Das OPL „Tu deinen Mund auf für die Anderen!“ von Kai Limpinsel in der Berufsfachschule Sozialassistenz hatte dafür verantwortlich gezeichnet, die geplante Ausstellung in der Landesbibliothek in Oldenburg auszurichten. Sie wurde kurz vorher abgesagt, weil die Hygienevorschriften die Ausstellung nicht zugelassen haben. Nun haben wir sie ins Netz verlegt. Hier finden Sie die Ergebnisse zu Kinderbüchern und Erziehung im NS, zu Leo Trepp und zum historischen Kontext.
Ein Highlight unserer Aktionen zum Erinnerungsgang2020
Der Einstieg ist schulischer Alltag, aber dann geht es richtig los! Gunda Trepp, die Witwe des Rabbiners, der 1938 in Oldenburg tätig war, gibt einen tiefen Einblick in ihr Leben, in das Leben und Denken eines großen Ehrenbürgers Oldenburgs. Im Gespräch mit dem Religionskurs RE 13 unter der Leitung von Schulpastor Jens Teuber lernen wir ein Vorbild an Humanität und Mitmenschlichkeit näher kennen. Ein einzigartiges Zeitdokument!
Das zentrale Gedenken an die Zerstörung der Synagoge in Oldenburg in der Reichspogromnacht und der Deportation jüdischer Bürger am 10. November 1938 fand am 10. November 2020 am Mahnmal in der Peterstraße in Form einer Kranzniederlegung statt.
Die Kränze der jüdischen Gemeinde und der Stadt Oldenburg waren in einem Projekt von angehenden Florist’innen unserer BBS nach Wünschen gestaltet worden. Besonders stolz macht uns die Freude der Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Oldenburg, Frau Dr. Elisabeth Schlesinger, über den Kranz der Gemeinde. Sie war von dem Ergebnis sehr begeistert! Ein schönes Projekt im Rahmen von Erinnerungsgang2020!
Hier nun der dritte und letzte Teil unserer kleinen Reihe über Leo Trepp:
BIOGRAFIE VON LEO TREPP (TEIL 3) -Er setzte sich gegen Rassismus ein und war der Meinung, dass nur Wissen vor neuem Antisemitismus schützt -Er sagt, dass Toleranz nicht die Basis für eine Begegnung ist, da keine Person etwas hinnehmen muss -Respekt und Liebe sollte man seiner Meinung nach für andere empfinden -Im Laufe seines Lebens erhielt er zahlreiche Ehrungen -Zum 50. Jahrestag der Auschwitz Befreiung hielt er eine Rede in Mainz
Lernt eine faszinierende Persönlichkeit näher kennen!
BIOGRAFIE VON LEO TREPP (TEIL 2) -Leo Trepp studierte in Würzburg und Berlin -In Berlin besuchte er das orthodoxe Rabbiner Seminar -1936 wurde er Landesrabbiner von Oldenburg -Zwei Jahre später wurde er verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert -Seine gezwungene Emigration nach der Freilassung führte ihn in die Vereinigten Staaten von Amerika -Er lehrte an vielen Universitäten -Er machte es zu seiner Aufgabe, das Judentum den Menschen näher zu bringen -Außerdem wollte er Dialog zwischen den Religionen schaffen
Wir dokumentieren hier in loser Folge einige Stationen aus dem Leben von Leo Trepp, dem Rabbiner, der 1938 in Oldenburg tätig war.
BIOGRAFIE VON LEO TREPP (TEIL 1) -Leo Trepp war der Oldenburger Rabbiner zur Zeit des Nationalsozialismus -Er wurde am 04.03.1913 in Mainz geboren -Er starb mit 97 Jahren am 02.09.2010 -Leo Trepp war Rabbiner und Religionsphilosoph -Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Mainz und in einem Dorf unter Franken
Die Schüler Philipp Springer und Jan Pering und die Schülerin Vlada Steinle aus einem optionalen Lernangebot in der F2Q1A (Fachschule Sozialpädagogik erstes Ausbildungsjahr) der BBS 3 der Stadt Oldenburg haben für uns einen sehr beeindruckenden virtuellen Erinnerungsgang gestaltet. Sie nehmen uns mit auf den Weg, den die jüdischen Bürger Oldenburgs am 10. November 1938 gegangen sind und vermitteln uns dabei sehr viel auf bewegende Art und Weise.
Wir haben uns für eine abstrakte Form entschieden, weil wir eine erneute Viktimisierung vermeiden wollten.
Wir haben uns darüber hinaus mit dem Zitat von Hannah Arendt beschäftigt. „Keiner hat das Recht zu gehorchen!“
Der Beamte links im Bild hat gehorcht. Er war damit ein Rädchen im Getriebe des Nationalsozialismus, der ohne die vielen Gehorchenden nicht möglich gewesen wäre. Wir nehmen das als Mahnung, Tendenzen des Antisemitismus entgegenzutreten und den Gehorsam zu verweigern, wo Menschen in ihrer Würde verletzt werden.
Das Haus Kurwickstraße 5, das sich seit 1917 im Eigentum der jüdischen Familie Grünberg befand. „Zur Zeit der NS-Judenverfolgung wurde es zu einem Ort der Zuflucht und zugleich einem Ort der Isolierung für viele jüdische Menschen aus Oldenburg und der Region, die aus ihren bisherigen Wohnungen vertrieben worden waren“, erzählt Meiners. Hier war zeitweise auch die jüdische Schule provisorisch untergebracht und wurden nach der Zerstörung der Synagoge die letzten Gottesdienste gehalten.
Das Oldenburger „Judenhaus“ bildete für seine letzten Bewohner eine Zwischenstation vor der frühzeitigen Vertreibung der Juden aus dem Oldenburger Land und Ostfriesland Anfang 1940 in andere Gebiete des Deutschen Reiches, wo sie bis zu ihrer Deportation und Ermordung lebten. Bis zu 24 Menschen hätten in dem Haus zeitgleich Platz finden müssen – darunter auch der Oldenburger Zweig der Wardenburger Kugelmann-Familie, so Meiners. Nicht einer der letzten 20 jüdischen Bewohner, die im Februar 1940 dort registriert waren, hat die NS-Zeit überlebt.
Konflikt um die Erinnerungswand
167 Namen erinnern in der Peterstraße an jüdische Mitbürger, die von den Nazis ermordet worden sind. Außerdem ist auf einer Karte verzeichnet, wo sie zuletzt gewohnt haben. Dabei stellte sich heraus, dass einige Angaben auf der Wand falsch sind. So steht Axel statt Alex Goldschmidt auf der Gedenkwand. Als seine letzte Wohnung wird die Adresse Kurwickstraße 5 angegeben. Das ist falsch. Goldschmidt wohnte in seinem Haus an der Gartenstraße 34. Als das Haus von den Nazis arisiert wurde, musste er es verlassen und lebte bis zu seiner Deportation an der Kurwickstraße 5 in sogenannten Judenhäusern. Dort wurden jüdische Bürger aus Oldenburg gesammelt untergebracht. Es handelte sich also keineswegs um ihre eigene Wohnung im Sinne von persönlicher Wohnung.
Quellen:
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