Offene Kirche … Allgemein Palmsonntag: Festlicher Einzug

Palmsonntag: Festlicher Einzug

Am Palmsonntag gehen die Gedanken vieler älterer Menschen zurück in ihre Kindheit und Jugend. Palmsonntag war lange Zeit der Tag der Konfirmationen.
Da sind die Jugendlichen eingezogen in die Kirche – festlich gekleidet – mit Orgel- oder Posaunenchormusik – an der Schwelle des Erwachsenwerdens.
Darum hätten wir heute auch in unserer Gemeinde die Jubelkonfirmation gefeiert – und uns gemeinsam erinnert an die 50 – oder 60 – oder 70 Jahre, die seit der Konfirmation des einen oder der anderen vergangen sind.
An die vielen Herausforderungen, die seitdem zu bestehen waren, an die Krisen, die es zu bewältigen gab – und auch an die vielen guten und segensreichen Momente. Vielleicht hat sich der Glaube, der zur Zeit der Konfirmation „gefestigt“ (lateinisch: confirmare – daher das Wort Konfirmation) wurde, bewährt in dieser Zeit und kann auch jetzt Halt geben. Oder kann jetzt wiederentdeckt werden.

Die Geschichte, die diesem Sonntag den Namen gibt, erzählt von einem anderen festlichen Einzug. Sie erzählt davon, wie Jesus in einer großen Menschenmenge unterwegs gewesen und auf dem Esel in Jerusalem eingezogen ist.

Heute undenkbar! Menschenmengen sind verboten, gemeinsamer Jubel unmöglich … in diesen Tagen, in denen alles so anders ist.
Doch was Jesus damals tat – wofür ihn die Menschen bejubelten – das kann heute auf andere Weise geschehen. Denn: Er will ja auch zu dir kommen. Auf seinem Esel – dem Lasttier der Armen. Er kommt zu dir und will dich auf deinem Weg begleiten. Er schaut dich an, mit liebevollem Blick – mit mitfühlenden Augen – im Wissen darum, wie schwer es ist und sein kann im Leben. Er lädt dich ein mitzugehen – in Gedanken, im Gebet, im Vertrauen.
So begleitet er dich in deiner Einsamkeit.
Schenkt dir Liebe und Nähe.

Hilft dir auszuhalten, was allein so schwer zu tragen ist – auch die Sehnsucht nach Menschen, nach Wärme, nach Gemeinschaft.
Der König auf dem Esel will bei dir einziehen, und er bringt Frieden.
Dafür steht er ein. Er geht selbst durch Leid, Schmerz und Tod.
Damit wir wissen: Er ist für uns da – in jeder Situation.

Möge dieser Glaube fest werden in uns allen
und uns Halt geben für die Schritte, die wir gehen.

Ute Saß