Den Glauben weiterdenken – mit David Steindl-Rast

Der Benediktinermönch und als geistlicher Mentor weltweit bekannt gewordene David Steindl-Rast hat neben seinen vielen Retreats und Veröffentlichen sowie mit dem internationalen
Portal Gratefulness / Dankbarkeit
ein weltweites spirituelles Netzwerk aufgebaut.

Immer wieder lädt er ein, den eigenen Glauben im Angesicht der gegenwärtigen Herausforderungen und Veränderungen in Kontemplation und Aktion so zu leben, dass der  eigene christliche Glaube neue Bedeutung gewinnt. Dies beschreibt er in:

David Steindl-Rast
Credo. Ein Glaube, der alle verbindet.

Vorwort des Dalai Lama.
Freiburg u.a.: Herder 2010
— Rezension hier —

Auch die spirituellen Erfahrungen anderer Religionen sind für den eigenen (christlichen) Glauben wichtig. “Der Wurzelgrund, aus dem der Glaube seine Nahrung zieht, liegt letztlich tiefer als alle Formen und Glaubenssätze, so hilfreich diese auch sein mögen” (S. 12). Natürlich gibt es bei einem solchen Neudurchdenken Kritik. Mancher fürchtet um das “Christliche” . Aber es geht Steindl-Rast nicht um Abschaffung des Alten, sondern um neue “Aggregatzustände”.

Vgl. dazu: Br. Steindl-Rast: Von Eis zu Wasser zu Dampf.
Im Wandel der Gottesvorstellungen: Was schätze ich am Christentum?
(Christ in der Gegenwart, 09.01.10)

Dazu können auch folgende Überegungen helfen:
Über das “Credo” weiter nachdenken –  von Gerhard Kracht (April 2011)

Wege zur Religion – Wege der Religionen

Unter dem Titel “Wege zur Religion” haben drei interkulturell kompetente und engagierte Religionswissenschaftler und Philosophen einen Sammelband zusammengestellt, der verschiedene Zugänge aufzeigt und zur Diskussion auch mit der Theologie herausfordert:

Hamid Reza Yousefi / Hans Waldenfels / Wolfgang Gantke (Hg.):
Wege zur Religion
Aspekte – Grundprobleme –
Ergänzende Perspektiven
Nordhausen: Bautz 2010
— Rezension hier —

Buch des Monats April 2011: Die Würde des Menschen als Teil islamischer Anthropologie

In den Polemiken der Islam-Auseinandersetzungen wird allzu leicht übersehen, wie intensiv islamische Philosophen in den internationalen Diskurs um einen auf Gott sich gründenden Humanismus eingreifen. Es lohnt sich, mehr auf diese im Westen teilweise oft unbekannten Denker zu verweisen. Dies geschieht beeindruckend in:

Mohamed Aziz Lahbabi:
Der Mensch: Zeuge Gottes.
Entwurf einer islamischen Anthropologie.
Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von
Markus Kneer

Freiburg u.a.: Herder 2011
— Rezension hier —

Der Herausgeber Markus Kneer über M.A. Lahbabi im Interview mit
Qantara.de (25.05.2011): Freiheit als dynamischer Prozess

Vgl. in diesem Zusammenhang den ausführlichen Beitrag:
Der politische Islam im 21. Jahrhundert
von Ferron Izquierda Brichs, Prof. für Internationale Beziehungten an den der Autonomen Universität Barcelona –
in: Revista CIDOB d’Afers Internacionals, num. 93-94, p. 11-32
(in spanischer Sprache): Text hier

Common Sense – Die Weisheit, die alle verbindet

Unter diesem Titel hat der bekannte Benediktiner und Meditationslehrer David Steindl-Rast eine Ermutigung geschrieben, die auf die Weisheit in den Sprichwörten der Völker aufmerksam macht. Common Sense – im Alltag über den Alltag das Wesentliche entdecken:

David-Steindl Rast:
Common Sense.
Die Weisheit, die alle verbindet.
Sprichwörter der Völker
München: Claudius 2009
— Rezension hier —

 

