13     Creative Commons-Lizenz

 

Auf dem Wege der Verständigung: Das besondere Lexikon Christentum – Islam

Rz-Islam-Lexikon-DialogRichard Heinzmann in Zusammenarbeit mit Peter Antes, Martin Thurner, Mualla Selçuk und Halis Albayrak
(Hg.: im Auftrag der Eugen-Biser-Stiftung): Lexikon des Dialogs.
Grundbegriffe aus Christentum und Islam.

— Band 1: Abendmahl – Kult
— Band 2: Kultur – Zwölferschiiten.

Freiburg u.a.: Herder 2013, 851 S., Indices
(türkische und englische Ausgaben in Vorbereitung). — ISBN 978-3-451-30684-6 —

Ausführliche Besprechung: hier

In siebenjähriger Arbeit haben über 100 kompetente Wissenschaftler aus Christentum und Islam zusammen mit der Eugen-Biser-Stiftung in München und der  Islamisch-Theologischen Fakultät der Universität Ankara gemeinsam dieses Lexikon erarbeitet und zugleich die jeweilige Begrifflichkeit auch noch in türkischer Sprache erläutert. Mit über 300 Artikeln ist hier tatsächlich ein Mammutwerk entstanden, das es so bisher auf dem deutschsprachigen Markt nicht gibt.

Den Leitgedanken des Lexikons hat der Vorsitzende der Eugen-Biser-Stiftung, der christliche Philosoph Richard Heinzmann, klar auf den Punkt gebracht: „Es [das Lexikon] ist von dem Leitgedanken geprägt, Christen und Muslimen vertiefte Kenntnisse über die jeweils andere Religion zu vermitteln, ebenso allen an der Begegnung dieser Kulturen beteiligten Menschen Grundlagen für das Gespräch und damit für das friedliche Zusammenleben und das gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenwirken eine Voraussetzung zu bieten“ (S. 7).

Dieses Lexikon hat nicht den Anspruch, für alle theologischen, gesellschaftlichen und kulturellen Probleme im Horizont von Islam und Christentum Lösungswege zu bieten, aber es ist ein beeindruckender „Etappensieg“ kompetenter und nachhaltiger Verständigung über gemeisanme, differierende und gegensätzliche Begrifflichkeiten der beiden Religionen.

Unabhängig davon, wie diese Grundlagenarbeit weitergehen wird, für Forscher/innen und Interessierte ist hier bereits eine wissenschaftlich definitorische Standortbestimmung zwischen Christentum und Islam erreicht worden, hinter die niemand mehr ehrlichen Gewissens zurück kann! Insofern sei den Förderern, Herausgebern, dem großen Autorenteam und auch dem Herder-Verlag ausdrücklich gedankt.

                                                                                                                                                                                     Reinhard Kirste 

 

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                                                                                                                         Rz-Islam-Lexikon-Dialog, 16.11.13

Buch des Monats Juni 2013: Komparative Theologie als interreligiöse Basis

Rz-ClooneyFrancis X. Clooney (Hg. Ulrich Winkler): Komparative Theologie.
Eingehendes Lernen über religiöse Grenzen hinweg
.
Übersetzung: Michael Sonntag.
Beiträge zur Komparativen Theologie, Band 15
Paderborn: Schöningh 2013, 166 S.
— ISBN 978-3-506-77655-6 — 

Der Jesuit Francis X. Clooney (geb. 1950) gehört zu den Promotoren der Komparativen Theologie. Er leitet an der Universität Harvard das „Center for the Studies of World Religions“. Inzwischen hat sich eine ganze Gruppe von Theologen unter dieser Thematik zusammengetan. In Deutschland ist besonders Klaus von Stosch mit seinem Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn (http://kw.uni-paderborn.de/institute-einrichtungen/zekk/) zu nennen. Clooney betont wie die meisten komparativen Theologen, dass die globalen Zusammenhänge unserer Welt theologisch umfassend im Vergleich angegangen werden müssten.

 Für den Autor ist wichtig, komparative Theologie als einen Teilbereich der Theologie insgesamt zu verstehen. Es geht dabei durchaus um Wahrheit, aber so, dass respektiert und berücksichtigt wird, wie sie in anderen Traditionen geglaubt wird. Hierbei wird sorgfältige vergleichende Arbeit geleistet in Verantwortung gerade vor der anderen Religion und ihrer Interpretation aus dem eigenen (Vor-)Verständnis heraus. Das führt zu einem vertieften Verständnis des eigenen Glaubens unter bisher so nicht erkannten parallelen Gesichtspunkten.

Clooney weist schließlich daraufhin, dass Christentum und Hinduismus füreinander durchlässige Religionen werden können. Hier kann sich die Erfahrung einer globalen interreligiösen Begegnung so realisieren, dass die andere Religion den eigenen Glauben bereichert und vertieft. Komparative Theologie ist darum nicht nur etwas für Theologen, sondern auch für Christen die Möglichkeit, Christus neu zu entdecken.

Reinhard Kirste

Creative Commons-Lizenz

Rz-Clooney, 31.05.2013