Ich finde es so faszinierend, einem Töpfer beim Töpfern zuzusehen. Aus einem Klumpen Ton entsteht etwas Wunderbares. Er gestaltet, er treibt die Seitenwände einer Vase hoch.
Für mich ist das auch ein Gleichnis. Paulus sagt einmal, dass „Christus in unserem Leben Gestalt gewinnen soll!“ Aus dem, was wir im Leben geschenkt bekommen haben, und was wir gestalten, daraus kann etwas von ihm anschaubar werden.
An einer anderen Stelle vergleicht Paulus (mit Bezug zu Jeremia), dass Gott wie ein guter Töpfer ist und wir sind der Ton in seiner Hand. Er formt uns, wenn wir ihn lassen.
Und dann ist da noch Martin Luther, der an die ganze Bibel ein Kriterium angewendet hat, um besser unterscheiden zu können, was hilfreiche Worte sind und was weniger: Er nennt das Kriterium „Was Christum treibet“. Bei diesem Wort „treiben“ hat er auch einen Töpfer vor Augen.
Das heißt: Alles, was Christus, Gestalt werden lässt im Leben, wie bei dem Töpfer, der den Ton treibt bis er eine schöne Form hat! Genauso wendet er das Kriterium an die Bibel und an das Leben der Christen an: Was Christum treibet, also was ihn lebendig werden lässt, was ihm eine schöne Gestalt gibt, anschaubar für alle, sein Wesen wiederspiegelt, seine Anliegen und seine Kernbotschaft: All das ist sinnvoll und soll vorangetrieben und gefördert werden.