Karen Armstrong: Achsenzeit – Impulse für Menschlichkeit


Karen Armstrong: Die Achsenzeit.
Vom Ursprung der Weltreligionen
München: Siedler Verlag 2006
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Als dieses Buch der bekannten englischen Autorin erschien, gab es in den deutschen Feuilletons manche Häme über die Fokussierung von Verantwortung und Mitgefühl im Rahmen der Achsenzeit. Das scheint sich wohl inzwischen etwas geändert zu haben, sieht man auf die indirekte Wiederaufnahme dieser Debatte in der ZEIT im Blick auf das Gottesbild.  Hier kommt  Karen Armstrong mit Überlegungen aus ihrem neuesten Buch selbst zu Wort (Eintrag bei rpi-virtuell vom 06.11.2011).

Die englische Religionswissenschaftlerin Karen Armstrong sagt schließlich nicht mehr  und nicht weniger, als dass in der Zeit zwischen 900 und 200 v. Chr. die religiös-kulturelle Welt zwischen China und dem Mittelemer einen ungeheueren Wandel erfuhr: Die kriegerischen Götter im Himmel werden durch die Suche nach Erleuchtung, Weisheit und durch den Impuls zu verantwortlichem Handeln ersetzt.
Hier kommt eine nachhaltige geistesgeschichtliche Wirkung zur Sprache, auf die die INTR°A-Bibliothek verwies, indem sie Armstrongs „Die Achsenzeit“ zum Buch des Monats Dezember 2009 erklärte.

Karen Armstrongs spannend zu lesende Abhandlung leistet mehr als eine Ideengeschichte der Weltreligionen. Sie zeigt vielmehr, wie in der Achsenzeit die ethischen Qualitäten der verschiedenen religiösen Traditionen sowie Philosophie und Ethik neue Möglichkeiten für menschliches Zusammenleben eröffneten.

Gerade weil in Deutschland viele das Wort „Achsenzeit“ noch gar nicht gehört haben und  mancher Philosoph und Theologe eine solche Zeitachse als wirklichkeitsfremd und historisch unsachlich abtut, lohnt es sich, dieses Buch in seiner religiös-wirkungs-geschichtlichen Bedeutung erneut  ins Licht zu stellen.

Buch des Monats August 2011: Der schwierige Umgang mit religiöser Pluralität

Religionen sind angesichts von Globalisierung und religiöser Pluralität herausgefordert, sich auf die erheblichen gesellschaftlichen Veränderungen in der religiösen und weltanschulichen Szenerie einzulassen – bis hin zu den Atheismus-Debatten. Sie haben keine Monopolansprüche mehr und müssen theologisch, ethisch und religionspädagogisch neue Wege finden. Anregungen in Theorie und Praxis gibt das Buch:

Horst F. Rupp / Klaas Huizing (Hg.):
Religion im Plural.
Forum zur Pädagogik und Didaktik der Religion Bd. 3
Würzburg: Königshausen & Neumann 2011
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Der Westen, Säkularisierung und Religionen

Als Ergebnis eines Symposiums über die die Bedeutung von Religion und Religionen in der säkularisierten westlichen Welt  präsentieren „Stichwortgeber“ wie  Politiker, Politikwissenschaftler, Journalisten, Soziologen Religionspädagogen und Theologen  eine Art Zwischenstand mit durchaus kontroversen Ansichten. Die Zielrichtung geht dabei auf die Entwickung eines zukunftsweisenden Frieden stiftenden interreligiösen Dialogs:

Christian Peters / Roland Löffler (Hg.):
Der Westen und seine Religionen.
Was kommt nach der Säkularisierung?
Freiburg u.a.: Herder 2010
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Online-Zugänge für das Handbuch der Religionen

Trotz starker Digitalisierung in der Kultur des Buches ziehen es immer noch viele vor, sich Material auf der „Papierbasis“ zu besorgen. Dazu gehört seit 1997 das von Udo Tworuschka und Michael Klöcker im Olzog-Verlag München herausgegebene

HANDBUCH DER RELIGIONEN (HdR) (hier auch Leseproben)

Viele Spezialisten und für die einzelnen Themenfelder zuständige Fachgebietsleiter haben dieses Handbuch im Ringformat mit jährlichen Ergänzungslieferungen zu einem vierbändigen Werk anwachsen lassen. Für den deutschsprachigen Raum liegt damit ein umfangreicher religiöser Überblick vor. Das macht allerdings die Übersicht und schnelle Auffindbarkeit bestimmter einzelner Themen nicht gerade leichter. So ist es zu begrüßen, dass über eine Suchmaske nun alle Artikel (die meisten gegen geringe Gebühr) online abgerufen und heruntergeladen werden können:

Online-Zugang zum HdR (Volltextsuche): hier

Dieses umfassende Werk zu den Konfessionen und Religionen  im deutschsprachigen Raum hat mit seinen Grundsatzbeiträgen eine religionswissenschaftliche Basis gelegt. Mit den Aktualisierungen zu religiösen Entwicklungen und Veränderungen dürfte es für die Recherche von Fachleuten und Interessierten nun noch besseren Zugang zu sachkompetenter Orientierung bieten.

