Kategorien
Allgemein

RU im globalisierten Klassenzimmer

Petra Sorg

Religionsunterricht im globalisierten Klassenzimmer.
Positionierungen von Lernenden im multireligiösen Kontext beruflicher Schulen.
Religious Diversity and Education in Europe, Vol. 43.
Münster/New York: Waxmann Verlag 2020. 344 S.,
ISBN 978-3-8309-4133-0
€ 39,90

Im Februar 2020 promovierte Petra Sorg, Schulpfarrerin in Frankfurt, im Fachbereich Ev. Theologie mit einer Studie zur Frage, wie Lernprozesse im Religionsunterricht mit Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen funktionieren. Sie selbst arbeitet an der Julius-Leber-Schule in Frankfurt, der mit über 3000 Lernenden größten Beruflichen Schule der Stadt. Ihre Arbeit erlaubt einen Einblick in die Prozesse des Lernens in multireligiösen Lerngruppen. Bisher lagen kaum Studien darüber vor, was Jugendliche selbst dazu sagen, nun kommen sie als Experten des Lernens selbst zu Wort.

Seit Jahren findet aus ganz pragmatischen Gründen in Berufsschulen kein strikt-konfessioneller Religionsunterricht mehr statt. Je mehr Deutschland zur “Migrationsgesellschaft” wird, umso lauter wird der Ruf nach einem „interreligiösen” Religionsunterricht, in der Erwartung, dass damit Verständigung und Toleranz wächst. Wie aber kann der gelingen? Was sind die Bedingungen für “Positionierungen”? Um diese Prozesse empirisch zu erforschen, führte Petra Sorg zunächst eine quantitative Befragung unter Lernenden dreier Frankfurter Berufsschulen (n = 301) durch. Dabei standen die Werthaltungen der Lernenden und die Art, wie sie sich selbst sehen, im Zentrum. Anschließend vertiefte sie die Befunde durch Analysen von “problemzentrierten Interviews” mit sieben Lernenden, die für bestimmte Gruppen typische Haltungen vertraten.

Ohne auf die Theorien hinter dem Forschungsdesign einzugehen (u.a. von Henri Tajfel zu Identität), gibt es einige wichtige Schlussfolgerungen aus dem quantitativen Teil: Einerseits ergaben sich große Unterschiede zwischen den Religionsgruppen aber – und das ist für das interreligiöse Lernen ziemlich interessant- es ergaben sich auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Muslimische Lernende zeigten, dass sie ihre Identität stärker aus der Zugehörigkeit zu einer Gruppe bezogen (soziale Identität). Damit waren sie weniger bereit, Neues zu lernen als Lernende, die ihre Identität aus den eigenen Konzepten bildeten (personale Identität). Andererseits zeigten aber über die Religionszuge­hörigkeit hinweg alle jungen Frauen, dass sie an anderen und anderem deutlich interessierter sind, sozialere Einstellungen vertreten als junge Männer. Diese Geschlechterdifferenz, so die Studie, gilt es in der Religionspädagogik wie im Unterricht stärker zu berücksichtigen. Methoden hingegen spielen eine eher untergeordnete Rolle. Kognitive, problemorientierte Aufgaben über „critical incidents“ bieten geringe Anlässe, Neues zu lernen.

Durch die sieben Interviews konnten diese Ergebnisse weiter differenziert werden. Petra Sorg prä­sentiert diese Personen und ihre Positionierungswege sehr überzeugend. Nur vier Beispiele, die zeigen wie komplex die Prozesse sind: “Marvin”, ein evangelischer Azubi, der zum Islam konvertiert war, konnte seine Überzeugungen als neues Mitglied der muslimischen Männergruppe zwar zeigen, blieb aber innerlich verunsichert, so dass er zu dauerndem Nachdenken genötigt war, was seine Offenheit für Neues förderte. “Abdul”, bei dem der Satz “Wir Muslime sind alle wie ein Leib” fällt, nahm hingegen Pluralität im Unterricht als Bedrohung wahr. “Fatma”, seine kopftuchtragende Klassenkameradin, hingegen hat dort Neues gelernt: “andere ausreden zu lassen” und sie „zu verstehen“. Sie hat Respekt erlebt und Vorurteile abgebaut. “Andrej”, in Moskau geboren und seit seinem 8. Lebensjahr in Deutschland, kann mit Religion nichts anfangen, verhält sich im Klassenraum als Zuschauer und wundert sich, dass andere über Religion streiten können.

