Gott vergibt: die Beichte
Inhaltsverzeichnis
Wenn Menschen Fehler machen
Fangen wir mit einem Bild an. Was hat die Person wohl schlimmes gemacht, dass sie so traurig ist? Wir haben einige Ideen ins Bild gebracht:
Was hat sie nur ausgefressen? Ob schlimm oder nicht: Irgendwas belastet sie.
Es scheint ihr auf dem Herzen zu liegen. Oder wie ein Stein im Magen.
Vielleicht hat sie es auch in sich hineingefressen. Also nicht drüber geredet.
Wir haben im Deutschen viele Redewendungen dafür, wie es einem geht, wenn einen etwas belastet.
Aufgabe: Zeichne eine Redewendung
Wir kommen zur ersten Aufgabe: Zeichne einer dieser Redewendungen, die ausdrückt, was einen schwer belastet. Oben findest du schon vier Beispiele, vielleicht magst du aber eine andere zeichnen.
Sende dieser deiner Gruppenleitung zu. Wenn du gerne gleich digital zeichnest, kannst du das ohne Anmeldung auf https://draw.kits.blog/ tun.
Eigene Fehler zugeben
Sicherlich kennst du dieses Gefühl und diesen Blick.
Was hilft einem dann?
Zuerst auf jeden Fall: darüber reden. Den Fehler zugeben.
Überlege dir eine Sache, die du schon mal so richtig verbockt hast und die dich belastet hat. Es kann etwas aktuelles sein (wäre sehr gut) oder was vergangenes.
Vergebung
Besonders schwierig ist es, seinen Fehler nicht anonym im Internet zu erzählen, sondern den Personen, die du verletzt hast oder denen du geschadet hast. Und vielleicht – wenn möglich- den Fehler wieder gut zu machen.
Das ist deshalb so schwierig, weil wir nicht wissen wie der/die andere reagiert. Schickt sie uns weg oder verzeiht er uns?
Das wäre natürlich das schönste. Wir nennen es Vergebung.
Gott vergibt
„Vergib uns unsere Schuld“, so bitten wir im Vater Unser. Manche Sachen können wir nicht mit anderen klären. Weil sie nicht wollen, weil sie nicht mehr erreichbar sind, oder aus einem anderen Grund.
Dann können wir es mit Gott klären. Denn auch ihn stört, wenn wir Probleme mit anderen haben.
Und manche Sachen müssen wir sowieso direkt mit ihm klären, da unser Fehler ihn betrifft.
Eine kurze Geschichte dazu, nachzulesen im Lukasevangelium 15,11-32:
Ein junger Mann geht zu seinem Vater und fordert sein Erbe. Er hat genug vom Leben mit Vater und Bruder und der Mitarbeit im Familienunternehmen.
Er macht sehr heftig klar, dass er endlich raus will.
Der Vater ist bedrückt, aber gibt ihm die Hälfte seines Vermögens mit und lässt ihn ziehen.
Der Sohn geht weiter und haut alles auf den Kopf. Als nichts mehr da ist, wird er obdachlos und muss die schrecklichsten Jobs annehmen.
Er merkt sehr bald: So will ich nicht weiterleben. Sogar den am schlechtesten bezahlten Angestellten bei meinem Vater ging es besser.
Er fasst sich also ein Herz, geht zu seinem Vater und bittet ihn um Vergebung.
Der freut sich und lässt ein Fest vorbereiten.
Der Bruder unseres jungen Mannes war arbeiten fürs Familienunternehmen und wundert sich, warum es ein Fest gibt.
Als er hört, dass sein Vater seinem Bruder verziehen hat, geht er wütend zu ihm und fragt wieso.
Sein Vater sagt ihm: Dein Bruder war weg. Er war so getrennt von uns, er war wie tot. Nun ist er wieder da. Das muss man doch feiern!
Gott, so erzählt Jesus, ist wie der Vater: Wenn du einen Fehler machst, kannst du jederzeit zu ihm kommen und Gott wird dir deinen Fehler verzeihen. Egal was andere sagen.
Das ist Jesus so wichtig, er erzählt viele Geschichten davon (Eine steht direkt zum Beispiel direkt vor der oberen Geschichte in der Bibel) und er lebt es auch. Immer wieder geht er zu Menschen, die Fehler gemacht haben und erzählt Ihnen von Gottes Liebe. Immer wieder erzählt er, dass Gott Fehler (in der Kirche auch genannt Sünden) vergibt.
Das ist so wichtig in unserem Glauben, dass es sogar im Glaubensbekenntnis vorkommt:
Was immer dir also am Herzen liegt: Zu Gott kannst du kommen..
Die Beichte
Sich einen Fehler bewusst machen, diesen zugeben. Gott um Vergebung bitten und sich von einem Pfarrer oder Priester zusagen lassen, dass Gott dir vergibt.
Machen wir das in der Kirche, so nennen wir das Beichte oder Schuldbekenntnis. Besonders in der katholischen Kirche ist das Sakrament der Beichte wichtig.
Aber auch bei den Evangelischen kommt sie vor. Im normalen Gottesdienst als Schuldbekenntnis am Anfang des Gottesdienstes, als ausdrückliche Beichte in manchen Gemeinden vor dem Abendmahl und am Buß- und Bettag.
Achte bei deinem nächsten Gottesdienstbesuch einmal darauf!
[…] Nachtrag: Zur Onlinevorbereitung gab es eine Einheit zum Abendmahl. Die fehlenden beschäftigten sich online auch noch mit der Beichte. […]