Unterbrechung

Wie lautet die kürzeste Definition von „Religion“?
Religion ist #Unterbrechung (J.B. Metz)
Entweder: A. Entweder ich unterbreche etwas, um innehalten zu können
Oder: B. Oder ich werde unterbrochen, und richte meinen Fokus auf das Unerwartete, das mich unterbrochen hat.
A. Einfach mal etwas nicht tun, ist aktiver Widerstand gegen die heillose Hektik unserer Zeit, gegen Konsumrausch und Selbstoptimierungszwang. Nichtstun ist Unterbrechung, ein Zu-sich-kommen und ein In-Distanz-treten zu dem, was wir unhinterfragt täglich tun, wozu wir ständig angetrieben werden, was von uns gefordert und verlangt wird: immer mehr, immer schneller, immer besser. Auch eine Feuerpause und ein #Waffenstillstand sind Unterbrechungen und haben religiöse Qualität.
Entschleunigung, Innehalten und Besinnung auf das Wesentliche in unserem Leben, Raum schaffen für Kreativität und Veränderung. Hin-Hören! („Geheimnisse reden zu mir eine lebendige Sprache. Ich höre das Herz des Himmels pochen in meinem Herzen.“ Rose Ausländer)
B. Und wenn ich in meinem sinnvollen Tun und Schaffen und Gehen unterbrochen werde? Etwas liegt im Weg. Einer bittet um Hilfe. Ein Plan wird durchkreuzt. Eine Erwartung wird enttäuscht. Kein alternativloser Sachzwang. Auch Jesus hatte ein Ziel vor Augen: Da hören wir dieses ungewohnte Wort „stracks“ (Lk 9, 51b „…da wandte er sein Angesicht, stracks nach Jerusalem zu wandern.“). Doch genau dabei wird er immer wieder unterbrochen und er lässt sich unterbrechen: Von Menschen, die ihn brauchen. Lebendige #Religion!

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