Im letzten Teil der Studie beschreibt Petra Sorg didaktische Perspektiven. Welche Lernarrangements sind förderlich, um Neues zu lernen? Wichtig ist demnach, dass der Klassenraum als sicherer Ort erfahren wird. Denn drei der vier interviewten jungen Frauen hatten ihn in der früheren Schule als Herrschaftsraum geschildert, in dem sie unter Grenzziehungen und Zuschreibungen zu leiden hatten. Bedeutsam ist weiterhin, dass jede und jede als konkrete Person (“concrete other”) und nicht als Mitglied einer Gruppe gesehen wird. Wenn jeder und jede sich als einzigartige Person zeigen kann, dann, so die die Studie, können auch die Begegnungen mit anderen Einzigartigen produktiv werden. Petra Sorg warnt vor einem rein religionskundlichen Unterricht, der die subjektive Seite von Religion (Religion ist im Unterricht immer „meine Religion“) negiert und von Unterschieden ausgeht. Auch sollten keine überzogenen Erwartungen an einem Zuwachs an Kompetenzen gehegt werden, weil das Lernen in hohem Maße von Einstellungen abhängt, die nicht durch den Unterricht erwirkt werden.

Mit dieser umfangreichen wissenschaftlichen Arbeit hat Petra Sorg einen wichtigen Aspekt ihrer eigenen Praxis reflektiert. Gerade in dieser engen Verbindung von Theorie und Praxis liegen m. E. die größten Chancen für die Qualitätsverbesserung des Religionsunterrichts. Sie gibt empirisch untermauerte Kriterien für das Gelingen von interreligiösem Lernen, und ihre Arbeit ermutigt zu neuen kreativen didaktischen Settings.

Harmjan Dam

Kategorien
Allgemein

Sport und Religion

Matthias Gronover / Christoph Knoblauch (Hg.)

Sport und Religion –
Bausteine für den Religionsunterricht an beruflichen Schulen

RU-Praktisch – berufliche Schulen,Vandenhoeck & Ruprecht, 1. Auflage 2021
125 Seiten, mit ca. 40 Abb; ab 19,99
ISBN: 978-3-525-71758-5

Das umfangreiche Material (125 Seiten) erschließt die Zusammenhänge von Sport und Religion in sieben thematisch konzipierten Bausteinen, die jeweils als Unterrichtseinheiten mit entsprechenden Materialien ausgeführt sind. Die Bandbreite reicht von praktischen Übungen aus Fitness- und Erlebnispädagogik bis hin zu einer Auseinandersetzung mit theologischen und kirchlichen Sichtweisen des Sportes, die überwiegend anhand von Texten umgesetzt wird. Ebenso breit ist die Zielgruppe. Vieles ist nicht spezifisch für berufliche Schulen, sondern für alle Schulformen mit der Sekundarstufe II geeignet. Einzelne Materialien nehmen Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder in der Berufsvorbereitung besonders in den Blick.

Innovativ ist der Ansatz, das Unterrichtsmaterial gemeinsam mit Sportpädagog*innen und Religionspädagog*innen zu verfassen. Dies kommt besonders in der mit „Aufwärmübung“ überschriebenen ausführlichen Einleitung zum Ausdruck. Die einzelnen Unterrichtseinheiten sind allerdings nicht in gemischten Teams, sondern jeweils nur aus einer der beiden Perspektiven verfasst. Deshalb ergibt sich eine schlüssige Umsetzung im Religionsunterricht erst, wenn unterschiedlich akzentuierte Bausteine nacheinander unterrichtet werden oder die Lehrkraft Elemente aus mehreren Bausteinen kombiniert.

Ausführliche einleitende Texte zu den einzelnen Unterrichtseinheiten vermitteln soziologische, psychologische, didaktische und theologische Orientierung. Der in der Einleitung zum Gesamtkonzept beschriebene didaktische Ansatz bei einem kompetenzorientierten Unterricht, der sich in Anforderungssituationen konkretisiert, wird nur zum Teil umgesetzt. Auch dort wo dies geschieht, bleibt oft unklar, in wie fern die Anforderungssituation zum Kompetenzerwerb motiviert und diesen überprüfbar macht.

Die Unterrichtsmaterialien beinhalten Bilder, Texte und Anleitungen. Sie sind jeweils für sehr unterschiedliche Leistungsniveaus konzipiert. In einigen Fällen ist eine Differenzierung für unterschiedlich leistungsfähige Lerngruppen innerhalb eines Unterrichtsmaterials vorgesehen. Bei den Aufgabenstellungen, die ein einfaches sprachliches Niveau berücksichtigen, hätte man sich mehr Orientierung an Leichter Sprache gewünscht.

