Wie wäre es (an diesem Beispiel: Seenotrettungsschiff der EKD), verschiedenen Kompetenzen bei den SuS zu fördern: Teamentwicklung, Rollenidentifikation, Motivationen differenziert betrachten, nachvollziehen, wie eine Glaubenshaltung praktisch Gestalt gewinnt… und einige weiter Kompetenzen mehr.
Vorschlag/Schritte: (Zeitrahmen: 1-2 Doppelstunden)
- L. wählt vorab ein praktisches kontroverses Projekt aus.
Bsp.: EKD Leitungsgremium diskutiert die Anschaffung eines eigenen Rettungsschiffs fürs Mittelmeer, um Flüchtlinge zu retten. - L wählt kurzen Text mit Bildern dazu, um es plastisch und anschaulich zu machen
Bsp.: … https://www.ekd.de/faqs-zur-seenotrettung-49588.htm - Kurze Hinführung durch L.: Ein gutes Team ist heterogen. Konflikte sind der Normalfall. Entscheidend ist, dass jede/r seine Fähigkeiten nicht versteckt, sondern in den Prozess einbringt. Der Prozess ist dabei oftmals wichtiger als das Resultat.
- L: Welche Rollen/besondere Perspektiven braucht es für ein gutes Team: Tafelschrieb. Mit Ziel, dass alle 10 Rollen benannt sind. (Tafelbild so gestalten, dass darunter Platz ist für eine Charakterisierung)
- L: Was ist jeweils die Stärke der 10 Rollen? SuS in Stillarbeit – anschließend im Plenum pointiert an die Tafel. (SuS: Ergebnissicherung im Heft ergänzen)
- L hat runde PappButton/ oder laminierte Punkte mit je einer Rolle samt Stärke vorbereitet. SuS (immer 2) wählen nach Vorliebe oder als Herausforderung einen Button aus.
7. Kontroverses Projekt (s.o.) wird vom L. kurz vorgestellt (evtl. mit PowerPoint oder Bildern, kurzen Text verteilen od.ä.)..(Foto: Rat der EKD)
8. In Partnerarbeit (s.o. Nr. 6) werden rollenspezifische Argumente und Empfindungen, Interessen, Bedürfnisse zum Projekt gesammelt.
9. Variante 1: An einem im Klassenzimmer gestellten „runden Tisch“ (Sitzkreis od.ä.), wird eine Gesprächsleitung gewählt (spannend hier, aus welchem Rollenteam diese Leitung stammt). Sodann werden die Argumente und Anliegen (in den Rollen) kontrovers diskutiert bis zur Entscheidung. Sodann Einzelarbeit oder Hausaufgabe: Welche Gründe waren für die Klassenentscheidung am wichtigsten. (evtl. hat X auch unfair argumentiert, oder die lauteste Stimme hat gewonnen, oder FakeNews waren im Raum…)
Variante 2.: Die jeweils 2 (pro Button) stellen der Klasse ihre Argumente und Empfindungen vor und tragen sie in Stichworten im Tafelbild ein. Sodann: Hausaufgabe: Nach Abwägen aller Argumente triff jede/r eine Entscheidung und begründe diese schriftlich mit den für sich wichtigsten Argumenten.
10. Zwischendrin kann L. (falls nötig) daran erinnern, dass es sich um ein kirchliches Gremium handelt; und ebenso der Hinweis, welchen Einfluss könnte eine christliche Glaubenshaltung für die Argumentation und für die Entscheidung haben etc.
11. Nächste Std. (nach HA-Besprechung). EKD-eigener Kurz-Film zum Schiff zeigen. (s. EKD Homepage https://www.ekd.de/gemeinden-koennen-ard-dokumentation-wir-schicken-ein-schiff-59242.htm ). Außerdem kontroverse Pressebeiträge über Kritik und Befürworter (nach 1-2 Jahren.) EKD Statement des Ratsvorsitzenden zum Schiff). https://www.ekd.de/Presse-10652.htm
Fortsetzungsideen:
– Aktion in der Schule machen: Pausenhof voller Papierboote, plus gute Stellwände mit Infos über Flüchtlinge.
– Die 10 Teamrollen als „inneres Team verstehen“ (vgl. Schulz v. Thun)
Hartmut Friebolin