Vgl. auch von David Steindl-Rast:  “Credo”
mit ausführlicher Besprechung

Buch des Monats März 2011 – Teile dein Glück

Mit dem Aufruf, das eigene Glück zu teilen und auf diese Weise die Welt zu verändern, ermutigt der bekannte Jurist und ehemalige Politiker Jürgen Todenhöfer Leserinnen und Leser. Er empfielt ein “ethisches Navigationssystem” aktiver Toleranz, damit die Ungerechtigkeiten in der Welt und das Leiden vieler Menschen weniger werden:

Jürgen Todenhöfer:
Teile dein Glück … und du veränderst die Welt

Fundstücke einer abenteuerlichen Reise
München: C. Bertelsmann /Random House) 2010, 5. Aufl.
— Rezension hier —

Christlich-jüdische Begegnungen – Belastungen und Hoffnungen

Das Verhältnis Christentum – Judentum, (deutsche) Juden und Deutsche ist auch im 21. Jahrhundert kein unbelastetes. Pogrome und die Shoah sind Wunden, die nicht einfach wegdiskutiert werden können. Christen beteiligten sich an Judenverfolgungen oder schwiegen im Nationalsozialismus. Dennoch gibt es Hoffnungszeichen wie die Laupheimer Gespräche 2007:

Haus der Geschichte Baden-Württemberg (Hg.):
Der christlich-jüdische Dialog.
Laupheimer Gespräche 2007

Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2010
— Rezension hier —

Religionen verstehen

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von einführenden Texten zu den Religionen. Dieses Arbeitsbuch weicht insofern davon ab, dass es nicht nur einen Überblick über die sog. großen Weltreligionen ermöglicht , sondern Erkundungen auch zum Jainismus, Sikhismus, Zoroastrismus, Bahaismus und den chinesischen und japanischen religiösen Traditionen bietet:

Monika & Udo Tworuschka:
Religionen der Gegenwart.

Münster: Aschendorff  2011
— Rezension hier —

Buch des Monats Februar 2011: Erlösung im Jainismus

Die allgemein wenig bekannte Religion des Jainismus gehört zu den wichtigen indischen Religionen. Dieser Glauebsnweg ist aus dem Hinduismus und zeitlich parallel zum Buddhismus entstanden. Der Verlag der Weltreligionen hat nun ein klar strukturierte und gut informierende Ausgabe jainistischer Quellen mit orienteirenden Kommentaren herausgebracht:

Die Erlösungslehre der Jaina
Legenden, Parabeln, Erzählungen

Aus dem Sanskrit und Prakrit übersetzt von
Adelheid Mette
Berlin: Verlag der Weltreligionen im Insel-Verlag 2010
— Rezension hier —

Die Bibliothek der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) hat auch eine kleine Abteilung von Jaina-Literatur
(Links: Jaina-Symbol
Rechts: Ausgewählte Titel):

Mehr zu Jains und der Jaina-Lehre bei:
Deutsche Jain-Assoziation

Soziales Denken und Handeln im Hinduismus

Mit der hier vorliegenden Dissertation werden mit Hilfe eines weniger bekannten Begriffs, den der Prosozialität, hinduistische Denk- und Handlungsmuster auch im Kontext selbstlosen Engagements für andere angesprochen. Mit dem Hintergrundgedanken der “Goldenen Regel” erscheint die Vielfalt des Hinduismus auch in ethisch ungewöhnlichem Licht.

Alice Schumann
Prosozialität im Hinduismus
in Lehre und Geschichte bis Gandhi

Hamburg: Dr. Kovac 2011, 384 S., Zeittafel, Glossar
— Rezension hier —

John Hick – Grenzen überschreitendes Denken und Glauben

John Hick (geb. 1922), entscheidender Vordenker der religionspluralistischen Theologie und einer der bedeutendsten gegenwärtigen Religionsphilosophen hat mit seinem jüngsten Buch sowohl ein theologisches wie philosophisches Grundproblem angesprochen: Die Spannung von Glauben und Zweifel, Religion und Vernunft:

John Hick:
Between Faith and Doubt.
Dialogues on Religion and Reason

Basingstoke (UK) / New York:
Palgrave / Macmillan 2010
— Rezension hier —

John Hick hat eine Fülle von Büchern veröffentlicht. Durch die enge Verbindung mit der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) war es nicht nur möglich, eine Reihe von Buchbesprechungen vorzulegen, sondern auch einige Aufsätze auf Deutsch zu publizieren. Übersicht und Details hier

John Hick hat auch eine eigene Webseite: hier