Grundsätzlich sind die meisten thematischen Einheiten für einen Unterricht in heterogenen Lerngruppen geeignet. Vor allem die erlebnispädagogischen und wahrnehmungsfördernden Elemente ermöglichen inklusiven Unterricht. Die stärker religionsbezogenen Materialien beziehen säkulare und islamische neben christlichen Zugängen aus Katholizismus und Protestantismus ein. In den einleitenden Texten überwiegt jedoch die Perspektive eines konfessionellen oder konfessionell-kooperativen Unterrichts, wenn z. B. zu einem islambezogenen Material festgestellt wird, dass es eine „Begegnung mit dem Islam als Beispiel einer nichtchristlichen Religion“ (S. 73) ermöglicht.

Johan La Gro

Kategorien
Allgemein Religion & Gesellschaft

Christentum und Antisemitismus

Ich möchte Sie mitnehmen auf eine Reise in die Geschichte des Christentums und dessen Verstrickungen in den Antisemitismus

Hier hören Sie den ganzen Vortrag:

  1. Ich beginne mit dem Neuen Testament, mit Paulus. Diesen Teil anhören
  2. Als nächstes gehe ich auf die Evangelien ein, besonders auf das Matthäus-Evangelium und weiterhin auf das Johannes-Evangelium. Diesen Teil anhören
  3. Dann beschreibe ich den Aufstieg des Christentums im Römischen Reich und die Folgen für die Juden. Diesen Teil anhören
  4. Die Figuren „Ecclesia“ und „Synagoga“ stehen für hochmütige Übertrumpfung der jüdischen Religion durch die Kirche im Mittelalter. Diesen Teil anhören
  5. Ich beschreibe dann die Darstellungen der so genannten „Judensau“ aus dem Mittelalter, auch im Zusammenhang mit Martin Luther. Diesen Teil anhören
  6. Ein evangelisches Institut zur „Entjudung von Theologie und Kirche“ ist Beispiel für die unselige Verquickung der Kirche mit dem Antisemitismus der Nazionalsozialisten.
    Diesen Teil anhören
  7. Abschließend geht es um die Neubestimmung des Verhältnisses zu den Juden seit etwa 1980. Diesen Teil anhören

Dieser Vortrag ist am 8. April 2021 in der Evangelischen Kirche Ohmstede in Oldenburg als Zoom-Gesprächsabend gehalten worden. Zu diesem Thema wurde ich vor allem angeregt durch das Buch von Peter Schäfer, Kurze Geschichte des Antisemitismus, Beck Verlag 2020. Dieses Buch empfehle ich zum Thema sehr!

Bereits früher hat Peter Schäfer sich ausführlich mit dem antiken Judenhass auseinandergesetzt. Dazu kann man hier eine Buchbesprechung lesen.

Im Jahr 2021 startet eine öffentliche Themenreihe zwischen Juden und Christen mit dem Titel: beziehungsweise. Im Internet finden Sie dazu Plakate, Texte und Hinweise auf Veranstaltungen: Kampagne Beziehungsweise

Link: https://www.juedisch-beziehungsweise-christlich.de/

Außerdem weise ich auf das Werk von Oliver Arnhold hin, der das “Entjudungsinstitut” aus dem Korb des Vergessens/Schweigens hervorgeholt hat. Dazu ausführlich hier mehr (Rez. von Chr. Auffarth)

Ein weiterer Beitrag von Chr. Auffarth zu Judenbildern im Freiburger Münster ist h i e r zu finden!


Hier zur Podcast-Reihe vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ und dem Institut für jüdische Studien der Uni Münster 

Programm Podcastreihe „Zugehörig oder ausgegrenzt?“

Stand: 19.10.2021

…………………………………………………………………………………………………………………………………………

Weitere Empfehlung zum Thema:

Antisemitismus – Ein Thema für alle

Michael Blume in der Jüdischen Allgemeinen.

“Judenhass abzuwehren ist Auftrag der gesamten Gesellschaft in Deutschland – und in ganz Europa”

Lesen Sie diesen sehr wichtigen Beitrag h i e r


Zum Vortrag Teil 4 oben:
Eine Debatte um die judenverächtliche Figur der Synagoga findet aktuell in Bamberg statt.

Screenshot: Twitter 09.07.2021

Lesen Sie dazu den aufschlussreichen Beitrag h i e r auf katholisch.de

Kategorien
Allgemein

Ist Kirche Zukunft ?

Materialien für die K Ö G 2021

————————————–


„Hinaus ins Weite – Kirche auf gutem Grund“ – Zwölf Leitsätze zur Zukunft einer aufgeschlossenen Kirche

Link zu den 12 Leitsätzen

[Aus: „Auf gutem Grund“]

Ausgangspunkt der folgenden Überlegungen ist die Einsicht, dass

die Kirchen in Deutschland zukünftig weniger Mitglieder

 und weniger Ressourcen haben werden.

Strukturen und Angebote können nicht im jetzigen Umfang fortgeführt werden.