 

 

Wege zur Religion – Wege der Religionen

Unter dem Titel „Wege zur Religion“ haben drei interkulturell kompetente und engagierte Religionswissenschaftler und Philosophen einen Sammelband zusammengestellt, der verschiedene Zugänge aufzeigt und zur Diskussion auch mit der Theologie herausfordert:

Hamid Reza Yousefi / Hans Waldenfels / Wolfgang Gantke (Hg.):
Wege zur Religion
Aspekte – Grundprobleme –
Ergänzende Perspektiven
Nordhausen: Bautz 2010
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John Hick – Grenzen überschreitendes Denken und Glauben

John Hick (geb. 1922), entscheidender Vordenker der religionspluralistischen Theologie und einer der bedeutendsten gegenwärtigen Religionsphilosophen hat mit seinem jüngsten Buch sowohl ein theologisches wie philosophisches Grundproblem angesprochen: Die Spannung von Glauben und Zweifel, Religion und Vernunft:

John Hick:
Between Faith and Doubt.
Dialogues on Religion and Reason

Basingstoke (UK) / New York:
Palgrave / Macmillan 2010
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John Hick hat eine Fülle von Büchern veröffentlicht. Durch die enge Verbindung mit der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) war es nicht nur möglich, eine Reihe von Buchbesprechungen vorzulegen, sondern auch einige Aufsätze auf Deutsch zu publizieren. Übersicht und Details hier

John Hick hat auch eine eigene Webseite: hier

Religionen – Wahrheitsansprüche – Konflikte

Unter diesem Titel steht das Ergebnis eines religionstheologischen Symposiums in Bern aus dem Jahre 2008, das zum einen die Attraktivität bestimmter Religionen bedenkt und andererseits das Konfliktpotential beschreibt, das gerade durch das Aufeinanderprallen verschiedener religiöser Traditionen entsteht:

Walter Dietrich / Wolfgang Lienemann (Hg.):
Religionen, Wahrheitsansprüche, Konflikte
Theologische Perspektiven

Beiträge zu einer Theologie der Religionen (BThR), Bd. 10
Zürich: TVZ 2010
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Mit dieser Thematik werden Ansätze und Orientierungen der bisherigen  9 Bände aufgenommen, geht es doch immer wieder darum, der interreligiösen Begegnung glaubwürdigen Raum zu schaffen, ohne die eigene religiöse Identität aufzugeben.

Beiträge zu einer Theologie der Religionen, BThR, Band 1-10
mit ausführlichen Besprechungen

Universale Moral ? Die Goldene Regel

Durch Hans Küngs Projekt Weltethos hat sich auch die Debatte um die Universalität der sog. Goldenen Regel wieder verstärkt. Martin Bauschke, Mitarbeiter der „Stifung Weltethos,“ hat es nun unternommen, den religiösen, politischen, philosophischen und alltäglichen Facetten dieser Grundorientierung nachzugehen:

Martin Bauschke:
Die Goldene Regel. Staunen – Verstehen – Handeln.

Berlin: EB-Verlag 2010
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Hinduismus verstehen lernen – Manus Gesetzbuch

Der Hinduismus beinhaltet eine Vielzahl religiöser Traditionen in Indien. Sich dieser Lebesn- und Glaubenswelt anzunähern, ist für westliche Menschen trotz aller exotischen Attraktivität keineswegs leicht. Man denke beispielsweise auch an das immer noch gesellschaftliche wirksame Kastensystem in Indien.
Nun hat der Verlag der Weltreligionen mit der Veröffentlichung eines der wichtigsten alten hinduistischen ethischen Orientierungsbücher ungewohnte und spannende Einblicke ermöglicht. Die vorliegende Textsammlung wurde zum ersten Mal vollöständig ins Deutsche übersetzt. Zugleich wurde ein ausführlicher Kommentar, Glossar und Register begegeben:

MANUSMRTI. Manus Gesetzbuch
Aus dem Sankrit übersetzt und herausgegeben
von Axel Michaels unter Mitarbeit von Anand Mishra

Berlin: Verlag der Weltreligionen 2010
— Ausführliche Rezension hier —

Die Bhagavad Gita – Anleitung zum wahren Menschsein

Die Bhagavad Gita ist Indiens tiefster Ausdruck auf dem Weg zu Grenzen überschreitender Erkenntnis, Weisheit und Handelns. Der Münchner evangelische Theologiee und Religionswissenschaftler Michael von Brück hat es unternommen in Übersetzung und Kommentaren den westlichen LeserInnen dieses spirituelle Hauptwerk näher zu bringen:

Bhagavad Gita. Der Gesang des Erhabenen
Aus dem Sanskrit übersetzt und herausgegeben
von Michael von Brück

Frankfurt/M. und Leipzig: Verlag der Weltreligionen im Insel-Verlag 2010
— Beschreibung und Rezension hier —

Die Gita ist Teil des berühmten Epos des Mahabharata. Durch die Erzählungen und die Reflexionen im Angesicht Gottes, wird deutlich, dass angesichts menschlichen Leidens, angesichts von Ungerechtigkeit und Nöten rechtes Handeln, mystische Einsicht, emutvolle Hingabe und bedingungslose Liebe die Heilmittel für Mensch und Welt sind.

In den vielfachen Übersetzungen und Kommentierungen der „Gita“ weltweit wird hier nicht nur der Zugang zu den spirituellen Zentren Indiens gelegt, sondern auch ein Grundtext von Glauben im Horizont einer letzten Wirklichkeit für alle Suchenden und Fragenden eröffnet.

Vgl. auch: