Christliche Themen in der indischen Kunst

Malerei, Skulptur und Architektur spiegeln geschichtliche Wandlungsprozesse und erzählen von interreligiösen Begegnungen. Das gilt insbesondere für die Begegnung von christlicher und hinduistischer Kunst. Seit der Mogulzeit lassen sich die verschiedenen Inkulturationseinflüsse nicht nur beobachten, sondern sind zugleich eine Herausforderung an das eingewanderte Christentum.

Die in Indien lebende evangelische Pastorin Gudrun Löwner und der südindische Jesuit Anand Amaladass haben es unternommen, den Inkulturationsspuren der christlichen Kunst auf dem indischen Subkobntinent bis in die Moderne nachzugehen:

Anand Amaladass, SJ / Gudrun Löwner:
Christian Themes in Indian Art.
From the Mogul Times till Today
New Delhi: Mohanand 2012
— Mehr Informationen hier —-

Karen Armstrong: Achsenzeit – Impulse für Menschlichkeit


Karen Armstrong: Die Achsenzeit.
Vom Ursprung der Weltreligionen
München: Siedler Verlag 2006
— Rezension hier —


Als dieses Buch der bekannten englischen Autorin erschien, gab es in den deutschen Feuilletons manche Häme über die Fokussierung von Verantwortung und Mitgefühl im Rahmen der Achsenzeit. Das scheint sich wohl inzwischen etwas geändert zu haben, sieht man auf die indirekte Wiederaufnahme dieser Debatte in der ZEIT im Blick auf das Gottesbild.  Hier kommt  Karen Armstrong mit Überlegungen aus ihrem neuesten Buch selbst zu Wort (Eintrag bei rpi-virtuell vom 06.11.2011).

Die englische Religionswissenschaftlerin Karen Armstrong sagt schließlich nicht mehr  und nicht weniger, als dass in der Zeit zwischen 900 und 200 v. Chr. die religiös-kulturelle Welt zwischen China und dem Mittelemer einen ungeheueren Wandel erfuhr: Die kriegerischen Götter im Himmel werden durch die Suche nach Erleuchtung, Weisheit und durch den Impuls zu verantwortlichem Handeln ersetzt.
Hier kommt eine nachhaltige geistesgeschichtliche Wirkung zur Sprache, auf die die INTR°A-Bibliothek verwies, indem sie Armstrongs „Die Achsenzeit“ zum Buch des Monats Dezember 2009 erklärte.

Karen Armstrongs spannend zu lesende Abhandlung leistet mehr als eine Ideengeschichte der Weltreligionen. Sie zeigt vielmehr, wie in der Achsenzeit die ethischen Qualitäten der verschiedenen religiösen Traditionen sowie Philosophie und Ethik neue Möglichkeiten für menschliches Zusammenleben eröffneten.

Gerade weil in Deutschland viele das Wort „Achsenzeit“ noch gar nicht gehört haben und  mancher Philosoph und Theologe eine solche Zeitachse als wirklichkeitsfremd und historisch unsachlich abtut, lohnt es sich, dieses Buch in seiner religiös-wirkungs-geschichtlichen Bedeutung erneut  ins Licht zu stellen.

Ruth Maria Kubitschek – Brücken zwischen den Religionen

Die bekannte Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek ist zugleich eine interessant zu lesende Schriftstellerin. Mancher stellt sie wegen Ihrer Engelbücher auch in die esoterische Ecke. Aber dieser Erzählerin geht es um mehr, nämlich um eine vertiefte Spiritualität liebender Toleranz, die sich besonders aus den mystischen Quellen der Religionen speist.

Ruth Maria Kubitschek:
Sterne über der Wüste.
Roman
München: LangenMüller 2011
— Rezension hier —

Interreligiöses Lernen im Kindergarten

Interreligiöses Lernen gehört in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft zu den Gundmustern der Erziehung. Bisher gibt es zwar einiges an Material zum interkulturellen Lernen im Kindergartenalter, aber wenig zur interreligiösen Erziehung.
Vgl. dazu auch den Beitrag von Jörg Lohrer in rpi-virtuell zu einer bundesweiten Studie der Universität Tübingen
Diese mehrfach schon aufgezeigte didaktische Lücke füllen die beiden Autoren kompetent praxisorientiert auf. Aber nicht nur Erzieher/innen und Eltern können hier  lernen, sondern allen, denen eine solide Wertevermittlung am Herzen liegt:

Carola Fleck / Stephan Leimgruber:
Interreligiöses Lernen in der Kita.
Grundwissen und Arbeitshilfen für Erzieher/innen
Köln: Bildungsverlag EINS 2011
(mit vielen Bildern und Schautafeln)
— Rezension hier —

Praxisbuch zum interreligiösen Lernen – von und mit den Weltreligionen

Angesichts der Globalisierung sind uns die großen Weltreligionen nahe gerückt. Aber eine Religion verstehen lernen, setzt neben der Information praktische Zugänge voraus. Gerade Unterrichtende brauchen didaktische und methodische Möglichkeiten, um die Begegnung mit der eigenen Glaubensweise und den eher fremden Religionen sinnvoll werden zu lassen.  Das vorliegende Buch, an der Schnittstelle von Theorie und Praxis entstanden, dürfte hier vorzügliche Dienste leisten:

Claus Peter Sajak
(unter Mitarbeit von Katrin Gergen-Woll,
Barbara Huber-Rudolf und Jan Woppowa):

Kippa, Kelch, Koran.
Interreligiöses Lernen mit Zeugnissen der Weltreligionen
Ein Praxisbuch
München: Kösel 2010
— Rezension hier —

Online-Zugänge für das Handbuch der Religionen

Trotz starker Digitalisierung in der Kultur des Buches ziehen es immer noch viele vor, sich Material auf der „Papierbasis“ zu besorgen. Dazu gehört seit 1997 das von Udo Tworuschka und Michael Klöcker im Olzog-Verlag München herausgegebene

HANDBUCH DER RELIGIONEN (HdR) (hier auch Leseproben)

Viele Spezialisten und für die einzelnen Themenfelder zuständige Fachgebietsleiter haben dieses Handbuch im Ringformat mit jährlichen Ergänzungslieferungen zu einem vierbändigen Werk anwachsen lassen. Für den deutschsprachigen Raum liegt damit ein umfangreicher religiöser Überblick vor. Das macht allerdings die Übersicht und schnelle Auffindbarkeit bestimmter einzelner Themen nicht gerade leichter. So ist es zu begrüßen, dass über eine Suchmaske nun alle Artikel (die meisten gegen geringe Gebühr) online abgerufen und heruntergeladen werden können:

Online-Zugang zum HdR (Volltextsuche): hier

Dieses umfassende Werk zu den Konfessionen und Religionen  im deutschsprachigen Raum hat mit seinen Grundsatzbeiträgen eine religionswissenschaftliche Basis gelegt. Mit den Aktualisierungen zu religiösen Entwicklungen und Veränderungen dürfte es für die Recherche von Fachleuten und Interessierten nun noch besseren Zugang zu sachkompetenter Orientierung bieten.

 

 

Erlösungsvorstellungen im Roman von David Safier: Reinkarnation und Karma

Der Roman „Mieses Karma“ des Bestsellerautors David Safier zeigt die hohe Attraktivität asiatischer Jenseitsvorstellungen für jüngere LeserInnen. Entscheidende Existenzfragen werden literarisch in unterhaltsamer Sprache aufgenommen. Es geht auch nicht um religionswissenscashftlkiche Exaktheit, sondern um eine attraktive Konfrontation mit hinduistischen und buddhistischen Vorstellungen.  Es ist ein Roman, den Unterrichtende durchaus auch in der Schule einsetzen können:

David Safier: Mieses Karma. Roman
Reinbek b. Hamburg: Rowohlt,
rororo TB 24455, 2007, 2008, 10. Aufl. u.ö.
— Rezension hier —

Vgl. eine aufgrund der große Breitenwirkung des Romans und der Reaktionen darauf:
Eine spirituell geprägte Einschätzung: hier

Religionen verstehen

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von einführenden Texten zu den Religionen. Dieses Arbeitsbuch weicht insofern davon ab, dass es nicht nur einen Überblick über die sog. großen Weltreligionen ermöglicht , sondern Erkundungen auch zum Jainismus, Sikhismus, Zoroastrismus, Bahaismus und den chinesischen und japanischen religiösen Traditionen bietet:

Monika & Udo Tworuschka:
Religionen der Gegenwart.

Münster: Aschendorff  2011
— Rezension hier —

Soziales Denken und Handeln im Hinduismus

Mit der hier vorliegenden Dissertation werden mit Hilfe eines weniger bekannten Begriffs, den der Prosozialität, hinduistische Denk- und Handlungsmuster auch im Kontext selbstlosen Engagements für andere angesprochen. Mit dem Hintergrundgedanken der „Goldenen Regel“ erscheint die Vielfalt des Hinduismus auch in ethisch ungewöhnlichem Licht.

Alice Schumann
Prosozialität im Hinduismus
in Lehre und Geschichte bis Gandhi

Hamburg: Dr. Kovac 2011, 384 S., Zeittafel, Glossar
— Rezension hier —

Universale Moral ? Die Goldene Regel

Durch Hans Küngs Projekt Weltethos hat sich auch die Debatte um die Universalität der sog. Goldenen Regel wieder verstärkt. Martin Bauschke, Mitarbeiter der „Stifung Weltethos,“ hat es nun unternommen, den religiösen, politischen, philosophischen und alltäglichen Facetten dieser Grundorientierung nachzugehen:

Martin Bauschke:
Die Goldene Regel. Staunen – Verstehen – Handeln.

Berlin: EB-Verlag 2010
— Rezension hier —