Die Gründe … zum Teil demographischer Art.

Christlicher Glaube hat für viele Menschen an Plausibilität und Relevanz verloren.

Die schwindende Akzeptanz der Kirche und ihrer Botschaft

geht einher mit einer tieferliegenden Glaubenskrise.

Die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen verliert für viele Menschen an Attraktivität

und ihre gesellschaftliche Bedeutung nimmt ab.

Das schlägt sich nieder in wachsenden Austrittszahlen;

auch Taufen werden weniger.


Nachstehend findest Du die Themen der 12 Leitsätze auf bunten Karten.

Suche Dir ein Thema Deiner Wahl aus.

(1) Dazu dann den jeweiligen Text aus der EKD-Schrift lesen
Link zu den 12 Leitsätzen

(2) Danach das Wichtigste in kurzen Stichworten bündeln.

(3) Abschließend kritisch Stellung nehmen, auch vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen und Vorstellungen.

Die Ergebnisse dann ins Gespräch der Gruppe einbringen!



Kategorien
Allgemein

… vom Nikolaus

Religionspädagogin Maria Spieß, Oldenburg, hat eine Zusatzausbildung zur Bibelerzählerin absolviert. In vielen Gruppen hat sie schon für Kinder und Erwachsene, Junge und Alte erzählt.

Hier wird eine Geschichte vom Bischof Nikolaus erzählt. Was geschah vor langer Zeit in der Stadt Myra? Hört selbst!

Am 6.12.2020 wurde diese Erzählung in der Evangelischen Kirche in Oldenburg-Ohmstede vorgetragen.

…………………………………………………….

Weitere Erzählungen: H i e r
Kategorien
Allgemein

alle zusammen

Alle zusammen.
Evangelischer Religionsunterricht
für die Jahrgangsstufen 1,2,3

Herausgegeben für Grundschulen im Bereich der
Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO)

Erarbeitet von Susanne Schroeder [1]
unter Beratung von
Martina Steinkühler und Karlo Meyer

Herausgegeben für Grundschulen im Bereich der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz (EKBO)

„Alle zusammen!“ – so heißt das neue Religionsbuch[2] für den evangelischen Religionsunterricht in Berlin/Brandenburg. Es sticht durch eine Reihe von Besonderheiten aus dem Kanon der üblichen Religionsbücher für die Grundschule hervor. Die Welt, in der Kinder heute leben, ist der Ausgangspunkt der (religions)-pädagogischen Reflexionen[3]. Hier ist es die Großstadt Berlin, die vielfältigste Ansatzpunkte für Fragen und Entdeckungen bietet. Eindrücklich die Wimmelbilder S. 56/57. Die folgenden Doppelseiten – ein grundlegendes Prinzip des Buches – sind in Bilderbuchformat gestaltet und leiten zu vertiefenden Fragen an. Fragen stellen – dazu will das Buch anregen und bei der Suche nach Antworten helfen. „Kann das sein, dass Kinder manchmal mehr wissen als Erwachsene?“ lautet ein Impuls zur biblischen Erzählung vom zwölfjährigen Jesus im Tempel (65). „Alle zusammen“ weiß die Kindertheologie zu schätzen und setzt diese um. In entsprechender Weise kommt Sachwissen dosiert ins Spiel, immer verknüpft mit dem entfalteten Fragehorizont.
Dieses Buch ist für die Verwendung in den ersten drei Schuljahren konzipiert. In Berlin und Brandenburg dauert die Grundschule sechs Jahre, es folgt also noch ein Band für die Jahrgänge 4,5 und 6. Die Herausgebenden haben an übergreifende Verwendung gedacht; nicht selten treffen sich ja in Reli-Gruppen Kinder aus verschiedenen Jahrgängen, und manche Schulen arbeiten prinzipiell jahrgangsübergreifend. Und bei der Binnendifferenzierung kann dieser Ansatz auch hilfreich sein. In der Abfolge der Themen ist kein lineares Schema für Jahrgänge erkennbar.

Die Materialien sind motivierend ausgesucht, teilweise auch unkonventionell originell.[4] Im Hinblick auf das gemeinsame Lernen aller Kinder in der Grundschule ist dem Prinzip der Elementarisierung gut Rechnung getragen worden: prägnante Texte, aussagestarke Bilder, herausfordernde Aufgaben auf unterschiedlichen Ebenen. Mit einer durchgängigen Beachtung interreligiöser Aspekte geht „Alle zusammen!“ auf die religiöse und kulturelle Vielfalt in der Schule ein. Die Kinder können sich über jüdische, christliche und islamische Umgangsweisen mit den religiösen Schriften, mit Versammlungsorten und Gebeten informieren. Fragen und Anregungen fördern die Neugier und die Beschäftigung mit anderen Denkweisen. Dass Kinder auch kritische Fragen zu religiösen und philosophischen Themen stellen, wird konstruktiv aufgenommen. Jedes Kapitel hat auch einen biblischen Schwerpunkt. So werden biblische Kerngeschichten in den Horizont gerückt.

Zugänge werden über besondere Erfahrungswege ermöglicht; beispielsweise über eine symboldidaktische Erschließung des Phänonems „Steine“ hin zur Erkundung religiöser Versammlungsorte. Der Einstieg in die 7 Kapitel erfolgt auf ungewöhnliche Weise. In einem Bilderrahmen werden verschiedene Elemente gezeigt, über deren thematischen Zusammanhang keineswegs von vorneherein Einigeit bestehen muss. Das Nachdenken der Kinder gestaltet den Einstieg mit, bis hin zur beachtlichen Aufforderung:  „Suche dir drei wichtige Wörter aus und bilde daraus eine Überschrift für das Kapitel“. Dementsprechend klein gehalten sind die orientierenden Kapitelüberschriften. Hier und an anderen Stellen zeigt sich Raum zur Mitgestaltung des Religionsunterrichts durch die Kinder.  Stark erfahrungsorientiert sind auch die Vorschläge zum Thema „Beten“. Es ist sicher nicht falsch, diese Herangehensweise mit dem Ausdruck „ganzheitlich“ zu beschreiben. Dazu gehört auch eine offene und wertschätzende Haltung gegenüber nicht religiösen Menschen. Denn am konfessionellen Religionsunterricht nehmen häufig Kinder ohne religiöse Verbundenheit teil.

Diesem neuen Grundschulbuch (Download hier) kann man mit frohem Sinn gute Verbreitung und vielfältige Nutzung wünschen. Durchaus auch über die Region Brandenburg und Berlin hinaus! Auf den Folgeband für die Jahrgänge 4,5 und 6 bin ich schon sehr gespannt!

Das Lehrkräftehandbuch  (auf der Downloadseite) gibt Auskunft über die in den einzelnen Kapiteln angestrebten fachbezogenen und inhaltsbezogenen Kompetenzen. Knappe Hinweise werden zum Umgang mit den Doppelseiten gegeben.

…………………………..

Dr. Manfred Spieß
Oldenburg


[1] Dr. Susanne Schroeder ist tätig im Amt für Katechetische Dienste Berlin, https://akd-ekbo.de/ . „Alle zusammen“ entstand auch unter Mitarbeit von Ines-Kathrin Haesner und den Lehrkräften der Arbeitsstellen für Religionsunterricht.

[2] Dieser Beitrag beruht auf der Lektüre der Internet-Ausgabe, als pdf-Datei hier frei zum Download.

[3] Damit schließt das Schulbuch an das Konzept der „Lebensfragen“ an, die im Rahmenlehrplan Ev. RU Berlin/Brandenburg mit den Kompetenzbereichen in Verbindung stehen.

[4] Die Verwendung der „Friedenspfeife“ bei nordamerikanischen Urbewohnern war mir nicht (mehr) als gebetsähnliches Ritual bekannt, vgl. S. 83.

Kategorien
Allgemein

Jüdischer Religionsunterricht in Deutschland

Bruno Landthaler

Es ist (noch) selbstverständlich, dass es in Deutschland christlichen Religionsunterricht gibt. Dass neben dem islamischen nun auch verstärkt der jüdische Religionsunterricht als reguläres Unterrichtsfach gibt, haben einige Länder, in denen Kerncurricula für jüdische Religionslehre erstellt worden sind, wie in Hessen, Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg ermöglicht.

Es ist klar, dass es rein statistisch kein dringliches Bedürfnis für diese Anerkennung gibt. Die Anzahl der in jüdischen Gemeinden Organisierten und insbesondere die Anzahl derer Kinder wuchs – trotz Einwanderung durch die Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion – keineswegs in schwindelerregende Höhen. Betrachtet man die Schülerinnen und Schüler, die an jüdischem Religionsunterricht an Schulen in staatlicher Trägerschaft teilnehmen, so sprechen wir im Schuljahr 2017/18 von bundesweit 337 (!) Schülern und Schülerinnen.[1]

Gleichwohl ist die Anerkennung der jüdischen Religionslehre als ordentliches Schulfach in verschiedener Hinsicht ein wichtiges Signal:

Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte wird das Judentum im Rahmen von Schule wahrgenommen. Spätestens damit bringt Deutschland zum Ausdruck, dass es kein christlicher Staat mehr ist, obwohl er formal schon lange säkular begründet ist. Das bedeutet für den Religionsunterricht, dass der Staat die Funktion und Relevanz der Religion für die Gesellschaft gleichberechtigt an mehrere Religionen überantwortet. Christentum, Judentum und Islam rücken auf diese Weise zusammen und sind auf die Kommunikation untereinander angewiesen. Das hat für die verschiedenen Religionen unterschiedliche Folgen:

Für das Judentum (und den Islam) ist dieser Aspekt besonders wichtig, da nun auch zum Ausdruck kommt, dass auch sie für eine säkulare Gesellschaft einen „epistemischen Anspruch“ (J. Habermas) formulieren können und damit Teil dieser Gesellschaft sind. Für die christlichen Religionspädagogiken wird auf der anderen Seite ebenfalls deutlich, dass sie im Kampf gegen die schulische Marginalisierung nicht alleine stehen, sofern sie von ihrer faktischen Monopolstellung Abstand nehmen und die nichtchristlichen Religionsunterrichte ernst nehmen.

Allerdings dürften gerade hier noch die Schwierigkeiten liegen, dass die christlichen Religionspädagogiken genau diesen Schritt zur Entmonopolisierung der Religion auch konsequent gehen und zum Beispiel danach fragen, welche Kompetenzen die nichtchristlichen Religionen für eine säkulare Gesellschaft aufgrund ihres eigenen Religionsverständnisses bereithalten. Würde dies ernstgenommen, dann würde man nicht verstärkt nach jüdischem Lehrpersonal an christlich-theologischen Fakultäten rufen, um den Antisemitismus abzubauen, sondern dann würde man darauf achten, dass jüdische und islamische Religionspädagogiken den Schritt in die Selbstständigkeiten auch gehen können. Nur so können nämlich nichtchristliche Religionsunterrichte als Scharnier zwischen Gesellschaft und Religionsgemeinschaft fungieren.


[1] https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/Statistik/Dokumentationen/AW_Religionsunterricht_II_2017_18. pdf. In diesen Zahlen sind die SuS, die jüdische Schulen besuchen, nicht enthalten.

———————————–

Ich danke Bruno Landthaler für diesen Gastbeitrag. Der Artikel erschien auch im Magazin für Religionspädagogik, Oldenburg, 1/2020. M. S.

Literaturhinweise:

Elisa Klapheck, Bruno Landthaler, Rosa Rappoport, Deutschland braucht jüdischen Religionsunterricht, Machloket/Streitschriften Bd. 4, Berlin 2019, 80 S., ISBN: 978-3-95565-342-2  [ https://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2019/11/14/juedischer-religionsunterricht/ ]


Landthaler, Bruno; Liss, Hanna: Wie das Judentum mit der Tora lebt. Weisung von ganz oben. Kopiervorlagen; Reihe: Grundlagentexte der Religionen; Cornelsen: Scriptor 2018
978-3-589-16111-9  [ https://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2018/05/28/aus-erster-hand-das-judentum-im-religionsunterricht/ ]


Hanna Liss, Bruno Landthaler: Erzähl es deinen Kindern. Die Torah in fünf Bänden. Bd. 1–5. Berlin, Arielle-Verlag, 2014-2016

Kategorien
Reli-Materialien

Relicamp 2020


“Schöpfung im Koran”.

Vorstellung und Empfehlung von 3 Materialien für den Unterricht:

(1) Hamideh Mohagheghi/Dietrich Steinwede:
Was der Koran uns sagt. Für Kinder in einfacher Sprache. Düsseldorf, Patmos-Verlag 2010

(2) Kaddor, Lamya / Müller, Rabeya: Der Koran für Kinder und Erwachsene.
München, Beck Verlag 2019

(3) Aufeinander zugehen – gemeinsam Schätze teilen
Christliche und islamische Geschichten, Lieder und Ideen für die interreligiöse Begegnung in Kita und Schule
Autorenteam: Saida Aderras, Beate Brauckhoff, Reinhard Horn, Michael Landgraf, Ulrich Walter.    Kontakte Musikverlag Lippstadt   ISBN 978-3-89617-310-2

Die Video-Präsentation starten:

Beispiel-Links zu „Federkorb“:

Was ist der Federkorb?

Wo finde ich das Material

Lückentext zu Moschee


Aus Bildungsplänen Islamischer RU

Baden-Württemberg: Sekundarstufe I (pdf)

Die sechs Themen-Bereiche:

Mensch – Glaube – Ethik

Koran und islamische Quellen

Gott und Seine Schöpfung

Muhammad als Gesandter

Gesellschaft und Geschichte

Religionen und Weltanschauungen

                  

Nordrhein-Westfalen: Gesamtschule (pdf)

                   Inhaltsfelder

IF 1:Islamische Glaubenslehre

IF 2:Die Gemeinschaft der Propheten

IF 3:Entwicklungsgeschichte des Islam

IF 4:Der Koran und die Sunna

IF 5:Islamische Religionspraxis

IF 6:Verantwortliches Handeln

IF 7:Andere Religionen und Weltanschauungen


Was Bibel und Koran erzählen.
Ein Lesebuch für das interreligiöse Lernen


Kurzgefasst

  • Dass „Bibel“ und „Koran“ in gleichberechtigter Weise umfassend in einem Schulbuch thematisiert werden, ist neu und bisher einmalig.
  • Ein Autorinnenteam aus christlicher und islamischer Religionspädagogik
  • Parallel auf Doppelseiten wird erläutert: Entstehung der Bücher, Aufbau, Bedeutung, Haltung und Verhaltensweisen.
  • Die weiteren Inhalte kurz gefasst: Schöpfung in der Bibel, Schöpfung im Koran; Ibrahim, Abraham und Isaak; Gebote und Goldene Regel; Barmherzigkeit und Segen; Tod und Trauer. Bibel und Koran erzählen von Jesus/Isa; der Koran und die Hadithe erzählen von Muhammad; was Christen und Muslime glauben und tun.

Allgemein:  Einfache Sprache;

                 Einsatz ca. ab Schuljahr 3-7

                  Lehrerhandbuch in Vorbereitung

Leseprobe: S. 8 – 17 als pdf

Rezension ausführlich


Unterrichtsangebot für 5./6. Jg. dazu


Kategorien
Allgemein Reli-Materialien

Methoden

Edelgard Moers, Ulrike Itze, Brigitte Zeeh-Silva

Methoden im Religions- und Ethikunterricht
Ein Praxishandbuch

Calwer Verlag, Stuttgart 2019

ISBN 978-3-7668-4420-0

25,95 Euro

“Immer wieder Neues wagen und erproben”

Methodische Handreichungen begleiten den Religionsunterricht schon immer. Veränderte Themenstellungen bei den Inhalten und neue pädagogische Konzepte bedingen auch neue Wege für den Unterricht. Bestimmte Schwerpunkte und Einteilungen sind dabei festzustellen: texterschließend, spielerisch, musikalisch, ganzheitlich (?), kreativ, digital … Uferlos scheint die Fülle.
Welche Wege schlagen die Autorinnen dieses Buches ein?

Unter der Kapitelüberschrift „Didaktische Konzeptionen[1] werden zunächst wesentliche Grundbezüge des Methodenbuches überschaubar dargestellt. Hier findet man Vertrautes wie Symboldidaktik[2] und Freiarbeit, aber auch neue Schwerpunkte wie „Beziehungsstiftendes Lernen“ und „Existenzerschließender Religionsunterricht“. Letzterer ist eng verbunden mit „Kindertheologie“. Diese Grundbezüge lassen sich nicht klar voneinander abgrenzen, haben fließende Übergänge, schließen einander nicht aus, sondern unterstützen sich. Einige Themenbereiche werden ausschließlich für Religion relevant sein, viele andere aber auch für Ethikunterricht oder auch andere Fächern.[3]

Im zweiten Kapitel werden „Rituale“ gesondert hervorgehoben. Der Unterricht in der Grundschule – hier liegt der stufenmäßige Schwerpunkt dieses Methodenbuches – wird wesentlich von Ritualen mitgeprägt. Hier werden Rituale für den Tagesablauf in der Schule, aber auch für die Gestaltung des Jahres und von Feier- und Geburtstagen vorgestellt. Sie sind wichtiges Gestaltungselement. „Rituale haben eine heilende und vertiefende Wirkung spiritueller Inhalte … ermöglichen den Kindern Sicherheit und Orientierung, vermitteln Werte, geben Struktur“ (36f). Zugleich wird es praktisch, es werden Beispiele detailliert vorgestellt: Anfangs- und End-Rituale, Danke-Rituale, Begrüßungsrituale, Feedback-Rituale.

Damit ist der Boden für das umfängliche Kapitel zur Vorstellung von zweihundert (!) Methoden bereitet. Das Repertoire ist groß. Man findet teils ausführliche Beschreibungen, die inhaltliche Projekte beschreiben, aber auch kürzere elementare Hinweise zum Erproben praktischer Wege. Zunächst wird das „Kompetenzspektrum“ benannt, dem die Methode zugeordnet ist. Sowohl prozessorientierte als auch inhaltsorientierte Kompetenzen werden beschrieben. Da die meisten Bildungspläne in Deutschland inzwischen kompetenzorientiert sind, ist diese Verknüpfung ausgesprochen sinnvoll. Damit öffnet sich auch der Blick auf die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Methoden.

Aus der großen Zahl sei hier beispielhaft erwähnt:

Lapbook; Schatzmappe (Portfolio), Klickbild, Ausdrucksbild, Bibliodrama, Dialogisches Erzählen, Lerntagebuch, Gestaltete Mitte, Jahreskalender, Museumsgang, Platzdeckchen, Rollenspiel, Streitgespräch …


Einige Themen sind schon inhaltlich für den Unterricht aufbereitet, z. B.:

  • Gebete lesen, sprechen und gestalten (178-184)
  • Geburtstagsaktivitäten (185-188)
  • Bewegtes Lied (76-81)
  • Rückenreise (342-347)

Manche Methoden bauen auf Vertrautem auf und wurden weiter entwickelt. Andere sind im Zusammenhang mit neuen Inhalten und pädagogischen Strömungen entstanden. Heutiger Religions- und Ethikunterricht setzt besonders auf eigenes Entdecken und Gestalten; dass die Dimensionen der „Beziehung“ und der „Erfahrung“ eine entscheidende Rolle im Lernprozess spielen, wird mehr und mehr erkannt. Entsprechende Methoden der gelingenden Kommunikation und der angemessenen Präsentation kommen in der Schule zunehmend zur Geltung. Dafür stellt dieses Buch eine große Schatzkiste dar. Man spürt in den Methodenbeschreibungen, dass viel Unterrichtserfahrung dahinter steht. Umsichtig werden Chancen und Wege beschrieben, die für den Unterricht zu beachten sind. Sowohl Berufsanfänger als auch erfahrene Lehrkräfte können davon enorm profitieren, um für Schülerinnen und Schüler – teilweise durchaus bis in die Sek. I – guten Unterricht in Reli oder Ethik zu machen.

……………………………….

Dr. Manfred Spieß, Oldenburg,
04.05.2020

Zum Inhaltsverzeichnis des Buches (Verlag)

Zusatzmaterialien zum Download (Verlag)

[1] Der Begriff wird in der Religionspädagogik nicht einheitlich verwendet. Generationen von Reli-Studierenden mussten (und müssen) für Prüfungen (Professoren-)Namen und „Konzeptionen“ von Religionsdidaktikern parat haben. Es ist mehr als fraglich, ob dieses `Prüfungswissen´ wirklich so wesentlich ist, wie in den Unis vorgegeben! Heute wird angemessener von „Dimensionen“ bzw. „Prinzipien“ der Unterrichtsgestaltung gesprochen, auch in diesem Methodenbuch.

[2] Gelegentlich fehlt Genauigkeit: So wird Hubertus Halbfas, einer der Gründerväter der Symboldidaktik, besonders für den Evangelischen Religionsunterricht lobend erwähnt. Unerwähnt bleibt jedoch, dass Halbfas bis heute – mit großen `Bauchschmerzen´ – der katholischen Kirche angehört und auch dort religionspädagogisch prägend gewirkt hat.

[3] Dieses Buch will ja keine Fachdidaktik sein. Der Schwerpunkt liegt im Methodischen. Zwar werden in der Einleitung (7-8) einige fachdidaktische Schwerpunkte – auch Fächer abgrenzend – genannt, für vertiefende Arbeit in der Aus- und Fortbildung ist jedoch weitere Fachliteratur heranzuziehen; z.B.: Georg Hilger u.a., Religionsdidaktik Grundschule. München/Stuttgart 2018

Kategorien
Allgemein Reli-Materialien

Bibelerzählungen

Religionspädagogin Maria Spieß, Oldenburg, hat eine Zusatzausbildung zur Bibelerzählerin absolviert. In vielen Gruppen hat sie schon für Kinder und Erwachsene, Junge und Alte erzählt. Hören Sie die Erzählungen hier an!

Diese Audio-Erzählungen können in Gemeinde und Religionsunterricht frei genutzt werden.

“Was für ein Vertrauen!”

Die Geschichte „Was für ein Vertrauen!“ wurde von ihr für den gleichnamigen Ev. Kirchentag in Dortmund 2019 konzipiert und dort im Bibel-Erzähl-Zelt vorgetragen.


“Ich bin Hanna …”

Lukas 2, 36-38
Sie ist nicht sehr bekannt, diese Prophetin mit Namen Hanna. Lukas hat von ihr erzählt, zwar nur in drei Versen, aber die erzählen komprimiert eine ganze Geschichte.
Maria Spieß hat sie jetzt für uns ausführlicher zu Gehör gebracht.


Es wird erzählt … Vom Nikolaus

Hier wird eine Geschichte vom Bischof Nikolaus erzählt. Was geschah vor langer Zeit in der Stadt Myra? Hört selbst!

Am 6.12.2020 wurde diese Erzählung in der Evangelischen Kirche in Oldenburg-Ohmstede vorgetragen.